Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/4

A nläßlich des Stadtjubiläums hat das Bundesministerium für Finan- zen die 500-Schilling-Münze „1000 Jahre Steyr" herausgegeben. In einer Pressekonferenz am 8. April im Festsaal des Rathauses wurde die neue Münze der Öffentlichkeit präsentiert. Die Stadt Steyr sieht in dieser erstma- lig herausgegebenen 500-Schilling-Mün- ze eine besondere Würdigung ihres 1000-Jahr-Jubiläums. ,,Millionen Men- schen nehmen diese 500-Schilling-Mün- ze in die Hand und werden dadurch an das lO00jährige Steyr erinnert", freut sich Bürgermeister Franz Weiss über die Werbung für Steyr durch ein repräsenta- tives Geldstück, das Bild und Namen der Stadt in alle Bundesländer tragen wird. Dr. Volker Lutz beschreibt die Bildsei- te_ der Münze mit folgender Legende: „Die vom aus Steyr gebürtigen Künstler Prof. Hans Köttenstorfer gestaltete 500- Schilling-Münze „1000 Jahre Steyr" soll an die vor diesem Zeitraum erfolgte erste Nennung der Styraburg erinnern. Die „Styraburg" war die Wehrbefesti- gung an der strategisch günstigen Stelle zwischen den beiden Flüssen Enns und Steyr und der Platz, um den bzw. unter dem sich in den folgenden Jahrhunder- ten eine städtische Siedlung mit reicher Tradition entwickelte. Die Darstellung auf der Münze zeigt in der oberen Hälfte die Styraburg und im restlichen Teil die Stadtbefestigung am Zusammenfluß der Flüsse in der Zeit um etwa 1600. Die Burg wird vom „Römerturm" dominiert, der noch heute in etwas abgeänderter Form besteht. Den Mittelteil nimmt der mit dem Steyrer Wappen geschmückte Wasserturm •ein. Rechts und links - vom Betrachter gesehen - ist das Steyr- tor bzw. das Ennstor zu sehen. Die „Styraburg" war als Residenz und Regierungssitz der reichen Otakare Mit- telpunkt des politischen und kulturellen Lebens und wird in zwei mittelhochdeut- schen Epen genannt. Nach der Verle- gung der Residenz und nach dem Aus- sterben der Otakare war es mit der einstigen Bedeutung der Styraburg end- gültig vorbei. Die Babenberger und die Habsburger als Besitznachfolger der Otakare ließen Burg und Herrschaft Steyr von Burggrafen und Pflegern ver- walten. Im 15. Jahrhundert erlitt wie die Stadt Steyr durch kriegerische Hand- lungen auch die Burg durch mehrmalige Eroberung großen Schaden. Der „Ober- Entwurf und Mo- dell der Münzseite stammt vom akade- mischen Medailleur Prof Hans Kötten - storfer aus Steyr, dem verdienstvollen fhefgraveur des Osterreichischen Hauptmünzamtes. Prof Köttenstorfer hat die Darstellung der mittelalterlichen Stadt gewählt, weil in dieser Zeit Steyr seine hohe Blütezeit erreichte. Das Was- serrad symbolisiert die Antriebskraft für die Eisenverar- beitung. Besonders stolz sind die Steyrer, daß ein Sohn ihrer Stadt, die Jubiläumsmünze gestaltet hat. ste Baumeister in Österreich", Hans Ge- yer, erhielt 1508 von Maximilian I. den Auftrag, die Styraburg umzubauen. Jo- hann Maximilian von Lamberg erwarb 1666 Burg und Herrschaft als Eigentum. Die Styraburg wurde nach dem großen Die Mün ze hat eine A uf!age von einer Million Stück. Sie ist aus einer Legierung von 640 Tausendteilen Silber und 360 Tausendteilen Kupfer hergestellt: Ihr Durchmesser ist 38 Millimeter, ihr Rauhgewicht 24 Gramm und ihr Feingewicht 15,36 Gramm Feinsilber. Stadtbrand von 1727 durch ein repräsen- tatives Barockschloß, dem heutigen Schloß Lamberg, ersetzt. Dieses beher- bergt nach einer umfangreichen Reno- vierung im Festjahr 1980 die große Landesausstellung über die Hallstattzeit. 33/141

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