Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/7

wurden: Vergatterung - Schwenkung im Marschieren - Defi.le vor der Tribüne - Abreißen der Musik - Halten - Adjustie- rung - musikalische Qualität. Die rund 400 Musiker haben ihr Bestes getan und wurden von den Zuhörern mit herzlichem Beifall für die durchwegs guten Lei- stungen belohnt. FESTKONZERT IM STADTTHEA- TER : Es wurde zu einem Festival der Blasmusik, wobei die begeisterten Zuhörer Gelegenheit hatten, fast konträre Blasmu- sik zu hören. Die CIVIC BAND musizier- te vorwiegend amerikanische Musik aus den Bereichen Militärmärsche, Filmmu- sik, Musicals und Folklore mit fast unbe- kümmerter Heiterkeit und Showeinlagen und Einbeziehung der Zuhöhrer in den Programmablauf. Die technische Bewälti- gung des Programms bot keine Schwierig- keit, die Vorliebe für ausgeprägten Rhyth- mus kam immer wieder durch. Ganz an- ders dies alles beim sinfonischen Blas- orchester „AMATI" aus Kraslice/CSSR. Der 72 Mann umfassende Klangkörper fasziniert durch bestechende Brillanz, enorme Klangfülle, technische Perfektion und bewundernswerte Homogenität. Die Wiedergabe klassisch-romantischer Musik wird ebenso spielend bewältigt wie hei- matliche Volksmusik, bei der die Polka einen weiten Raum einnimmt. Das vir- tuose Können der vielen Solisten kann kaum noch übertroffen werden. Die drei Kapellmeister des Orchesters, Jindrich Pravecek, der Senior mit 71 Jahren, Chef- dirigent Kare! Hajek und Oberst Stanislav Korak, erwiesen sich als impulsive Meister ihres Faches. Jede ihrer Gesten verrät den Vollblutmusiker. Um so erstaunter mußte man als Zuhörer sein, welche Kühle, fast Strenge ihre Haltung ausstrahlte. Der herzliche Kontakt zwischen Publikum und Orchester konnte nicht aufkommen. So blieb es bei der ehrlichen Bewunderung für die großartige musikalische Demon- stration. FESTGOTTESDIENST IN DER STADTPFARRKIRCHE: Am Sonntag Vor der imposanten Kulisse des Steyrer Stadtplatzes boten die Musiker ein Ge- meinschaftskonzert, das Landeskapell- meister Prof R. Zemann vom Bal- kon des Rathauses aus (im Bild links oben) leitete. Fotos: Hartlauer steyr Paul Shartle (rechts im Bild), Dirigent der Kette- ringer Stadtkapelle, überreichte beim Festkonzert auf dem Stadtplatz der Stadtkapelle Steyr eine amerikanische Flagge. Die Fahne wurde von Mister Hall, Senator des Staates Ohio, ge - stiftet. Bevor die Fahne nach Steyr kam, wehte sie ei- nen Tag vom Kapi- tol in Washington. Die Amerikaner drücken damit der Schwesterstadt Steyr ihre besondere Wertschätzung aus. früh erlebten die Besucher die „Hubertus- messe", ein Barockwerk, um 1750 in Frankreich entstanden und für die Parfor- ce-Horn-Gruppe vom Heidelberger Kom- ponisten Stief eingerichtet. Der feierliche Hörnerklang in der vollbesetzten Kirche war dem Anlaß würdig. Die Jagdhornblä- ser Dambach gestalteten den Eröffnungs- choral. FESTZUG UND FESTAKT AUF DEM STADTPLATZ: Er wurde zum ei- gentlichen Höhepunkt des Viertelfestes. Rund 100 Blasmusikkapellen aus nah und fern mit fast 3000 Musikern nahmen daran teil und füllten den Stadtplatz zur Gänze, umringt von vielen freudig erregten Zu- schauern. In den kurzen Festansprachen des Landeshauptmannes, des Bürgermei- sters der Stadt, des Präsidenten des Blas- musikverbandes für OÖ. sowie des Orga- nisators des Festes wurde auf die Bedeu- tung dieses Ereignisses hingewiesen. Be- geisterung rief das Gesamtspiel aller Mu- sikkapellen hervor. Landeskapellmeister Prof. R. Zemann leitete vom Balkon des Rathauses sicher und beherrscht das ein- drucksvolle Musizieren. Musik und Ge- Foto: Hartlauer samtbild des Platzes verbanden sich zu wunderbarer Einheit. DER GROSSE ZAPFENSTREICH am Sonntagabend bei Fackelschein set,zte den Schlußstein des grandiosen Musikfestes. Er wurde von den vereinigten Musikka- pellen Steyr - Garsten - Ternberg - Wol- fern gestaltet. Ein kurzes Serenadenkon- zert dieser vier Orchester unter Gmeiner- Prantl und Prinka mit österreichischer Marschmusik leitete den Abend ein. - Unter Führung der Bürgergardemusik Sierning, begleitet von den Fackelträgern der Pfadfinder, marschierte die Bügergar- de-Kompanie Freistadt auf den Platz. Der große Zapfenstreich, dirigiert von MD Karl Holzner, hinterließ tiefen Eindruck bei den gespannt lauschenden Zuhörern. In ihm waren eingebaut die Kommandos der Bürgergarde, ihre Salutschüsse und die Durchführung des militärischen Regle- ments. Es war ein eindrucksvolles, wunderschö- nes Fest und würdig der anderen Veran- staltungen im Rahmen der 1000-Jahr-Fei- ~ ~F.

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