Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/7

O(Jr:, _ "' . ... ~ • tr ,j .. ~ Auf dem Kulturwanderweg durch die Stadt Stey r besichtigte Unterrichtsminister Dr. Fred Sinowatz auch die Ausstellung anläßlich des 30jährigen Bestandes der Volkshochschule der Stadt Steyr. Sinowatz war überrascht von der Qualität der ausgestellten Arbeiten. Im Bild (v. l. n. r.) Bürgermeister Franz Weiss, die Leiterin des Referates Volkshochschule, Frau Amtsrat Hofinge,~ und Unterrichtsminister Dr. Sinowatz. Fotos: Hartlauer 30 Jahre Volkshochschule der Stadt Steyr , . l'\Uf U'fft-Jlltfr , (J ~~r,:;iiK.:"7.iil- - - - 14/242 D ie Erkenntnis um die Wichtigkeit volksbildnerischer Arbeit ent- spricht nicht etwa dem Bildungs- bedürfnis der Bevölkerung in mo- derner Zeit, sondern geht vielmehr in ihren Anfängen auf die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurück. Dem Bildungssystem, wie wir es heute kennen, ging also ein langer Entwicklungs- prozeß voran, der in Steyr im Jahr 1869 mit der Gründung des Arbeiterbildungs- vereines begann. Der Verein zählte da- mals 89 Mitglieder und vermittelte eine Ausbildung in Schreiben, Rechnen, Steno- grafie und Zeichnen. In der Zwischenkriegszeit übernahmen die „Steyrer Urania" und die „Volkstüm- lichen Hochschulkurse des Lehrkörpers des Mädchenlyzeums bzw. der Realschu- le" die Vermittlung außerschulischer Bil- dung in Steyr. In beiden Institutionen trat ein Vortragender in Erscheinung, der viele Jahre später die Volkshochschule Steyr gründete, nämlich Oberstudienrat Anton Neuman. Er war es, der 1950 in seiner Funktion als Bürgermeister-Stellvertreter und Abgeordneter zum Nationalrat die Volkshochschule in Steyr ins Leben rief und ihr im ersten Arbeitsjahr auch die notwendige finanzielle Basis gab. Aus ei- nem Angebot von 30 Kursen kamen im ersten Semester zwölf zustande, die Teil- nehmerzahl betrug 147. Ab 1951 über- nahm die Stadtgemeinde die Kostendek- kung, ab 1955 standen - wenn auch in sehr bescheidenem Ausmaß - Subven- tionen von Bund und Land zur Verfü- gung. Die Ka~mer für Arbeiter und An- gestellte für 00. gewährte in diesem Jahr erstmals Stiftungsbeiträge. Seit Juli 1960 wird die Volkshochschule als eigenes Re- ferat im Rahmen der Kulturabteilung des Magistrates geführt. Durch die damit er- folgte Kommunalisierung war auch eine Erweiterung des Programmangebotes möglich . Das Schwergewicht bei der Ar- beit einer Volkshochschule liegt bei der kontinuierlichen Bildungsarbeit, d. h. also bei der Kurstätigkeit. Nur in Kursen ist Im Bild links unten eine kunstvoll geschnitzte Truhe, daneben eine prächtig bemalte Holzscheibe.

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