Amtsblatt der Stadt Steyr 1981/1

Kultur- Bigbandswing war Trumpf A uf Einladung des Jugendreferates der Stadt Steyr spielte am 12. Dezember 1980 die Teddy Ehrenreich Bigband aus Wien im Stadtsaal. Der Chef, Teddy Eh- renreich, ist seit einem Vierteljahrhundert ein Begriff i.n der österreichischen Jazzsze- ne und leitet nun schon jahrelang diese Spitzenband. Immer wieder muß man sich wundern, wie es Ehrenreich gelingt, aus bewährten Orchestermusikern und jungen Talenten, die sich ihre ersten Lorbeeren verdienen wollen, eine so prächtige Mi- schung zustande zu bringen. - Ehrenreich und seine Mannen machen aus ihrer Vorliebe für Woody Hermann und dessen Orchestersound kein Hehl. In Hermannstandards wie Blue Flame, Apple Honey, Early Automn oder Four Brothers mischt Teddy auf Klarinette und Altsaxo- phon kräftig mit. Einen weiteren Schwer- punkt im Programm bilden Schlager aus der Popmusik, welche in herrlichen Arran- gements dargeboten werden. Ich erinnere nur an Mercy, Mercy, Mercy von Joe Zawinul und La Fiesta von Chick Corea. Die Ehrenreich Bigband begeisterte in Steyr mit erstklassiger Interpretation. Foto: Kraupp Das gekonnte Spiel der Band wurde durch großartige Sololeistungen der Musi- ker ergänzt. Die Tenorsaxophonisten Wil- ly Quarda und Wolfgang Puschnigg, die Trompeter Karl Fian und Hans Kottek sowie der in Wien lebende türkische Po- saunist Ilter Yenisen gaben immer wieder Proben ihres beachtlichen Könnens. Die Satzführer Rudolf Bindberger bei den Trompetern und Heinz Czadek bei den Posaunisten erledigten ihre Aufgabe sou- · verän. Die Rhythmusgruppe bestand aus Stimmungsvolles Adventsingen im Alten Theater D as 7. Adventsingen des ASB „Stahl- klang" im Alten Theater Steyr war in jeder Weise ein eindrucksvolles Erlebnis. Das reizend renovierte Haus war der prunkvolle Rahmen. Die wirkungsvolle Beleuchtung der Bühne für die jeweils Agierenden, der dezente, anheimelnde Kerzenschmuck sowie die passende Klei- dung aller Mitwirkenden ergänzten sich zu einem schönen Gesamtbild. Prof. Fred Bischof, der großartige, sachlich fundierte Leiter der Chorgemeinschaft mit 22 Frau- en und 15 Männern hat ein gediegenes Programm erstellt. Durch die Mitwirkung von drei Musiziergruppen, geschickt in den Gesamtablauf eingebaut, ergab sich eine Vortragsfolge von wunderschöner Geschlossenheit. Das umfangreiche Pro- gramm von 33 Einzelnummern erlaubt nur eine summarische Erwähnung. Die Hellmonsödter Stubenmusi, Leitung Josef Emmer, in der Besetzung Zither, Hack- brett, zwei Gitarren und Baß brachte länd- 28 lieh-heimelige Atmosphäre ein mit ihren vier Darbietungen von Tobi Reiser und Martin Schwab. Das Blockflötenquartett Josef Edlinger vermittelte besinnliche Hausmusik mit drei Sätzen einer Suite von Fr. Weber, wobei die gute Stimmung der Flöten besonders auffiel. Das bewährte Bläserquintett Karl Hiebl - Besetzung: zwei Trompeten, Horn, Te- norhorn und Posaune - überzeugte durch prächtigen, vollen Blechbläserklang bei vortrefflicher Intonation. Von den vier dargebotenen Stücken seien die ausge- zeichnet klangvollen Sätze des anwesen- den Prof. Fritz Eggermann besonders er- wähnt. OAR Walter Radmoser sprach in ge- wohnter Klarheit und feiner Nuancierung sieben Kurzgeschichten und Gedichte zur Weihnacht, darunter eines von Othmar Capellmann. Die Hauptlast des Abends trug der Chor. Mit 15 Liedern verschie- Freddy Mühlhofer am Schlagzeug, Stefan Prokesch, der auch einen E-Baß beacht- lich zum Swingen bringen kann und Nor- bert Turner am Klavier, der erst im zwei- ten Teil des Konzerts sein Können auch hörbar ausspielen konnte. Leider ist der Besuch dieser Veranstal- tung hinter den Erwartungen zurückge- blieben. HAT denster Art bewies er erneut seine hohe Gesangkultur. Was ihn besonders aus- zeichnet, ist die klare Aussprache der Texte, eine durch konsequente Schulung erreichte glänzende Atemtechnik, vor al- lem aber das staunenswerte Piano im Vortrag bei reinster Intonation. Die Ho- mogenität des Klanges zwischen den ein- zelnen Stimmen ist hörenswert. Die Mühe des Chorleiters wurde von den Sängern durch eine überaus eindrucksvolle Lei- stung bedankt. Der Beifall der Zuhörer, welche das Haus bis zum letzten Platz füllten, war zur Pause und am Schluß deutlicher Ausdruck der Begeisterung für den großartigen, eindrucksvollen Abend. J. Fr. Rotary-Club restauriert Morzer-Fresko Der Rotary Club Steyr hat sich bereit erklärt, das Fresko von G. Morzer im Kellergewölbe des Alten Stadttheaters re- staurieren zu lassen. Bei diesem Fresko handelt es sich um ein kunst- und kultur- historisch wertvolles Gemälde, das in allen namhaften Kunstführern verzeichnet ist. steyr

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