Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/1

berger gestaltete Barockfassade ver- deckt völlig das Satteldach, so daß ein dreistöckiges Gebäude vorge- täuscht wird. Im 16. und 17. Jahrhundert war das Sternhaus im Besitz der schwer- reichen Handelsgeschlechter Prand- stetter und Guetbrot. Um 1660 be- saß es der Sekretär der Innerberger Hauptgewerkschaft, Dr. Matthias Abele von Lilienberg, der auch als Dichter und Hofgeschichtsschreiber Kaiser Leopolds 1. bekannt ist. Als nächster Eigentümer folgte dann Gre- gor Schinnerer von Sehinnern, der als Bürgermeister von 1678 bis 1687 an der Spitze der Stadtverwaltung stand. Im 18. und 19. Jahrhundert waren u. a. die Handelsleute Johannes und Theresia Winterl -Schoiber, Johann Nepomuk Strohammer und Johann und Katharina Eberstaller Besitzer des Hauses. Das Wappen der Winter! und der Schoiber von Engelstein schmückt auch jetzt noch das Mittel- stück der reich gegliederten Fassade. Das Sternhaus zählt zu den schön- sten Profanbauten in Oberösterreich. Daß dieses Bauwerk nach den Zer- störungen des Bombenangriffes wie- der in ursprüngJicher Form erstehen kon~te, ist neben der Initiative der früheren Besitzerin auch dem Talent des akademischen Malers Hans Schmidinger aus Linz zu danken, der beim Aufbau der linken Hälfte des Hauses aus dem Bombenschutt den barocken Fassadenschmuck völlig neu schaffen mußte. ~---""==-=--=~;'====- ~ ~ "!='" ,• l r:.· .;;, . - - •• •• •• $ " ~ •• •• •• •• •• Die Fassade des Sternhauses bezaubert mit einer Fülle künstlerischer Details. Die Frontwand wird durch fünf Fensterachsen gegliedert. Den durchlaufenden Mittelerker krönt ein Relief, das Johannes den Täufer zeigt Eine Fliegerbombe zerstörte am 23. Februar 1944 das ehemalige Cafe Stark und einen Teil des angren- zenden Stern- hauses. Daß dieses Haus wieder in ursprüng- licher Schönheit erstehen konnte, ist vor allem der Opferbereitschaft von Frau Luise Döberl zu danken.

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