Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/11

BMW-ST 1 ~YR Direktor Dr. DOPPELFELD, Vorsitzender der Geschäftsfuhrung der BMW-Steyr Motoren GmbH.: ,, Statt 1000 werden mehr als 1500 neue Arbeitsplätze geschaffen. " Fotos: Hartlauer 6/ 370 Das Studium und der Beruf des Inge- nieurs haben offensichtlich spürbar an Attraktivität verloren. Jedenfalls hat sich der Anteil der Studenten in den techni- · sehen Disziplinen in vielen Ländern zu- gunsten des Anteils in den sogenannten Geisteswissenschaften verschoben, bei ei- ner besonders starken Abnahme im Be- reich der klassischen Ingenieurfächer: Ma- schinenbau und Elektrotechnik. Die Gründe sind sicher noch rn.cht ausrei- chend analysiert. Viele Beobachter sehen eine wesentliche .Ursache in einem allge- memen Wandel m der Einstellung gegen- über der Technik, wie er besonders bei vielen jungen Menschen festzus tellen ist. Offensichtlich ist - wie wir nun direkt zu spüren bekommen - diese Entwicklung aus dem Stadium der reinen statistischen Betrachtung in das einer akuten Proble- matik eingetreten. Eine Änderung dieses Trends ist mit Sicherheit nicht ruckartig herbeizuführen. Wenn wir jedoch aner- kennen, daß wir - mehr denn je - auf die E_rhaltung unse~er technischen Leistungs- fähigkeit angewiesen smd, muß diese Ent- wicklung aufgehalten werden, und zwar auf der Grundl age einer konstruktiven Auseinanderse tzung mit den Notwendig- keiten und Gefah,en der Technologieent- wicklung im Zusammenwirken aller be- troffenen Bereiche, d. h. in der Bildungs- und Gesellschaftspolitik, an den Hoch- schulen, aber auch in den Unternehmen. Meine Damen und Herren, in einein- halb Jahren wird die Fabrik, für die wir vor wenigen Tagen die Gleichenfeier hat- ten, eingerichtet sein und die Produktion aufnehmen. Anläßlich des ersten Spaten- Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum umfaßt bei einer Grundfläche von 5000 m 2 rund 42.500 m 3 umbauten Raum. Es kostete 300 Millionen Schilling stiches im Juni 1979 haben wir zur Größe dieses Werkes eine Kapazität von 100.000 Motoren im Jahr und Investitionen von rund 3,5 Mrd. Schilling genannt, aber a uch bereits Pläne für eine Erweiterung angedeutet. In der Zwischenzeit haben sich diese Pläne konkretisiert ; sie sehen vor, die Kapazität in einer Ausbaustufe, die ursprünglich für einen späteren Zeit- punkt geplant war, auf 200.000 Motoren/ Jahr anzu heben. Und zwar mit dem Ziel, eine fl exible Fertigung für Benzin- und Dieselmotoren einrichten und in größerem Umfang Drittkunden beliefern zu können. Dadurch erhöhen sich die Investitionen auf 6,7 Mrd. Schilling; statt 1000 werden mehr als 1500 neue Arbeitsplätze geschaf- fen. Angesichts der derzeitigen Konjunk- tur in der Fahrzeugindustrie mag das Ausbauprojekt als kühn erscheinen. Wir haben jedoch immer betont, daß wir die Aktivitä t dieser Gemeinschaftsgründung nicht an temporären Konjunkturschwan- kungen messen, sondern an den langfristi- gen Markterfordernissen und -chancen. Ohne diese frühzeitige Ausbauplanung hätten wir die Möglichkeiten, die sich uns jetzt in den Verhandlungen mit Ford und anderen Interessenten eröffnen, nicht nut- zen können. Die Prominenz aus Politik und Wirtschaft nahm an der Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums teil. steyr

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