Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/3

Trio-Abend Das Trio Hans Fröhlich, Violine, Emma Diem, Klavie,~ und Edeltraud Wöhry, Vio- loncello. Foto: Kranzmay r mit selten gespielten Werken Einfällen, ohne sich von der harmonischen Musik entscheidend lösen zu können. Der Aufbau der drei Sätze zeigt überall kon- ventionelle Spuren, etwa im romanzen- artigen Charakter des zweiten Satzes. F. Mendelssohn-Bartholdy hat drei „Grand Trios" für Klavier, Geige und Cello geschrieben. Das zweite in d-Moll , op. 49, entstand 1839. Rasche Tempi, liedhafte Melodik und romantische Har- monik beherrschen das Werk. Der vor- herrschend ruhige Ablauf der Sätze wird durch ein spritziges Scherzo wirkungsvoll unterbrochen. Die drei Musiker zeigten mit der Wiedergabe dieses Opus eine beachtliche Gesamtleistung. Es gab ver- dienten, herzlichen Beifall. Kulturamt und Musikschule der Stadt Steyr luden am 23 . Februar zu einem interessanten Trio-Abend ein, der vor zahlreichen Zuhörern im Arbeiterkam- mersaal stattfand . Das Programm war mit selten gehörten Werken versehen, ihre Darbietung war beachtenswert. Die Mit- wirkenden, Lehrer der Musikschule, er- freuten durch gediegenes Zusammenspiel , dynamischen Vortrag und feine Nuancie- rung in der Gestaltung der einzelnen Wer- ke. Emmo Diem am Klavier herrschte souverän und führte seine Partner sicher, wobei sich sein Temperament des öfteren etwas zu lautstark präsentierte. Hans Fröhlich bewältigte seinen Violinpart in gewohnter Weise klangschön mit der nöti- gen Behauptung gegenüber dem vorherr- schenden Klavier. Edeltraud Wöhry, seit ungefähr drei Jahren Lehrerin für Violon- cello, fügte sich vortrefflich ins Ensemble. Gute . Technik, wohllautender Ton mit reiner Intonation kennzeichnen ihr solides Spiel , das für den Gesamtklang da und dort noch kräftiger hätte sein können. In solistischen Passagen kamen ihre Quali- täten deutlich zur Geltung. Der Abend wurde mit dem 21. Klaviertrio in C, HV XV /21 von 1794 eröffnet. Das Schwergewicht dieses melodiösen Stückes, von Haydn der Fürstin Maria von Ester- hazy gewidmet, liegt im Klavierpart. Die beiden Streicher vermochten ihren Beitrag für einen geschlossenen Gesamteindruck durchaus überzeugend zu leisten. Steyr Im Klaviertrio in F-Dur (1944) von Harald Genzmer (geb. 1909) kam die Moderne zu ihrem Recht. Der Komponist, der seinen Lehrer P. Hindemith nicht verleugnen kann, zeigt sich als guter Ken- ner und Beherrscher der neuen Satztech- nik, geizt auch nicht mit persönlichen Die Ausstellung „1000 Jahre Stey r" war im Februar in der Länderbank-Filiale Graz-Straß- gang zu sehen und fand großes Interesse. Im Eröffnungsvortrag wurden die historischen Gemeinsamkeiten zwischen der Steiermark und ihrer ehemaligen „Hauptstadt" Steyr beleuchtet. Im Bild (von rechts nach links) der Präsident des Steiermärkischen Landtages Uni v. -Prof Dr. Hanns Koren, Dr. Lindbichler (Länderbank), Senatsrat Dr. Kaspar (Kulturve,waltung Graz) und OMR. Dr. Lutz. 19 / 91

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