Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/8

□ Dr. Manfred Brandl bekommt den Gregor-Goldbacher-Förderungspreis 1980 der Stadt Steyr Der Steyrer Stadtsenat hat DDr. Man- fred Brand! für sein Werk „Neue Ge- schichte von Steyr - Vom Biedermeier bis heute" den mit 62.500 Schilling dotierten Gregor-Goldbacher-Förderungspreis 1980 zuerkannt. Der erstmals vergebene Preis wurde 1975 vom Gemeinderat als Aner- kennung für besondere Leistungen auf kulturellem, wirtschaftlichem oder histori- schem Gebiet geschaffen. Für den Goldbacher-Förderungspreis wurden dreizehn Arbeiten eingereicht. Die Jury entschied sich einstimmig für die Arbeit Brandis. Nach Meinung der Juro- ren waren für die Zuerkennung Thema und Umfang des Werkes sowie der inter- essante, mit wissenschaftlicher Genauig- keit abgefaßte Inhalt ausschlaggebend. Manfred Brand! hat mit den Arbeiten für diese Stadtgeschichte im Jahre 1964 begonnen . Bisher unveröffentlichtes Mate- rial aus der neueren Geschichte wird in diesem Buch in reicher Fülle vorgestellt. Brand! übt sich in Toleranz bei der Dar- stellung der Krisenzeiten Steyrs. Ein Ver- zeichnis mit 3500 Stichwörtern steht für den Fleiß des Autors, der die wichtigsten Fakten der neueren Stadtgeschichte geordnet und greifbar gemacht hat. Sein Werk gibt vielfältige Anregungen für Spe- zialisten, die sich mit Details der Stadtge- schichte befassen wollen. Brandis anregen- der Stil wird das Interesse vieler Leser für die neuere Geschichte ihrer Heimatstadt wecken. Bei der Auswahl der Fakten, die natürlich immer nur subjektiv sein kann, erweist sich der Autor als profunder Ken- ner der lokalen Kraftfelder. DDr. Manfred Brand! wurde 1942 in Steyr geboren und besuchte von 1952-1960 das Realgymnasium seiner Heimatstadt. Nach der Matura ging er zunächst für zwei Jahre als Austausch-Sti- pendiat des „American Field Service" in die USA. Von 1961 bis 1965 studierte Manfred Brand! an der Universität Wien Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Eng- lisch .- . Seine erste Doktorarbeit schrieb er 1965 über „Steyrs Stellung in der lnner- berger Hauptgewerkschaft". Von 1966 bis • 1972 folgte das Studium der Theologie an der Universität Innsbruck, das ebenfalls mit dem Doktorat abgeschlossen wurde. DDr. Brand! wohnt in Steyregg und wirkt als Religionsprofessor an der HTL Linz. Er hat bereits mehrere Bücher und ver- schiedene Arbeiten über Steyr geschrie- ben. Das im Verlag Wilhelm Ennsthaler in Steyr erschienene Buch hat 402 Seiten, ist in Leinen gebunden und kostet 480 Schilling. Aus dem Inhalt ALLGEMEINER ÜBERBLICK. 1848 - 1914. - Der erste Weltkrieg. - Die Erste Republik. - Die nationalsozialistische Zeit/ Zweiter Weltkrieg. - Die Zweite Republik. Steyr DIE STADT ALS SIEDLUNG. DAS BAUSCHAFFEN. Die Beseitigung der alten Stadtbefestigungen. - Straßen und Plätze. - Steyr, eine Brückenstadt. - Wasserschutzbau- ten. - Wohnungsbau für die wachsende Be- völkerung. - Gefährdung und Erhaltung der wertvollen alten Bauten. Sorgen und Erfolge der Denkmalpflege. - Markante Gebäude in Steyr. - Die Kirchenbauten Steyrs. Die Stadtpfarrkirche wird neugotisch augestattet ; die Margaretenkapelle; die ehemalige Domi- nikanerkirche (Marienkirche); St. Michael ; Kirchenneubauten im 19. und 20. Jahrhun- dert. - Verschiedene Anlagen: Begräbnisstät- ten, Parks, Sportplätze. - Brunnen und Denkmäler. - Stadtbrände und Hochwässer. WIRTSCHAFT IM