Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/12

Wohnbau und Industriegründungen zwingen die Stadt zu unaufschiebbaren Investitionen für neue Kanäle Als Mitglied des Reinhaltungsverban- des investiert die Stadt Steyr nicht nur Millionen in das überregionale Abwas- serprojekt, es läuft daneben auch der Neubau und Ausbau der Ortskanalisa- tion , für die in den letzten fünf Jahren an die hundert Millionen Schilling inve- stiert wurden. Nur ein Fünftel dieser Summe konnte mit Fondsdarlehen fi - nanziert werden. Das heißt, Steyr inve- stierte in diesem Zeitraum 80 Millionen Schilling aus dem Stadtbudget und muß- te zur Finanzierung der Ortskanalisation viele Millionen auf dem- Kreditmarkt leihen. Denn auch mit der Ortskanalisa- tion kann nicht gewartet werden, bis die Stadt mehr Geld hat. Wohnbau und Industriegründungen zwingen die Stadt zum sofortigen Bau dieser Abwasserbe- seitigungsanlagen . Zu den großen Pro- jekten der Ortskanalisation, die in den vergangenen Jahren verwirklicht wur- den , zählen die Infang-Siedlung und Dornach, die Kanäle Stein, Gründberg- sied lung und Resthof. Im Zuge der Vor- bereitungen für die Landesausstellung wurden der Bereich des Schlosses Lam- berg und die Berggasse neu kana lisiert. Gigantische Summen fließen in das Ka- Der neue Kanal an der Uferstraße. swyr na lsys tem zur Aufsch li eßung der Indu- striegründe im Zusammenhang mit dem Bau des BMW-Steyr-Motorenwerkes. Der Neubau einer Busgarage der Bundesbahn in Pyrach erforderte einen aufwendigen Kanalbau , den die Stadt zu finanzieren hatte. Für die kommenden fünf Jahre wurde ein Bauprogramm im Werte von 56 Millionen Schilling erstellt. Geplant sind u. a. neue Kanäle in den Stadtteilen Ennsleite und Münichholz. Die Realisie- rung dieses Vorhabens hängt aber davon ab, wie weit die Stadt auf günstige Kre- dite zurückgreifen kann. Legt man die seit l975 errichteten_ und die bis l 985 geplanten KanalproJekte zusammen , ergibt sich die giganti sche Investitionssumme von 400 Millionen Schilling für Abwasserbeseitigung. Diese Anlagen liegen zum Großteil unter der Erde, man sieht sie nicht. Leicht wird daher auch übersehen, welch gewaltige An strengung für Umweltqualität im 1 nteresse der ganzen Bevölkerung hier unternommen wird. Kana lbau ist eine Investition für Generationen. Unter die- sem Aspekt ist auch der Einsatz langfri- stiger Kredite zu sehen. GWG baute 1979 148 Wohnungen Die Gemeinnützige Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr hat im vergangenen Jahr 148 Wohneinheiten mit 72 Tiefgara- gen und 13 Hausgaragen fertiggestellt. Damit erhöht sich .die Zahl der bisher von der GWG gebauten Wohnungen auf 4009. Die Bilanzsumme des Unternehmens ist auf l ,181 Milliarden gewachsen . Heuer wurden bis Mitte des Jahres auf dem Resthofgelände 48 Neubauwoh- nungen übergeben und im Stadtteil Neu- schönau (Bergerweg) 26. Dazu kommen sechs Geschäftslokale in der Siemens- straße mit Parkplätzen und 88 Abstellplät- zen in Tiefgaragen. Die im Rahmen der „Großen Wohnungsverbesserung" im ehemaligen Internatsgebäude der Berufs- schule Sierninger Straße geschaffenen elf Kleinwohnungen wurden ebenfalls bereits vermietet. Mit Bilanzstich-tag 31. Dezember 1979 hatte die GWG 268 Wohnungen, acht Geschäftslokale im Zentrum Resthof, 46 Garagenplätze in Miethäusern und 228 Einstellplätze in Tiefgaragen in Bau. Die Baustellen sind das Resthofgelände, das Gebiet Neuschönau am rechten Brücken- kopf der Schönauerbrücke und der Wehr- graben. Die GWG hat eine Reihe von Projekten beim Land eingereicht, um Mittel aus der Wohnbauförderung zu bekommen. Für das Teilproj ekt Resthof II rechnet die GWG mit der Zuteilung von 79 Millionen Schi!Ling für 100 Wohnungen und l00 Garagen , wobei dieser Betrag nach der neuen Gesamtbaukosten- und Ausstat- tungsverordnung noch angehoben werden soll. Das Projekt Resthof III mit 804 Wohne inheiten und 732 Garagen liegt seit 1978 bei der Wohnbauförderung. Die ge- schätzten Gesamtbaukosten betrugen zum Zeitpunkt der Einreichung 506 Millionen Schilling. Beantragt ist die Förderung ei- nes Pensionistenhauses am Bergerweg mit 34 Wohnungen und sieben Garagen. Die Kosten betragen 13 Millionen Schilling. Außerdem hofft die GWG auf baldige Förderung eines Neubaues am Bergerweg, der mit 30 Wohnungen und neun Garagen geplant ist und 22 Millionen Schilling kostet. Obwohl mit der ersten Rate der Landes- förderung nicht vor Jahresende zu rechnen ist, hat die GWG im Hinblick auf die Dringlichkeit am Ortskai mit der Errich- tung des Gar~onnierenbaues für die Be- legschaft des BMW-Steyr-Motorenwerkes bereit begonnen. Die vierzig Kleinwoh- nungen (mit Abstellp lätzen) werden 22 Milli onen Schilling kosten. Die zweite Etappe des Projektes Ortskai umfaßt 20 Häuser mit 37 Wohneinheiten und ebenso vielen Garagen . Die Kosten sind mit 33 Millionen Schilling veran- sch lagt. 5/ 417

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