Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/11

I nnerhalb weniger Jahre wurde a!, der Marienkirche und dem ehemah- Dominikanerkloster ein Restaurie- rungswerk durchgeführt, das bisher 15 Millionen Schilling gekostet hat. Stadt, Land und Bund haben die Er- neuerung dieses großartigen Baudenk- mals mit Millionenbeträgen gefördert. Die Diözese adaptierte die Hälfte des ehemaligen Klosters zu einem regionalen Bildungszentrum, das noch heuer eröff- net werden wird . Die Räume der Unter- kirche werden vom Jugendinformations- zentrum ausgebaut. Der frühbarocke Saal des ehemaligen Dominikanerrefektoriums strahlt wieder in ursprünglicher Schönheit. Er ist im neuen Bildungszentrum mit 150 Sitz- plätzen der größte Veranstaltungsraum. Auch die Nebenräume des großen Saales sind von architektonischer Schönheit und mit reichem Putzdekor ausgestattet. Im ersten Stock des ehemaligen Kloster- traktes ist eine große Bibliothek unter- gebracht. Im zweiten Obergeschoß wur- den Räumlichkeiten für die Frauenbe- wegung mit Lehrküche und Speisesaal adaptiert. Die Renovierung des gesamten Gebäu- dekomplexes ist bis auf die Südfassade und den Innenhof abgeschlossen. Mit diesen Arbeiten kann erst begonnen werden, wenn die Post mit einem Teil ihrer Aktivitäten zum Bahnhof übersie- delt ist. 20 steyr Ehemoliges Oominikonerkloster wird regionoles Bildungszentrum Die vorläufig letzte Etappe bei der Außenrestaurierung des Bauwerkes war die Erneuerung der Kaifassade des Klo- stertraktes. Hier wurden die steinernen Fenstergewände restauriert, Fensterkörbe ausgebessert, das prachtvolle R~nais- sancegesims unter dem Dach w1ede~- hergestellt und die Eckquaderung fre i- gelegt. Im Sockelgeschoß mit dem K?r- donwulst sind die Konglomeratsteme wieder in ursprünglicher Schönheit sicht- bar. Die Marienkirche in Steyr, nach Sankt Michael in München die zweitälteste barocke Kirche im deutschen Sprach- raum, ist ein Beispiel für das Bestreben in dieser Stadt, das kulturelle Erbe zu bewahren. Das ist möglich, wenn pri- vate und öffentliche Hände alles für das Gelingen des Aufbauwerkes unterneh- men und ein so tatkräftiger Mann wie Pater Kettner SJ mit großem persön- lichen Engagement dem Werk dient.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2