Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/6
KONZERTE: Samstag, 28. Juni SERENADE - Ausführende: MGV · ,,Sängerlust" Steyr, Leitung: Gerald Rei- ter; Bläsergruppe Karl HiebL - Meditz- hof Steyr, Stadtplatz 9, 20 Uhr. Samstag, 28. Juni Konzert des Mandolinenorchesters ,,ARION" Steyr, Leitung: Ernst Kren- maier. - Saal der Arbeiterkammer Steyr (Neubau), Redten~achergasse L Montag, 30. Juni SERENADE - Ausführende: Streich- quartettHans Fröhlich: Hans Fröhlich, L Violine; Ludwig Michl, 2. Violine; K_arl Heinz Ragl, Viola; Ernst Czerweny, V1oloncello. - Walter Würdinger (Wien), Gitarre. - Programm: Werke von L. Boccherini, J. Haydn, P. Peuerl und F . Tarrega. - Rezitation: Dora Dunkl. - Dunklhof, Kirchengasse 16, 20 Uhr (bei Regenwetter an diesem Tag wird die Serenade auf Donnerstag, 3. Juli, ver- schoben). Samstag, 5. Juli 1980 GESANG und MUSIK. Ausführende: Männerchor Steyr, Mandolinenorchester ,,Arion" Steyr, Hans Dresl, Bariton. Lei- tung: Ernst KRENMAIER. - Casino Steyr,. Leopold Werndlstraße 10, 20 Uhr. Dienstag, 8. Juli SERENADE-Ausführende: die Stey- rer Madrigalisten, Leitung und Einrich- tung: Erich Hagmüller. - Hof des Bum- merlhauses, Stadtplatz 32 (VKB). Donner,stag, 10. Juli 1980 Konzert des Männerchores IDICO, Clusqne, Italien, mit Belcanto-Chören und Volksliedern. - Saal der Arbeiter- kammer, ' Steyr, Redtenbachergasse 1 (Neubau), 20 Uhr. Freitag, 11. Juli) 980 STEYRER ORGELSOMMER 1980. - 3. Konzert: .Alfred MITTERHOFER, Wien, ,spielt Werke von J. S. Bach, J. J. Fmberger, A. Heiller und J. K. Kerll. - Pfarrkirche St. Michael, Steyr, Micha- elerplatz, 20 Uhr. Freitag, 18. Juli 1980 STEYRER ORGELSOMMER 1980. - 4. ;Konzert: Brett LEIGHTON, Sydney, Australien, spielt Werke von J. S. Bach, G . Frecobaldi, S. Scheidt und A. Schlick. - Wallfahrtskirche Christkindl, 20 Uhr. AUSSTELLUNG VON SCHÜLE- RARBEITEN der Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen Steyr, 4400 Steyr, Leopold-Werndl-Straße 7, am 27 . und 28. Juni, geöffnet von 8 bis 18 Uhr. Szenenbild aus „Biographie". Das Leben als Spiel gedachter Möglichkeiten Maturanten der BHAK Steyr spielen Max Frisch's „Biographie" Hat man Laientheater im Sinn, ist die Wahl des Stückes von ausschlaggeben- der Bedeutung. Dieses Spiel von Frisch war geschickt gewählt, denn es zerfällt durch ständige Rückblendetechnik in mehrere zeitliche Ebenen, der realisti- sche Anspruch ist nicht so stark, es ist daher möglich, die Figuren aufs Typi- sche zu beschränken. Es geht um die Frage, ob unser Leben eine ganz andere Richtung nähme, könnten wir noch ein~ mal _von vorne anfangen. Resultiert un- ser Lebenslauf nut aus Zufällen? Könn- ten wir im nachhinein andets Regie führen, würden wir im nachhinein an- ders Regie führen, würden wir alles „besser" machen? Für F;risch erweist sich diese t\nnahme als Illusion: Wir verfü- gen nur über eine be§timmte Variations- breite, es gibt Konstanten in unserem Leben, durch zen der Möglichkeiten lie- gen in uns ·selbst. Die Aufführung klappte. Es gilt ein Pauschallob für alle Mitwirkenden, Hel- fer und Helfershelfer. Der effektvolle Einsatz von Beleuchtung, das reibungs- lose Funktionieren der Szenenwechsel verrät harte Arbeit und verdient ebenso- viel Beifall wie das erstaunliche Durch- stehvermögen der Hauptdarsteller. Das Stück dauert trotz vorgenommener Kür- zungen immerhin gute zwei Stunden, da muß man als Nichtprofi schon dazu- schauen, um nicht mitleidige Langeweile aufkommen zu lassen. Und diese Gefahr bestand, allein durch die monotone Dia- logsituation, die selten unterbrochen wird. Wolfgang Kapeller hatte dje schwie-. rige Aufgabe, einen Mann jn ,W.ittleren Jahren zu spielen, einen ~ann, am Hö- hepunkt seiner Karriere, am Tiefpuajd . einer gescheiterten Ehe: ke,ine leicht~ Sache für einen Achtzehnjährigen,:/4 Er~~ gewann laufend an Format, Sichefäeit i und-Ruhe. Andrea Bramberget als des- sen Frau konnte sich von\ ihrer anfang, .. liehen Starrheit lös.en , . sie,, ·überzeugte letztlich ~ur:ch ihr eindi;in~liche~We~~r\:, ' durch die Konsequenz ihres. So-und- nicht-anders-Spielens. ,'.\V:ernerLidJp,au~r als Registrator erfüllte seine Rolle 'souve, rän, er war auch der sprachlich Gescl).ur: t:, teste. Prof. Derflinger als Regisseudiatte · den Abend fest in Hän<len, er sorgte für 0 harmonische Bewegungsabläufe, ließ keine unnötigen Längen entstehen, brachte die Gruppe zur Zusammena:r:: beit im besten pädag"gischen Sinn. Eine hervorragende Leistung im Rahmen ei- · nes Schülertheaters. Vielleicht hätte nran sich das Stück, das vom Autor als Kenio, die gemeint ist, auch lockerer vorstellen können, so in der Art eines nachdenk- lich-pointenreichen Boulevardstücks. Aber gerade das Nicht-Daiiiberstehen, das Fehlen jeglicher Routine, die ernste Auffassung der Rollen gefällt bei den , jungen Amateuren, die sieb erstmals auf das Abenteuer der Bühne einließen. - Fortsetzung Seite 39 37/221
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