Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/5
B undespräsident Dr. Kirchschlä- ger eröffnete am 21. April im Rahmen eines Festaktes im Stadttheater Steyr die interna- tionale Ausstellung des Landes Oberösterreich „Die Hallstattkultur - Frühform europäischer Einheit". Die Schau im Schloß Lamberg umfaßt tausend Exponate mit Zeugnissen aus der Vorge- schichte Europas vom 8. bis zum 5. Jahr- hundert vor Christus. Die Leihgaben wur- den aus aller Welt nach Steyr gebracht und werden als große Zusammenschau europäischer Kulturgeschichte präsentiert. Die 1000 Jahre alte Eisenstadt Steyr ist für die Ausstellung der Kultur der Eisenzeit der optimale Standort. Die Darstellung der Hallstattkultur als zentraleuropäische Erscheinung mit befruchtenden Impulsen aus dem Mittelmeerraum und den öst- lichen Steppengebieten lenkt die Auf- merksamkeit kulturgeschichtlich interes- sierter Menschen aus ganz Europa auf die Ausstellung in Steyr. Zur festlichen Eröffnung der Ausstel- lung im Kulturzentrum der Stadt Steyr konnte daher Bürgermeister Franz Weiss neben Bundespräsident Dr. Kirchschläger, Landeshauptmann Dr. Ratzenböck und Außenminister Dr. Willibald Pahr auch viele Vertreter des Auslandes begrüßen: den ehemaligen französischen Minister- präsidenten Couve de Murville, Prof. Ka- pica, Präsidiumsmitglied der Akademie sfeyr der Wissenschaften der UdSSR, Staatsmi- nister Dick als Vertreter des Freistaates Bayern und Staatssekretär Dr. Wenk in Vertretung des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, die Botschafter von Jugoslawien, der CSSR, Ungarn, Frank- reich, der Bundesrepublik, der Schweiz und den USA sowie den russischen und französischen Kulturattache. Bürgermeister Franz Weiss sagte dann in seiner Ansprache: ,,Steyr rückt im Jahr des tausendjährigen Bestandes durch diese internationale Landesausstellung weit über den sonst bekannten Rahmen in das internationale Blickfeld. Die Bürger, der Gemeinderat und die Stadtverwaltung wissen dies außerordentlich zu schätzen. Sind es doch diesmal nicht Waffen und Industrieprodukte, sondern Kulturgüter höchsten Ranges, die dies bewirken. Seit Jahresbeginn bis zum Nationalfeiertag am 26. Oktober finden im Zeichen des Jubi- läums eine Fülle kultureller, wirtschaft- licher, geselliger und sportlicher Veran- staltungen statt. Ein Höhepunkt, der die Prominenz aus Politik und Wissenschaft vereint, ist die heutige Eröffnung der inter- nationalen Ausstellung des Landes Ober- österreich über die Hallstattkultur als Frühform europäischer Einheit im Schloß Lamberg. Ich kann jetzt nur meiner Freude Aus- druck geben, daß es den langjährigen gemeinsamen Bemühungen der Bundesre- ~ ~- gierung, des Landes Oberösterreich, der Bundesforste und der Stadt Steyr gelungen ist, die vormalige Styraburg, das heutige Schloß Lamberg, vor dem Verfall zu ret- ten, einer künftigen , sinnvollen Verwen- dung zuzuführen und es nach außen als wertvolle Dominante des Stadtbildes zu erhalten. Bürger und Verwaltung der Stadt Steyr haben sich darüber hinaus aber auch bemüht, die bauhistorischen Werke der alten Eisenstadt zu erneuern, um eine Symbiose von Vergangenheit und Gegenwart , von Kultur, Historien und Wirtschaft zu erreichen. Nicht aus opti- schen Gründen, sondern im Zuge der sehr ernst genommenen Revitalisierungsbestre- bungen, alt überliefertes Baugut wieder den modernen Ansprüchen der Menschen zugänglich zu machen. Meine hochverehrten Damen und Her- ren, mein Gruß an Sie soll auch mit dem Dank an jene verbunden werden, die sich die Stadt und deren Notwendigkeiten be- sonders angelegen sein ließen. Sonst hätte der heutige Tag nicht dieses festliche Ge- präge erhalten können. Es sei hier die wohlwollende Haltung des Herrn Bundes- präsidenten der Stadt Steyr gegenüber erwähnt, die wirtschaftlichen und finan- ziellen Förderungen durch Bundes- und Landesregierung zur Verstärkung der wirtschaftlichen Kraft, die wiederum einer hochqualifizierten Arbeitnehmerschaft Ar- beit und Sicherheit gibt. Eine ganz beson- 5/149
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