Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/1

I n beiden Sparten können wir mit Optimismus in .die nächste Zukunft blicken", sagte Vorstandsdirektor ' ' Alfred Herzig am Jahres- , ende in einem Pressege- spräch über die Situation des Wälzlager- werkes und der Jagd- und Militärwaffen- fabrik. Wälzlager und Waffe beschäfti- gen inklusive der Zulieferbetriebe in der Region Steyr 2500 Menschen, wobei der Anteil an Frauenarbeitsplätzen sehr hoch ist. Herzig berichtete von einem erfolg- reichen Geschäftsjahr 1980. Nachdem bereits 1979 eine Umsatzsteigerung von 26 Prozent erreicht werden konnte, wird für 1980 ein weitetes Plus von IP Prozent ausgewiesen. Die Umsatzsteigerungen sind vor allem im· Export erzielt worden - 70 Prozent der Wälzlagerproduktion gehen in den Export -, aber auch der Inlandsumsatz hat erfreuliche Zuwächse aufzuweisen. Damit hat, das Wälzlager- werk nicht nur den Anschluß an die Erfolge der Jahre bis 1975 gefunden, sondern bereits wesentlich übertroffen. Der Einbruch der Jahre 1976 bis 1978 war vor allem durch die große Offensive der Japaner im Bereich der sogenannten Massenlager ausgelöst worden, welche auf automatischen Fertigungsstraßen er- zeugt und als Standardware zu äußerst niedrigen Preisen angeboten werden. Der japanischen Herausforderung ist Steyr mit einem zielstrebigen Produk- tionsumstieg auf hochwertige Wälzlager für besondere Anwendungszwecke be- gegnet. So wurden bereits kombinierte Lagereinheiten und Spezialmeßgeräte, welche ursprünglich für die eigene Ferti- gung entwickelt wurden, verkauft. ,,Wir müssen weiterhin hartnäckig auf dem Gebiet der Entwicklung neuer Produkte arbeiten, die geplante Neustrukturierung die uns 500 Millionen Schilling kostet, muß schnellstens realisiert werden, da- mit wir für den nächsten Konjunkturein- bruch gerüstet sind", sagte Herzig, der auf die hohe fachliche Qualität eines engagierten Mitarbeiterstabes baut. Die Veränderungen in der Produkt- palette bedingten im Jahr 1980 zur Aus- lastung der vorhandenep Kapazitäten in einigen Bereichen einen 3-Schicht-Be- Mit Optimismus in die Zukunft: Vorstandsdirektor Alfred Herzig. trieb, andere Anlagen waren nur mit 60 bis 70 Prozent ausgelastet. Mit Ende des Jahres waren im Wälzlagerwerk 1860 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, das bedeutet gegenüber dem Tiefstand im Jahre 1976 eine Zunahme um 38 Pro- zent. Die Jagd- , Sport- und Militärwaffenfa- brik der Steyr-Daimler-Puch AG wird auch das Jahr 1980 wiederum mit einer beachtl_ichen Umsatzsteigerung abschlie- ßen und damit die Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen. Der traditions- reiche Jagd- und Sportwaffensektor setz- te im abgelaufen.en Jahr seine positive Entwicklung fort. Mit der neuen Jagd- waffenreihe STEYR-MANNLICHER- LUXUS wurde die starke Stellung Steyrs in diesem Freizeitsegment weiter ausge- baut. Auch im kommenden Jahr 1981 wird ein weiterer Typ dieser bereits bewährten und beliebten Reibe, der STEYR-MANNLICHER-LUXUS L, den Käufern zllr Verfügung stehen. Auf dem Militärwaffensektor wird das Steyr-Armee-Universalgewehr (AUG) - als Standardwaffe beim österreichischen Bundesheer bereits eingeführt - von internationalen Fachkreisen als das der- zeit modernste Sturmgewehr auf dem Weltmarkt bezeichnet. Seit seiner Aufschwung für das Markteinführung wurden auch bedeu- tende Exporterfolge erzielt. Auch im Jahr 1980 wurde das neue Maschinenge- wehr, welches in Kooperation mit aus- ländischen Partnern erzeugt wird, an das Bundesheer geliefert. Mit diesen eigenentwickelten neuen Pro- dukten ist es Steyr gelungen, die großen Beschäftigungslücken, welche durch den Entfall der bis dahin ausschlaggebenden Lizenzfertigungen und Lohnfertigungen in den Jahren 1977 und 1978 entstanden sind, nicht nur auszugleichen, sondern in wesentlichem Umfang zusätzliche Ar- beitsplätze zu schaffen. Derzeit beschäf- tige die Fabrik rund 650 Mitarbeiter, davon über 40 Prozent Frauen, was von besonderer Bedeutung für den Raum Steyr ist. Der derzeitige Beschäftigungs- stand bedeutet eine Zunahme von rund 45 Prozent in den letzten vier Jahren . ,,Wir werden im Jahre 1981 voraus- sichtlich sogar noch Mitarbeiter einstel- len können", kündigte Herzig an, der seine bisher sehr erfolgreiche Entwick- lungsabteilung weiter drängt, neue Mo- delle auf den Markt zu bringen, damit Steyr seinen Technologievorsprung, der derzeit etwa drei Jahre beträgt, halten kann. Die sehr dynami~che Entwicklung der Waffenfabrik erforderte zur Sicherung der Produktion und zur Wahrung des Qualitätsstandards wesentliche Investi- tionen. So wurden unter anderem in der Lauferzeugung neue Schmiedemaschi- nen österreichischer Provenienz instal- liert und die gesamte Abteilung mo- dernst in neuen Räumlichkeiten unterge- bracht. Für das Jahr 1981 ist eine geziel- te Fortsetzung der Investitionen zur wei- teren Verbesserung der Qualität und des Arbeitsflusses vorgesehen. Steyrer Wälzlageiwerk 41

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