Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/1

Blick auf neue Bücher Erneuerer des Holzschnittes Alfred Hagenlocher: ,,WILHELM LAAGE - DAS GRAPHISCHE WERK. " Mit vollständigem Werkverzeichnis. 282 Seiten mit 500 Abbildungen in Kupfertief- druck ; in Ganzleinen gebunden mit Schutzumschlag. Preis DM 140.-, Ver_lag Karl Thiemig. Inhalt: Vorwort - Einfuh- rung - Lebenserinnerungen von _Wilhelm Laage - Wilhelm Laage über _seme Holz- schnitte - Lebensdaten - Literatur zur Graphik von Wilhelm Laage - Öffentliche Sammlungen - Verzeichnis der Tafelab- bildungen - Tafelabbildungen 1--64 - Er- läuterungen zum Werkverze1chrus - Die Signatur - Die Bezeichnung -:- Werkver- zeichnis Nr. 1-436 - Alphabetisches Ver- zeichnis der Bildtitel - Konkordanzver- zeichnis Schiefler-Hagenlocher. WILHELM LAAGE (1868 - 1930) ge- hört zu den führenden Vorlä ufern des deutschen Expressionismus. Als Erneuerer des Ho lzschnitts in Deutschland steht er, in Verwandtschaft zu Edvard Munch , in der vordersten Reihe des Aufbruchs zum 20. Jahrhundert. Für seine Bedeutung spricht , daß kein Geringerer als Gustav Schiefler, Verfasser der Werkkataloge von Edvard Munch , Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner, -auch der Graphik von Wilhelm Laage einen ersten , bis zum Jah- re 1912 führenden Werkkatalog gewidmet hat. Seit über ze hn Jahren ha t sich Alfred Hagenlocher die Ergänzung dieses Kata- logs von Schiefler und die fortführend vollständige Erfassung des umfangreichen, weithin verstreuten und bisher unbekannt gebliebenen graphischen Gesamtwerkes von Wilhelm Laage zur Aufgabe gemacht. Dabei konnten den bereits von Schiefler beschriebenen 140 Blättern annähernd 300 weitere hinzugefügt werden, so daß die Neubearbeitung nun insgesamt 436 Werk- nummern vorweist . Als ein „Desideratum der neueren deutschen Kun stgeschichte" bezeichnet Gunther Thiem , Leiter der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, den Werkkatalog der Graphik Wi lhelm Laa- ges. Die Publikation erfü ll t die Ansprüche moderner Dokumentation in der Bestim- mung aller Arbeiten einschließlich der Zustandsdrucke und in der Abbildung von jedem der 436 Blätter in wenigstens einem Zustand. Ausführliche Erläuterungen zum Werkverzeichnis geben Aufsch luß über a ll e technischen Fragen. Diese werden ergänzt durch Übersichtstafeln mit Abbil- dungen in Faksimile sowohl der verwen- deten Signaturen wie auch der verschiede- nen Formen der Beze ichnung; des weite- ren sind Verzeichnisse der Bildtitel und die Konkordanz Schiefler-Hagenlocher beigegeben . Neben einer a ll gemeinen Ein- 30 steyr führung in Leben und Werk des Künst- lers, einer Datenübers icht und Literatur- angaben sind dem Werkverzeichnis weite- re 64, teils ·farbige , ganzseitige Abbildun- gen vorangestellt , die , aus den einzelnen Schaffensperioden ausgewählt , für diese charakteristisch sind . Der Band bringt in sgesa mt 500 hervor- ragend im Kupfertiefdruck reproduzierte Abbildungen. Damit überschreitet er den Rahmen eines Werkkataloges und wird als repräsentative Kunstpublikation zum Do- kument seiner Zeit. Faszination einer reichen Kultur Josef Müller-Marein, Alfred Pletsch: SÜDFRANKREICH. 220 Seiten, 107 Farb-, 79 Schwarzweißabbildungen, 1 Karte. Format 24 x 30 cm, Leinen mit farbigem Schutzumschlag. DM 94.-, Ver- lag C. J. Bucher. ,,Le Midi" nennen die Franzosen das Land an der Mittelmeerkü- ste zwischen Westalpen, Cevennen und den Pyrenäen und meinen damit Süden schlechthin: Sonne, Licht und Lebensfreu- de. Darüber hinaus ist Südfrankreich wohl eine der reichsten Kulturlandschaften Eu- ropas . Schon Phönizier, Griechen und Rö- mer haben ilue Spuren hinterlassen ; Kö- nige , Fürsten, Päpste haben sich um das Land gestritten - und doch lag der Süden immer etwas am Rande, war selten Zen- trum der Macht. Die Bilder dieses Bandes erzählen von kargen Berglandschaften, kleinen Dörfern , in denen die Zeit stillzu- stehen scheint, von Weinbergen und Märkten, Felsküsten und Fischerhäfen. Die Zeugen einer bewegten Vergangen- heit, von höfischem Prunk und klöster- licher Kargheit werden ebenso lebendig wie die Touristenparadiese und geschäfti- gen Städte der Gegenwart. Josef Müller-Marein , seit Jahrzehnten vertraut mit Land und Leuten, beleuchtet ~ die Bedeutung des Midi für Frankreich, se ine Faszination auf so viele Große der Weltkunst, seine Mentalität , Bräuche und politischen Verhältni sse. Alfred Pletsch untersucht die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und die Probleme, die der Region in neuerer Zeit daraus erwachsen . Kunstwerke der Lagunenstadt Peter Lauritzen / Alexander Zielcke : „VENEZIANISCHE PALÄSTE." 