Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/5
A uf Einladung des Vorstandes der BMW-Steyr-Gesellschaft besuchte am 28. April der Stey- rer Gemeinderat die Großbau- stelle der BMW-Steyr-Moto- renwerksgesellschaft in Münichholz. Di- plomvolkswirt Volker Doppelfeld und Dr. Dipl. -Ing. Eugen Egger informierten die Stadtväter über den Baufortschritt und die erst vor wenigen Tagen entschiedene Aus- weitung der Produktionskapazität des neuen Werkes von 400 auf 750 Motoren pro Tag, da nun in Steyr neben der Produktion von Dieselmotoren auch der Bau von Benzinmotoren geplant ist. Durch die Ausweitung erhöhen sich die Investitionen für das neue Motorenwerk von 3,5 Milliarden auf 5,6 Milliarden Schilling. Die Bauarbeiten sind nach Aussage von Volker Doppelfeld voll im Terminplan. Mit der Fertigstellung der ersten Bauetap- pe - das ist das Entwicklungszentrum - ist im August dieses Jahres zu rechnen. Die BMW-Gesellschaft wird dann zunächst 150 Mitarbeiter in diesem Entwicklungs- zentrum beschäftigen. Der Belegschafts- stand wird sich in den nächsten Jahren sehr rasch erhöhen und 1985 die volle Stärke mit 1500 Beschäftigten erreichen. 1981 wird mit der Produktion der Vor- serie, 1982 mit der Serienproduktion der Motoren begonnen. Fünfzig Prozent der künftigen Motorenproduktion aus Steyr wird BMW abnehmen. Insgesamt werden 85 Prozent der Erzeugung in den Export gehen. Volker Doppelfeld bescheinigte dem Steyrer Gemeinderat, daß BMW die För- derung der Stadt für das Motorenwerk, gemessen an ihren finanziellen Möglich- keiten, am großzügigsten empfinde. Von den staatlichen Stellen sei man aber ent- täuscht, weil man BMW bei weitem nicht zubillige, was General Motors bekomme. Während BMW für sein Motorenwerk bei Investitionen von 5,6 Milliarden nur 10 Prozent dieser Summe an Förderung durch die öffentliche Hand bekomme, würden für das General-Projekt 33 Pro- zent gegeben. Durch so ungleiche Förde- rung würde der Wettbewerb verzerrt, sag- te Doppelfeld. Er lobte dann noch einmal die Stadt, die sich angesichts der Auswei- tung des Projekts um 75 Prozent und der damit verbundenen hohen Investitionen durch die Gesellschaft bereit erklärt hat, keine Anschlußgebühr für die Abwasser- beseitigung zu verlangen und ein weiteres Jahr auf die Zahlung der Lohn- summensteuer zu verzichten. Volker Doppelfeld forderte die rascheste Investitionen für BMW-Steyr-Motorenwerk erhöhen sich von 3,5 auf 5,6 Milliarden Schilling Ab 1985 Beschäftigung für 1500Mitarbeiter Tägliche Produktion: 750 Diesel- und Benzinmotoren BMW-Steyr-Vorstand informierte den Steyrer Gemeinderat über Baufortschritt 24/ 168 sieyr
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