Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/11

Die neuen Träger der Ehrenmedaille der Stadt Steyr (im Bild v. l. n. r.): Leopold HOLLNBUCHNER, akademischer Restaurator; Hofrat Dr. Karl PÖMER, Leiter der Kulturabteilung des Landes Oberösterreich; Prof Hans KÖTTENSTORFER, Chefmedailleur des österreichischen Münzamtes; Hofrat Dr. Norbert WIBIRAL, Landeskonservator von Oberösterreich; Hofrat Dipl.-Ing. Karl-Heinz HATTINGER. Foto: Hartlauer Erst vor einer Woche wurde in emem Festakt das Entwicklungszentrum der neu- en BMW-Steyr Motorengesellschaft vor- gestellt und in Betrieb genommen. Sind es gegenwärtig 150 Arbeitsplätze, so werden bis zum Endausbau im Jahre 1983 minde- stens 1500 Menschen in diesem Unterneh - men Beschäftigung finden . Damit bekräf- tigt sich zwar die bereits bestehende Mo- n~,1ruktur in der Metallverarbeitung, je- doch eröffnen sich neue Entwicklungsten- denzen unter Heranziehung modernster Geräte und Einrichtungen für eine welt- weite Verwendung hochqualifizierter hei- mischer Produkte. Für die nächsten Jahre wissen wir aus den bereits gemachten Zusicherungen, daß in unserem Raum Hunderte Millionen Schilling von Bund, Land und Gemeinde zum Einsatz kom- men, damit Beschäftigung und Einkom- men entsteht, weshalb wir trotz weltweiter Besorgnisse einigermaßen optimistisch den Ablauf der nächsten Jahre betrachten können . Mit diesen Aktivitäten ist nicht nur ein Wandel im Image unserer Stadt eingetre- ten, es sind auch enorme Mittel von Geld in Arbeit umgewandelt worden. Daß diese Arbeit gut ist, beweisen uns die vielen Aussagen von Gästen und Besuchern. Wer erinnert sich heute noch, daß nach 1945 eine Grenze zwischen dem östlichen und westlichen Einflußbereich war, die Enns als Demarkationslinie diente und über 100.000 Menschen sich zusammendräng- ten und versorgt werden mußten. Nun schauen wir mit Freude und in Zufriedenheit auf die erreichten Ziele hin. Das Land Oberösterreich, die Stadt Steyr und der Verein , 1000 Jahre Steyr' nehmen den heutigen Festakt zum Anlaß, eine Reihe von Persönlichkeiten zu ehren und damit den offiziellen Dank für die Mit- arbeit abzustatten. Das Jubiläumsjahr 1980 soll aber auch dazu dienen, die gewonnenen Erfahrungen in neue Aktivi- täten umzumünzen und diese unter per- sönlichem Engagement in die nächsten Jahre weiterzutragen. Mit diesem Beitrag schließe ich in der Erwartung, daß das Ansehen der Stadt Steyr und die Bemü- hungen ihrer Bewohner das Leben in der Region weiterhin günstig beeinflussen. steyr Der Schluß des Jubiläums ist aber nicht das Ende. Es ist ein neuerlicher Auftrag zur Fortsetzung einer sinnvollen Weiterar- beit. Steyr öffnete sich in diesem Jahr nach allen Seiten. Die Stadt ist heute vergleich- bar mit einer sehr gepflegten, alten Dame, die sich jugendliche, frische Gesichtszüge bewahrt hat. Sie ist aber auch ein Treff- punkt, ein Ort kultureller und mensch- licher Begegnungen für uns alle geblieben. Meine Damen und Herren, das Jubi - läum ,1000 Jahre Steyr' wird in die Ge- schichte der Stadt eingehen, in Dokumen- tationen und Überlieferungen weiterleben. Wünschen wir nachfolgenden Genera- tionen, daß ihnen ebenso glückliche Au- genblicke beschert sein mögen, wie wir sie 1980 erleben durften." „Alles ist übertroffen worden" , freute sich Landeshauptmann Dr. Ratzenböck über den großen Erfolg der Hallstattaus- stellung, ein Erfolg, der neben der Attrak- tivität der Ausstellung auch darauf zurückzuführen sei, daß durch die großen Jubiläumsveransta ltungen der festlich re- staurierten Stadt viele Menschen zu einem Besuch Steyrs motiviert worden. waren. Erstmalig ist es gelungen, sagte Dr. Rat- zenböck, ·sowohl für den Fachmann als auch für den Laien derart viele interessan- te Exponate aus der Hallstattzeit und verwandten Ku lturkreisen in einer Aus- stellung z~ zeigen und damit einen umfas- senden Uberblick über diese frühge - schichtliche Epoche zu geben. Die Doku- mentation der Hallstattkultur hat durch ihre klare Aussage ein tieferes Verständnis für die Lebensgestaltung des Menschen vor rund 2500 Jahren und damit ein bereicherndes Erlebnis vermittelt. Abschließend dankte der Landeshaupt- mann allen Verantwortlichen, Mitarbei- tern und Helfern für ihre wertvolle Tätig- keit im Rahmen der Ausstellung und ver- wies auf deren gute Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung. Große Anerkennung · zollte Dr. Ratzenböck vor allem der Stadt Steyr, die im heurigen Jubiläumsjahr viele organisatorische Auf- gaben zu bewältigen hatte. Als sichtbaren Dank des Landes über- reichte der Landeshauptmann im An- schluß an seine Ansprache im Stadtsaal 13 verdienten Steyrer Persönlichkeiten hohe Landesauszeichnungen. Ehrenmedaille der Stadt Steyr für kulturelle Verdienste In der Festsitzung des Steyrer Stadtse- nates am 23. Oktober überreichte Bürger- meister Franz Weiss fünf Persönlichkeiten, die sich im Zusammenhang mit dem 1000-Jahr-Jubiläurn der Stadt um Steyr verdient gemacht haben, die Ehrenmedail- le der Stadt Steyr. Es sind dies die Hofräte Dipl.-Ing. Karl-Heinz HATTINGER, Dr. Karl PÖMER, Dr. Norbert WIBIRAL, der akademische RestauratorLeopoldHOLLN- BUCHNER und Prof. Hans KÖTTEN- STORFER, Chefmedailleur des österrei- chischen Münzamtes. In seiner Laudatio für Hofrat Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hattinger sagte Bürgermeister Weiss: ,,... Von B_eginn an hatte die Stadtverwaltung den Eindruck, daß Sie Ihre Aufgabe als Bauleiter zur Restaurie- rung des Schlosses Lamberg in ausge- zeichneter Weise erfüllten. Ihrem architek- tonischen Geschick gelang es, neben der technischen Gestaltung auch die optische Lösung zu finden und kostenmäßig so günstig zu arbeiten, daß die ursprünglich nicht in das Projekt einbezogene stadtseiti- ge Fassade des Schlosses dann doch reali- siert werden konnte. Mit Formgefühl und Geschmack gelang es Ihnen überdies , die Adaptierung der Räumlichkeiten für die Hallstattausstellung so vorzüglich zu lösen, daß der Besucher sich ausschließlich auf die ausgestellten Exponate konzentrieren konnte und nicht vom barocken Raum- schmuck abgelenkt wurde. In geglückter Farbkombination schufen Sie ein neues Fortsetzung auf Seite 40 17 / 381

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