Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/10

Der untere Wehr- grabenkanal mit w der Wehranlage „Große Falle': die nach einem Bruch ~ des „Fallen-Blat- ~ - tes" repariert wer~ den mußte. Wäh - rend der Sanierung floß im unteren Wehrgraben kein --· • Wasser. Bei dieser Gelegenheit wurde das Flußbett von Ablagerungen ge- säubert und not- wendige Sanie - rungsarbeiten an der Wiesenberg- brücke durchge- führt. . - ........ .. i A uf Wunsch der Stadt Steyr hat das Wissenschaftsministerium einen Forschungsauftrag zur Untersu- chung der Möglichkeiten für Sanierung und Entwicklung des Altstadtbereiches am Wehrgrabenkanal gegeben. Die von Pro- fessoren der Universität Wien erarbeitete Bestandsaufnahme und daraus resultie- renden Empfehlungen liegen nun den Entscheidungsträgern der Stadt in zwei dicken Büchern zum Studium vor. Jeder Gemeinderat der Stadt Steyr hat sich in den vergangenen Wochen eingehend mit diesem Werk befaßt. Es wurde vereinbart, daß im Herbst dieses Jahres eine Ausspra- che des Gemeinderates mit den Verfassern der Wehrgraben-Studie stattfindet, wobei auch alle noch offenen Fragen geklärt werden sollen. Nach diesem Informations- gespräch wird der Gemeinderat Entschei - dungen über die weitere Vorgangsweise treffen. Der nächste Schritt könnte die Erstellung eines städtebaulichen Rahmen- planes sein, in dem die aufgestellten Ent- wicklungsziele eingebracht und in ihren finanziellen Auswirkungen sichtbar ge- macht werden müssen. Erst wenn verbind- liche Kostenschätzungen vorliegen und ausdiskutiert ist, wer die Investitionen fi- nanziert, kann der Gemeinderat alle Inter- steyr Noch keine verbindlichen Entscheidungsgrund lagen über die Zukunft des Gebietes am Wehrgrabenkanal essen abwägen und entscheiden. Im Unterschied zur Bauplanung eines Einzel- objektes, das von der Gemeinde allein geplant, finanziert und erstellt wird, ist der Gemeinderat bei langfristigen städtebau- lichen Planungen auf die Unterstützung der Bevölkerung, der Grundeigentümer oder anderer Investoren angewiesen. Das Kanalprojekt Wehrgraben ist ein Teilproblem, das erst geklärt werden kann, wenn über die städtebaulichen Entwick- lungsziele entschieden ist. Bis dem Gemeinderat jene Planungen vorliegen, die er vor allem auch zur Beur- teilung der finanziellen Auswirkungen ei- ner qualitätsvollen städtebaulichen Ent- wicklung des Wehrgrabens für eine seriöse Entscheidung braucht, wird noch einige Montage des neuen unteren Fallenb/at- tes, das als Schot- terablaß dien! . Die Regulierung des Wasserstandes im Wehrgraben be- sorgt ein zweites (im Bild noch nicht montiertes) Fallen- blatt. Foto: Hartlauer Zeit verstreichen. Der Gemeinderatsbe- schluß aus dem Jahre 1972 über die Zu- schüttung und Verrohrung des Wehrgra- bengerinnes bleibt ausgesetzt, bis Klarheit über die künftige städtebauliche Entwick- lung des Gebietes am Wehrgraben herrscht. Die Stadt Steyr hat sich bisher aktiv um Entscheidungsgrundlagen für eine quali- tätsvolle Lösung der städtebaulichen Ent- wicklung des Wehrgrabens bemüht. Sie hat die Altstadtuntersuchung der TH Graz finanziert , beim Forschungsministerium den nun vorliegenden Forschungsauftrag initiiert und mitfinanziert. Die Stadt Steyr investiert derzeit eine halbe Million Schil- ling für die Reparatur einer Wehranlage, damit weiter Wasser in den unteren Teil des Wehrgrabenkanals fließt. Kein Ent- scheidungsträger würde Geld für solche Projekte investieren, wenn man nur die Zuschüttung des Wehrgrabens als Lösung der städtebaulichen Zukunft dieses Gebie- tes sehen würde. Zur Revitalisierung des Wehrgrabens hat die Stadt in Gebieten, deren städte- bauliche Funktion bereits kl ar ist, neue Wohnungen, einen Kindergarten und Al- tenheime gebaut und mit Millionenauf- wand den Bestand des alten Schulgebäu- des gesichert. Der Gemeinderat ist als verantwortlicher und legitimierter Ent- scheidungsträger um die bestmögliche städtebauliche Planung für den Wehrgra- ben bemüht. Er kann aber erst entschei- den, wenn seriöse Entscheidungsgrundla- gen vorliegen. 7/327

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