Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/7

Berichte____ ~ Kunst zwischen Technik und Raum Ein großartiges künstlerisches Werk zeigte der in Wien lebende Maler Oscar Asboth in der Zeit vom 13. bis 22. Juni im Bummerlhaus in Steyr mit der Ausstellung ,,Kunst zwischen Technik und Raum". Asboths Bilder sind (noch) utopische Landschaften, in der die Versöhnung eines vom menschlichen Geist geschaffenen Kosmos und der technisierten Welt einge- bracht wird. Treffend formuliert Wilfried Zeller-Zellenberg die Botschaft des Künst- lers: ,,Asboths malerische Welt ist eine Aufforderung, als Wissender sich in die Technik zu integrieren, aber gleichzeitig in der abstrakten Welt der eigenen Gefühle zu leben, dann haben wir das Leben gewonnen und das Sterben überwunden, und die Lebensangst unseres Jahrhunderts wandelt sich zu glückhaftem Erkennen im Wissen, daß Leben eine ständige Wand- lung im Spannungsfeld absoluter Gesetze ist und wir wahrhaft dabei sind, die Mate- rie mit unserem Geist zu überwinden." Anläßlich des Stadtjubiläums hat Oscar Asboth das Bild „Steyr 1000" geschaffen, ein Gemälde mit starker Symbolkraft, das mit großem Erfolg auch als Gedenkblatt und auf Postkarten aufgelegt wurde. steyr Bürgermeister We iss würdigte bei der Eröffnung der Ausstellung von Oscar Asboth (links im Bild) das Werk des Künstlers, der Steyr besonders verbunden ist. Foto: Hartlauer Ennskraftwerke eröffneten Schauraum im Ennsmuseum Der zehnjährige Bestand des Vereines „Flößertaverne in Kastenreith" war für den Hausbesitzer des Tavemengebäudes - die Ennskraftwerke AG - Anlaß, im Enns- museum einen Schauraum zum Thema ,,Die Enns als Energiequelle" einzurich- ten. Umgebung sehen und formen Der in Steyr lebende Spanier Josep Vallribera (im Bild) zeigte in der Galerie Schnitt- punkt eine sehenswerte Aus- stellung, die den ambitionier- ten Künstler als hochkaräti- gen Avantgardisten sichtbar werden läßt. Vallribera setzt sich mit der Umwelt ausein- ander, er läßt sich ein auf die Wechselwirkung der Bot- schaft, die von der Umgebung auf den Menschen wirkt, und die Veränderung der Umwelt durch den Menschen. Der spanische Künstler setzt Zei- chen und Symbole, baut star- ke Spannungen mit Farben auf, er sensibilisiert das Auge für überraschende Entdek- kungen im Alltag. Seine Bil- der sind voll lebendiger Spon- taneität, die Begegnung mit ihnen ist ein anregendes Ver- gnügen. Foto: Hartlauer Während einer Pressefahrt zum Enns- museum am 25 . Juni übergab Direktor Dipl.-Ing. Franz Eilmansberger, Vor- standsmitglied der Ennskr~ftwerke AG, den neuen Schauraum der Offentlichkeit. Der Raum der Ennskraftwerke rundet das Entwicklungsbild der Enns ab, das in zehn Ausstellungsräumen des Ennsmuseums dargestellt wird. Das Gebäude, in dem das Ennsmuseum untergebracht ist, der „Kasten an der Enns", wurde im Jahre 1961 von der Ennskraftwerke AG angekauft, vor dem Verfall gerettet und der Öffentlichkeit als Ennsmuseum gewidmet, für das auch Steyr aus seinem Heimathaus Leihgaben zur Verfügung gestellt hat. Der „Kasten", eines der schönsten pro- fanen Baudenkmäler im Ennstal, wurde mit einem Aufwand von ca. 3,5 Millionen Schilling renoviert. 3,3 Millionen Schilling wurden vom Hauseigentümer, der Enns- kraftwerke AG, aufgebracht. Das Ennsmuseum ist auf Grund seiner schönen Exponate und optimalen Präsen- tation zu einer Attraktion geworden, die einen großen Besucherstrom anzieht. We- nige Gehminuten vom Ennsmuseum ent- fernt liegt am Gaflenzbach die „Katzen- steinermühle", die in Zusammenarbeit von „Flößerverein" und En nskraftwerkeAG original aufgebaut und in Betrieb gehalten wird. Besucher können beobachten, wie die Mühlsteine nach uralter Art das Ge- treide mahlen. 27/255

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