Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/10

Gemeinderat Alfred Watzen- böck ist am Mittwoch, 12. Sep- tember 1979, um 22 Uhr an den Folgen eines plötzlichen Herzin- farktes verstorben. Am 18. April 1922 in Bad Hall geboren, kam er als Einjähriger nach Steyr, wo er bis zu seinem Tod lebte und auch beruflich tätig war. Er besuchte in Steyr die Pflichtschule und erlernte sodann den Beruf des Buchdruckers. Nach dem Kriegsdienst war er vorerst als Vertreter tätig und brachte es ab 1951 zum selbständigen Metall- warenerzeuger. Politisch trat er vorerst als Ob- mann der VDU, Ortsgruppe Mü- nichholz, in Erscheinung. Seit 1955 Mitglied de r FPö übte er bis zu seinem Tod verschiedene Funktio- nen im Rahmen seiner Partei aus. Alfred Watzenböck gehörte dem Gemeinderat der Stadt Steyr in der Funktionsperiode von 1961 bis 1967 an und wurde 1977 von sei- ner Partei wieder in dieses Gre- mium berufen, wo er bis zu sei - nem Tode wirkte und als Bezirks- obmann des Ringes Freiheitlicher Wirtschaftstreibender die Interes- sen seiner Standeskollegen vertrat. Flohmarkt des Lions Clubs Steyr-Innerberg Am 3. und 10. November 1979 findet der traditionelle Lions-Flohmarkt statt. Der Reingewinn wird im Hinblick auf die 1000-Jahr-Feier der Stadt Steyr zur weiteren Renovierung des Quenghofes verwendet. Der Lions Club bittet daher die Stey- rer Bevölkerung auch heuer wieder um reichliche Spenden. In einzelnen Stadtteilen werden Samm- lungen durchgeführt, deren Zeitpunkt durch Verteilung von Flugblättern be- kanntgegeben wird. Für sperrige Güter wird ein Abhol- dienst eingerichtet werden, bitte rufen Sie die Drogerie Fenz], Tel. 23 4 45, an. Ab 22. Oktober wird ein Sammelplatz auf dem Flohmarktgelände - das ehe- malige Betriebsgelände der BrauAG in der Pachergasse - geöffnet sein, und zwar Montag bis Freitag jeweils von 17 bis 19 Uhr. 30 ste-yr In Geldfragen gibt es einesichere Antwon. ~ LÄNDERBANK Um Sie bemüht Blick auf neue Bücher Industriegigant unter Kirschblüten E. Grames/ S. und P. Krebs: ,,Japan", 220 Seiten, 94 Farb-, 40 Schwarzweißab- bildungen, 1 Karte, Format 24 X 30 cm, Leinen mit farbigem Schutzumschlag und Schuber, DM 94.-, Verlag C. I. Bucher. Unser Japan-Bild ist vielfach noch von Klischees aus Film und Werbung beein- flußt: Wir kennen Japan fast nur als Land der Kirschblüten und der Teezere- monie, oder aber als abschreckendes Bei- spiel eines wuchernden Industriegigan- ten. Der einfühlsame Fotograf Eberhard Grames blickt auch hinter die Fassaden und zeichnet ein eher unerwartetes Japan-Bild in außergewöhnlichen Farb- und Schwarzweißaufnahmen, die nicht selten an japanische Holzschnitte er- innern. Gezeigt wird die vielfä ltige Land- schaft von den subtropischen Regenwäl- dern der Insel Kyushu bis zu den be- klemmend einsamen Schneewüsten Hok- kaidos, aber auch die Symbole des heuti- gen zwiespältigen Japan: stille Bauern- und Fischerdörfer neben utopisch anmu- tenden Vierteln Tokios, Mittelalter ne- ben Science-fiction. Susanne und Peter Krebs, die seit sie- ben Jahren für Rundfunk und Fernsehen aus Japan berichten, gehen in ihrem Text auf die Geschichte und das japanische Selbstverständnis ein und erklären das Fortbestehen von Ritua len einer Jahr- hunderte währenden Feudalzeit inmitten der heutigen Industr iegesellschaft. Natur und Philosophie Carl Friedrich von Weizsäcker: ,,DIE EINHEIT DER NATUR", 491 Seiten, Leinen, DM 19.80. Carl Hanser Verlag. Weizsäckers Studien, die hier in einer Sonderausgabe vorgelegt werden, verfol- gen in gesch lossenem Zusammenhang die Darstellung eines Gedankens: Einheit der Natur. Dabei erhebt der Autor bewufst nicht den Anspruch, ein System darzu- legen. Vielmehr behandelt hier ein am politischen Geschehen beteiligte r Phi lo- soph, der als Physiker ausgebildet ist, die für das moderne Wissenschaftsdenken grundlegende Frage nach der Einheit der Natur mit einem durch Beispiele Schritt für Schritt erläuterten Programm. An dessen Beginn steht die Idee, daß ein Verständnis der Einheit der Natur die wissenschaftliche Form einer Einheit der Naturwissenschaft voraussetzt. Das ge- dachte Ziel ist eine umfassende Wissen- schaft, die allein durch ständige philo- sophische Rückfrage an die Einzelwissen- schaften begründet werden kann.

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