Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/2
I der Gemeinderat der Stadt Steyr führt von Zeit zu Zeit nicht- öffe ntliche Informationssitzungen durch , in deren Rahmen anste- hend e planerische Probleme frei di sk uti e rt und vo rbe ra ten wer- den. Vo rträge vo n Fachleuten bilden dabei die Grundlagen für di e Urteilsbildung und Entschei - dungen der gewä hlten Mandata- re. Am Diens tag. d em 20. Jänner, sta nden in einer so lchen Sitzung drei gewichtige Themen auf der Tageso rdnung. nämli ch eine um- fa sse nd e In fo rmati o n über das Wehrgrabenproblem , die Schlie- ßung des inne rs tädtischen Ver- keh~s ringes mit dem Straßenab- stieg von de r Tomit zs traße in den Wehrgraben und die Errichtung e in es Fußgä ngers teges über die Enns in Münichholz. Das Problem Wehrg raben wur- de vo n den beiden Hoch schul- professoren Dipl.-Ing. Dr. Oth- mar Sackmauer und Dipl.-Ing. Dr. Klaus Semsroth in einem Vortrag e rlä utert. Die beiden Wissenschafter ha ben im Rah- men eines Fo rschungsa uftrages des Bundesministeriums für Wi s- sensc haft und Forschung das Ge- biet des Wehrg raben s untersucht , wobei den Ausgangspunkt eine ge nau e Aufnahme des derzeiti- ge n Besta nd es bildete . Daraus ent wicke lt en sie die s tädtebau- lichen Überlegungen. die auf ei ne umfassend e Erneuerung des Geb ietes a bzie len. Nicht in Be- trac ht gezogen wurden jedoch Lös un gsmögli chke iten, die sich na ch einem Wegfall des Wehr- grabengerinnes ergeben könnten. Daß dem Gemeinderat nach diesem Vortrag eine Entschei- dun g nicht \eicht ergemacht wird, Die Seite des Bürgermeisters ze igte die folgende Di skuss ion. Nur eine emotionslose Beurtei- 1ung des Gesamtproblems kann e ine allseits befriedigende Lö- s un g bringen. Zur Lösung der Frage des Straßena bs tieges vo n de r T omitz- s traße in den Wehrg raben hatte s ich di e Stadtve rwaltun g zu e iner S_vs temausschreibung, bei wel- cher den Planern weitestgehender Spie lra um gelassen ist, entschlos- se n. Das Ergebnis wurde nun- mehr dem Gemeinderat von den le itenden Beamten des Ba uamtes vorge legt und erläutert. Es liegen 21 Aus bauvarianten vor, die grob in zwe i Gruppen getrennt wer- den können. Die eine umfaßt Be- stand s lös ungen , die ungefähr dem jetzigen Straßenver lauf fol - gen. die andere Tunnellösungen, we lche der Straße prak ti sch ei - nen neuen Ver la uf geben. Die Kosten bewegen sich zwischen der billigsten Bestandslösung und der teuersten Tunnelvariante in einer Größe von rund 53 bis 83 Millionen Schilling. Ein Bauwerk dieser finanziellen Größenord - nung bedarf natürlich einer ein- gehenden Diskuss ion und Über- legung, da die Witschaftlichkeit ebenso in Betracht gezogen wer- den muß wie die ve rschiedensten städtebaulichen und ve rkehrs- techni schen Aspekte . Vergleichsweise unkompliziert ist das Projekt der E rrichtung eines Fußgängersteges über die Enns in Münichhol z. Seit dem Wegfall der überfuhr Sandmay r wurde immer wieder die Schaf- fun g einer Fußgängerverbindung gewünscht. Die b~_reits angestell- ten planerischen Uberlegungen trafen sich mit der Notwendigkeit der Errichtung einer neuen Was - ser-Versorgungsleitung nach Mü- nichholz und zum neuen BMW- Steyr Motorenwerk. Nunmehr liegt die Planung für einen kom- binierten Fußgänger- und Rohr- steg vor, dessen Kosten sich auf Grund der vorliegenden Anbote auf rund 10 Millionen Schilling be laufen werden. Nach Vorliegen der wasserrechtlichen Genehmi- gung sollte einer Beschlußfassung durch den Gemeindera t nichts mehr im Wege stehen. Rund 1900 Wohnungswerber verleihen dem Wohnungspro- blem in Steyr dauernde Aktuali - tät. Über meine Einladung w ird daher am 17. Februar der Wohn- baureferent des Landes Ober- ös terreich, Landesra t Ernst Neu- hause r, der Stadt Stey r einen of- fi ziellen Besuch abstatten. D a bei wird die Möglichkeit gegeben sein , di e besonderen Wohnbau- probleme der Stadt ebenso zu erörtern wie Fragen der Wohn- baupolitik. Zur weiteren Planung werden auch die konkre ten Wohnbauförderungsmaßnahmen des Landes Oberösterreich für die Jahre 1981/82 behandelt wer- den. Im Zusammenhang mit dem Ba u der Märzenkellerumfahrung durch den Bund zeigte s ich, d a ß in den betroffenen Gebieten noch das Bedürfnis nach mehr Information besteht. Es wird d a - her für die betroffenen Stadtteile Neuschönau , Jägerberg und Ennsdorf am 23. Februa r um 19.30 Uhr im Festsa al der n e uen Arbeiterkammer ein Informa- tionsa bend stattfinden , zu we l- chem zum Zeitpunkt des E rschei- nens diese r Folge des Amtsblat- tes bereits direkte Einladungen versandt wurden. Franz Weiss Bürgermeister
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