WANDEL DER ZEITEN: STEYR IM ZEITALTER DER INDUSTRIALISIERUNG. Tradition im Überlebenskampf: Eisenhandwerk, Messe- rer. - Eine Steyrer Glockengießerei . - Abge- kommene Betriebe. - Eine Besteckwarenin- dustrie , die überlebt: die Hack-Werke. - Sie machten Steyr berühmt: Waffenfabrik und Steyr-Daimler-Puch AG. - Die Gasversor- gung in früherer Zeit. - Die Elektrizitätswer- ke in Steyr AG (Ges. m. b. H.). - Die Bürgerliche Aktienbrauerei in Steyr. - Die GFM. - Die Firma RIHA. - Blasinstrumente aus Steyr: die Firma Musica. - Telefunken. - Sonstige industrielle Betriebe. - Das Bauge- werbe. - Der Gewerbeverein. - Der Handel in Steyr. Ein romantisches Geschäft: Das Lebzeltergewerbe (Die Familien Haller und Stohl) ; Alte Tradition: der Eisenhandel in Steyr; Märkte und Ausstellungen; Organisa- tionen des Handels; verschiedene Händler und Handelshäuser Steyrs ; Amerikanisierung des Geschäftslebens: die Supermärkte. - Kreditinstitute. - Verkehr und Verkehrswe- ge; die Straßen; zum Straßenverkehr im vorigen Jahrhundert ; Straßenverkehr und Mororisierung; als es auf der Enns und Steyr noch Flußschiffahrt gab; die Eisenbahnen (Ennstalbahn, Steyrtalbahn, fehlgeschlagene Manfred Brandt Neue Geschichte von STEYR Vom Biedermeier bis Heute Ennsthaler Bahnbauprojekte). - Die Post. Öffentliche Kommunikationseinrichtungen. - Kinobe- triebe. - Druckereien und Zeitungen. - Etwas im Abseits: der Fremdenverkehr. - Die Landwirtschaft. DIE BEVÖLKERUNG IM WANDEL DER ZEIT. Die allgemeine Bevölkerungs- entwicklung. - Adel in Steyr. - Juden in Steyr. VERFASSUNG UND VERWALTUNG DER STADT. Steyr wird größer: die Ent- wicklung des Gemeindegebietes. - Die Stadt- verfassung vor 1848. - Steyr, eine autonome Stadt. - Gemeinderat und Stadtrat. - Die Bürgermeister. - Der Magistrat. - Die Steuereinkünfte und Mauten. - Politische Vereine und Parteien. Die liberale (deutsch- fortschrittliche) Partei ; die Deutschnatio- nalen (Deutsche Volk~partei) ; Konservative und Christlichsoziale/ OVP; die Sozialdemo- kratie/SPÖ; Kommunisten in Steyr. - Wahl- ergebnisse seit 1919. - Kommunalpolitiker und Abgeordnete von A bis Z. KOMMUNALE ARBEIT IN DER STADT STEYR. Die Armen-Wohlfahrtsein- richtungen älterer Zeit. - Das Landeskran- kenhaus . - Wohltätige Stiftungen im bürger- lichen Steyr. - Verschiedene soziale Dienst- leistungen der Stadtgemeinde (Altersversor- gung, Fürsorge, Jugendamt) . - Kindergärten, Horte und Heime. - Ein Kneippverein in Steyr. - Verschiedene kommunale Einrich- tungen. - Die Wasserversorgung; Kanalisa- tion; öffentliche Straßenbeleuchtung; das Gaswerk; Fernheizwerke; die Müllbeseiti- gung. - Weitere wirtschaftliche Unterneh- mungen der Stadtgemeiden. - Das Schulwe- sen: Pflichtschulen ; Realschule, Bundesreal- und Bundesgymnasium; technische Schul- ausbildung; das Mädchenlyzeum: Bildung für höhere Töchter in bürgerlicher Zeit ; Han- delsschule und Handelsakademie; die städti- sche Lehranstalt für Frauenberufe; Fortbil- dungsschulen und Berufsschulen. - Die Stadtgemeinde und die Kulturförderung; das Stadtarchiv; das Kulturamt ; die Volkshoch- schule; das Stadttheater; das Heimathaus; die Stadtbücherei; die Musikschule; die Tausendjahrfeier wird vorbereitet. - Das Wehr- und Wachewesen in älterer Zeit. Die Nationalgarde; die städtische Polizei ; die Turmwache und Nachtwächter. Fortsetzung auf Seite 26 9/273

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2