Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/4
im Zuge der Geschäftsbeziehungen der Steyr-Daimler-Puch AG mit Polen besuchte eine Delegation hoher polnischer Funktionäre in Begleitung des Botschafters in Österreich, Exzellenz Jedynak, die Steyr-Werke und stattete vor einem kurzen Stadtrundgang auch dem Rathaus einen Kurzbesuch ab. In der Begrüßung konnte ich die erfreuliche Entwicklung in der Stadt, den Fleiß der Bürger und die Situation, in der wir leben, schildern. Generaldirektor Feichtinger und Direktor Holub übernahmen die weitere Betreuung der Gäste im Werk. Mit dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst, vertreten durch Sektionschef März und seine Begleitung, kam es kürzlich zu einer Klärung zur Einrichtung einer höheren Frauenberufsschule. Schon im Herbst 1980 wird neben der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe auch die erste Klasse einer fünfjährigen Schule mit Maturaabschluß eingerichtet. Der Bund übernimmt ab diesem Zeitpunkt diese Schule in seine Obhut. Die vierjährige Fachschule für Damenkleidermacher läuft aus. In diesem Zusammenhang plant der Bund die Errichtung einer neuen Schule für Kindergärtnerinnen inklusive Lehrkindergarten auf dem Areal der derzeitigen alten Handelsschule im Wehrgraben. Als Bauherr tritt zunächst die Stadt Steyr auf, wozu vertraglich die Kostenbeteiligung des Bundes mit 60 Prozent festgelegt ist. Nach Fertigstellung und Bezug des neuen Schulgebäudes wird die Frauenberufsschule in die Räumlichkeiten der derzeitigen Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen übersiedeln. Somit werden jene Schultypen, die in ganz Österreich in Bundeshoheit stehen, auch in Steyr endgültig vom Bund betrieben werden. Es wurde auch vereinbart, als Provisorium im Bereich Resthof den dortigen zweigruppigen Lehrkindergarten an Nachmittagen für einen städtischen Kindergarten zur Verfügung zu stellen, wodurch der Engpaß im Wohngebiet Resthof gemildert werden kann. Überdies steht fest , daß im Herbst 24 Plätze im Lehrkindergarten frei werden und somit eine neuerliche Entspannung eintritt. Dessen- ungeachtet wird mit Vehemenz an den Neubau eines viergruppigen Kindergartens im Resthofzentrum herangegangen, womit die Zielsetzungen des Gemeinderates im Budgetjahr 1980 erfüllt werden und der einhellige Gemeinderatsbeschluß vom .13. März seine Bestätigung erhält. Für den lange Zeit geplanten Ausbau der HTL in Steyr erging der Auftrag des Ministeriums an die zuständige Planung bei der Landesbehörde, die Grundbedarfsfrage zu klären und eine Detailplanung einzuleiten. Schließlich möchte ich noch darauf hinweisen, daß nunmehr ein umfangreiches wissenschaftliches Gutachten der Universitätsprofessoren Dr. Semsroth und Dr. Sackmauer über den Wehrgraben vorliegt, das gegenwärtig im Amt geprüft und demnächst dem Gemeinderat unterbreitet wird . Inzwischen hat sich die Verdichtung des städtischen Nahverkehrs durch die Stadtwerke bereits bewährt und ich hoffe, daß die Steyrer von der dazu herausgegebenen Fahrplaninformation schon regen Gebrauch machen. Ihr Franz Weiss Bürgermeister 3/ 111
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