Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/2

D er Steyr-Daimler-Puch-Konzern plant für 1980 eine Umsatzsteige- rung um 25 Prozent auf 17 Milliar- den Schilling. Wie Generaldirektor-Stell- vertreter Johann Julius Feichtinger in sei- ner Ansprache beim traditionellen Neu- jahrsempfang mitteilte, resultiert der kräf- tige Umsatzzuwachs zu 15 Prozent aus neuen Produkten oder Märkten, der neu- en Traktorenreihe und dem Produktions- beginn in Nigeria, ,,fünf Prozent Steige- rung liegen in der allgemeinen Anstren- gung, fünf Prozent kommen aus der zu erwartenden Inflation", sagte Feichtinger, „wenn wir daher zuversichtlich dem Jahr 1980 entgegenblicken, heißt das nicht, daß die Prognose für die achtziger Jahre allge- mein gilt; die achtziger Jahre werden geprägt sein von einer Konsolidierungs- phase im unternehmerischen wie in:i sozi- alen Bereich." Feichtinger gab einen Rückblick auf die Konzernstrategie des vergangenen Jahr- zehnts: Zwischen 1970 und 1979 hat das Unternehmen 5,5 Milliarden Schilling in- vestiert. Das ist mehr als in den 25 Jahren zuvor. Im Jahr 1970 schafften 17.000 Mit- arbeiter einen Umsatz von 4,9 Milliarden. 1979 produzierten 17.700 Mitarbeiter be- reits 13,5 Milliarden. Das entspricht einer Umsatzsteigerung pro Mitarbeiter von 298.000 auf 770.000 Schilling. Hinter die- sen Zahlen verbirgt sich eine gigantische Anstrengung und der Erfolg einer Kon- zernstrategie der Kooperationsverträge bzw. Töchtergründungen, die das, Ziel hat- te, neue Märkte zu eröffnen, Produktions- kapazitäten auszulasten, die Entwick- lungs- und Einrichtungskosten und damit die Herstellungskosten mittelfristig zu re- duzieren. Die wesentlichen Kooperationsverträge begannen 1970 in Spanien mit der Erzeu- gung von Mopeds in Gijon, wo pro Jahr Am Beginn des neuen Jahrzehnts setzt sich Steyr große Ziele bereits 50.000 Stück gefertigt werden. 1972 wurde Steyr-Hellas gegründet, ein Ver- trag, der durch den Regierungswechsel in Griechenland bald zur Hypothek wurde. Steyr trat aber 1979 die Mehrheit des Unternehmens der griechischen Staats- bank ab. Durch langfristige Liefer- und Managementverträge ist Steyr nun der Beschäftigungssorgen entbunden. Ein 2,5- Milliarden-Schilling-Auftrag über Last- kraftwagen und Motoren sichert für die nächsten Jahre die Auslastung dieser Fa- brik. Damit hat für Steyr das sicherlich nicht kleine Risiko ein gutes Ende genom- men. 1975 wurde ein Kooperationsvertrag mit der polnischen Pol-Mot abgeschlossen , ein Milliardenprojekt über die Lieferung und den Bau schwerer Lkw und Aggrega- te. 1976 wurde Steyr-Nigeria gegründet. Das im Vorjahr eröffnete Werk entwickelt sich sehr zufriedenstellend. 1977 wurde neben dem Kooperationsvertrag mit Eine der großen zukunftsorientierten Investitionen in Steyr ist das zentrale Nachschublager (das langgestreckte Gebäude in der Mitte des Bildes), das 251 Millionen Schilling kostet und im Jänner dieses Jahres fertiggestellt wurde. Es umfaßt 50.000 Lagerplätze. Durch Prozeßrechner ist ein schneller Zugriff gegeben. Das Unternehmen senkt mit der neuen Organisation die Lagerkosten und erhöht durch die damit verbundenen finanziellen Einsparungen die Wettbewerbsfähigkeit. Foto: Hartlauer 14/ 50 steyr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2