Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/1

Kultur- Erlesene Gesangskultur des MGV „Sängerlust" Chorkonzert im Stadttheater Steyr vor vollem Haus D as erste Auftreten des MGV „Sän- ge rlust" Steyr im restaurierten Saal 'des Stadttheaters am Freitag, dem 7. Dezember, wurde neben dem gese ll- schaft lichen Erfolg zum künstlerischen Ere ignis. Gerald Reiter ha t sich als Chor- leiter njcht nur als vorbildlicher Chorer- zieher während der Probenarbeiten erwie- sen, er führte se ine 50 Sänger souverän durch das übera us exakt vorgetragene Programm. Es wurde gleichsam als Kon- trast zur vorweihnachtlichen Zeit dem bei- Gelungener Auftakt der Jugend- konzertreihe 14 steyr teren Gesang gewidmet und bot abwechs- lungsreiche Chorsätze zeitgenössischer Komponisten. Trinklieder von Waldemar Bloch, Peter Seeger, Karl Etti und Walter Rein eröffneten den Abend. Besonders hervorzuheben ist di e deutliche Ausspra- che, der volle Klang der kultivierten Stim- men und deren Ausgewogenheit, vor al- lem aber die imponierende Chordisziplin, die wohl nur deshalb möglich ist, weil alles auswendig ges ungen wurde, was besonde- re Beachtung verdient. Mit den „Probaten MIT EINEM AUF HOHEM NIVEAU stehenden Konzert des Warschauer Jeu- nesse-Kammerorchesters wurde die neue Abonnementreihe für di e Steyrer Jugend im Stadtsaal (mit guter Ak ustik) eröffnet. Das von Zenon Brzewskj bestens a usgebil- dete Ensemble spielte exakt und mit künstlerischer Hingabe ein bis ins kleinste Detail vorbereitetes Konzertprogramm von Telemann, Vivaldi , Corelli, Kauf- mann bis Mozart. Die zahlreichen jugend- lichen Zuhörer waren begeistert. Die Pi anistin Krystyna Makowska (Bild- mitte) spielte ihren Solopart im Concerto in f-Mo ll für Violine, Klavier und Orche- ster von J. S. Bach stilbewußt und mit ausgefeilter Technik . Weibersp rü chen " op. 43 von Ernst Tittel , eine Chor-Symponei in vier Teilen, her- vorragend wiedergegeben, schloß der erste Teil. Der zweite Abschnitt war Volksliedern aus Finnland, Rußland, Frankreich, Schweiz, Deutschland und Öster reich vor- behalten. Auch hier wurde bes.te Chorqua- lität geboten, auch hi er bewährte sich di e überaus s ichere, behutsame und dynami- sche Führung der Sä nger durch ihren Chorleiter. Die ei nh eitliche Klei dung des Chores erh öhte den Gesamteindruck in günsti gs ter Weise. Die geschmackvoll e Abdeckun g des Bühnenraumes brachte zudem eine unge trübte Freude an der vortreffl ichen Akustik . Große r An teil am schönen Erfolg ge- bührt dem Vereinsmitglied, Ga uobmann Max Bernegger. Seine verbindenden Wor- te, geschi ckt zwischen die ein zelnen Pro- grammnummern po~tiert, ha tten Format und ":'~rr ieten gewissenhafte Vo rbereitung und Uberlegung. Es ga b heitere und be- sinnli che, humorvo ll e und gedankentiefe Proben vo n Eugen Roth , Carl Zuckmayer, Alfred Polgar und ungenannten Verfas- se rn. Vereinsobma nn Herbert Tagini sprach einleitend Begrüßungsworte und solche des Dankes am Schluß des Konzer- tes für d ie zahlreich erschienenen, begei- sterten Zuhörer. Zwe i Zugaben, darunter rue köst li che „Bauernhochzeit" von Pro- fessor Fritz Egge rmann , nach Worten von Sepp Stöger, zwei Steyrern also, beende- ten die denkwürdige Aufführung. J . F r. Gerald Reiter dirigierte dieses gut gelungene Chorkonzert. Foto : Harl!auer

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