256 Seiten mit 162 Abbildungen, davon 32 in Farbe. Format 24,5 x 28,5 cm. Leinen, DM 68.-. Bruckmann-Verlag. Venedig ragt vor allem wegen seiner prachtvollen Kirchen , öffentlichen Gebäu- de und nicht zuletzt wegen der großen Paläste hervor. Reiche Handelsherren zo- gen die fähigsten Architekten ihrer Zeit für die Errichtung dieser verschwenderisch ausgestatteten Bauwerke heran. Der Band behandelt 45 bedeutende Pa- läste und geht jeweils auf die Familienge- schichte der Auftraggeber, den architekto- nischen Stil und die baulichen Verände- rungen im Laufe der Zeit ein. Der Einfüh- rungstext zu jedem Palast gründet sich auf Andekdoten, Legenden, Forschungen so- wie die unmittelbare Begegnung mit dem Bauwerk. Bestechend schöne Farb- und Schwarzweißabbildungen geben die äuße- re Gestalt und das Innere der Paläste wieder. Zugleich fangen sie die eigentüm- liehe Atmosphäre der Lagunenstadt ein, deren großa rtiges Stadtbild die Palastfas- saden so entscheidend mitprägen. Dieses Buch ist in einer Zeit entstanden, in der das architektonische Erbe Europas weitgehend dem modernen Fort_schri_tt an- heimfällt und besonders Venedig mit sei- nen vom Untergang bedrohten Bauten im Brennpunkt weltweiten Interesses steht. Das vorliegende Werk, ein Zeugnis für eines der glanzvollsten Kunstwerke abendländischen Städtebaues, wendet sich an jeden, der für die Schönheit der Lagu- nenstadt empfänglich ist. Peter Lauritzen ist gründlicher Kenner der Sozial - und Kulturgeschichte der Stadt. Vor kurzem erschien der von ihm verfaßte und herausgegebene Unesco-Bericht „ Ve- nice Restored 1967 - 1977" , eine zusam- menfasse nde Darste llung der Restaurie- rungs- und Konserv ierungsarbeiten der letzten ze hn Jahre in Venedig. Alexander Zielcke, bekannter Bildbandfotograf und Fotoreporter in Italien , steuerte zu diesem Buch die Aufnahmen der Paläste bei. Kultur der Gärten Frank Richard Cowell: DIE GARTEN - KUNST. Von der Antike bis zur Gegen- wart. 22 mal 28 cm. 224 Seiten mit 144 Abbildungen, davon 24 in Farbe. DM 68.-, Belser Verlag. Immer, wenn Kultur und Zivilisation in Blüte standen , blühten auch die Gärten: Die symmetrischen Gärten der Ägypter, die Terrassengärten der Babylonier, die Wa ldparks der Perser, die griechischen und römischen Gartenhöfe, Chinas uralte Gartenlandschaften, die Renaissancegär- ten Italiens , Frankreichs Gärten zur Zeit Ludwig XIV. , die natu,rhaften , ja die Na- tur idealisierenden Gärten Englands und die deutschen Gärten und Parkanlagen des 18. Jahrhunderts , die bis in die Pla- nungen der Großstädte und Siedlungen der Gegenwart fortwirkten. In diesen Epo- chen hat das Streben nach Schönheit und Erbauung den Gartenbau über die rein handwerkliche Tätigkeit hinaus erhoben. Er war mehr als nur schöne Kunstfertig- keit, er war selbst eine der Schönen Kün- ste. Wenn Frank Richard Cowell sein an- schauliches Bild der Gärten großer ZiviJi- sationen der Welt hier entwirft - angefan- gen bei den a ltägyptischen Gärten bis hin zum modernen Garten mit seiner Vielfalt von Pflanzen und Formen - zeigt er an vielen Beispielen , wie Planung, Ausgewo- genheit, Farbe, Anordnung und Bepflan- zung zusammenwirken müssen, damit ein solches Kunstwerk entsteht. Und obwohl Gärten , anders als Malerei und Dicht- kunst , lebendige und auch vergängliche Schöpfungen sind , ist es dem Autor ge- lungen, die frühen Beispiele großer Gär- ten in lebendiger Schilderung und an- schaulichen Bildern wiedererstehen zu las- sen. Sie zeugen von der immerwährenden Suche des Menschen nach Ruhe und Ord- nung, die seit a lters her die treibenden Kräfte bei der Gestaltung schöner Gärten sind . Sie belegen aber auch, daß es Gartenpläne gibt, die in chinesischen, per- sischen , japanischen und moslemischen Kulturen einer spezifischen religiösen Grundhaltung entspringen.

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