Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/2

Das Jubiläumsjahr ist nun angelaufen und bedeutsame kulturelle Ereignisse gehören der Vergangenheit an. So wurde auch der Ball der Oberösterreicher in Wien unter dem Titel „1000 Jahre Steyr" durch die Aufführung heimischer Vereinigungen und die Anwesenheit von mehr als 700 Steyrern eine große Bestätigung für unsere Stadt. Bei diesem Anlaß hatte ich Gelegenheit, mit Bundespräsident Dr. Kirchschläger ein persönliches Gespräch zu führen, in dem das Staatsoberhaupt sein Interesse an der Stadt Steyr und ihrem Jubiläum bekundete. Der Herr Bundespräsident teilte mir auch mit, daß er im Jubiläumsjahr dreimal nach Steyr kommen werde, um so seine Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Die erste Veranstaltung wird die Eröffnung der internationalen Landesausstellung über die Hallstattkultur am 22. April im Schloß Lamberg sein. Dazu wurden seitens des Landes auch die Präsidentin des Europarates und der Generalsekretär der UNO, Dr. Kurt Waldheim; eingeladen, selbstverständlich auch der Bundeskanzler und Mitglieder der Bundesregierung. Grnßes Interesse zeigte der Bundespräsident für das City-Fest am 7. Juni, wo er am Vormittag beim ll0jährigen Jubiläum der Promenadeschule anwesend sein wird und am Nachmittag den Einzug der Festdelegationen zum City-Fest am Stadtplatz mit seiner Anwesenheit beehren wird. Schließlich geht am 25. Oktober ein großer Zapfenstreich des Bundesheeres am . Stadtplatz vor sich, wo der Bundespräsident als oberster Schirmherr der Landesverteidigung ebenfalls anwesend sein wird. Mit diesen Besuche!). des Bundespräsidenten wird neuerlich die Anerkennung der höchsten Stellen des Staat~:s für die Stadt Steyi: und ihre Bürger zum Ausdruck kommen. Wir dürfen auf diese .Bestätigung alle mitsammen stolz sein. Weniger erfreulich; im Interesse der städtischen Entwicklung aber notwendig, sind Entscheidungen des Gemeinderates, die eine Erhöhung von Tarifen und Gebühren zu verschiedenen Terminen in diesem Jahr vorsehen. Einschränkungen von Finanzmittelzuteilungen durch Bund und Land einerseits und notwendige Weiterentwicklungen der Stadt andererseits verlangen, daß von Zeit zu Zeit Tarife und Gebühren eine Anpassung erfahren. Das betrifft die verschiedensten Bereiche, wie Bäder, Kunsteisbahn, aber auch die Kanalgebüliren und die städtischen Verkehrsbetriebe. Eines kann aber mit einer gewissen Genugtuung gesagt werden, daß man bei all diesen Veränderungen bemüht ist, z.B. im Verkehrsbetrieb dqrch zwei neue Gelenkbussedas Verkehrsnetz zu verdichten, von halb- auf viertelstündige Turnusse zu gehen und im Bereich Resthof eine eigene Zubringerlinie aufzubauen. Weiters verlangt eine saubere Umwelt die Weiterführung .einer geordneien und sicheren AbwasserUeseitigung durch ' entsprechende Kanalsysteme, deren Bau oft Verkehrsschwierigkeiten auslösen, aber unumgänglich sind. In den Bädern soll die Verweildauer verlängert werden. Trotz all dieser sicherlich nicht gern geseh<a;nen Erhöhungen wird es nach wie vor zu keiner vollen Kostendeckung in diesen Bereichen kommen können, sondern lediglich mit einer Verminderung des Defizites zu rechnen sein. Schließlich glaube ich, daß ,die Entscheidung des Gemeinderates insofern Verständnis find~n wird," als sie beitragen soll, alle Lebensbereiche der Stadt zu sichern und fallweise auch zu verbessern. Es wäre ein großer Fehler, durch Unterlassung solcher Maßnahmen die Entwicklung de:i; Stadt auf ein Nullwachstum einzubremsen. Nachdem mit weniger Mittelzuteilungen von Bundes- und Landeskörperschaften zu rechnen ist, muß man im eigenen Bereich für den Interessenausgleich auch auf diesem Weg Sorge tragen. Franz Weiss Bürgermeister 3/39

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