Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/10

Tennis hol ouch Steyr erobert Lange Zeit war es der Sport der „oberen Zehntausend" - in den letzten Jahren hat Tennis praktisch alle Bevöl- kerungsschichten angesprochen und ist längst zum Volkssport geworden. Der große Boom der Jahre 1976 und 1977, in denen es gewissermaßen zum guten Ton gehörte, einem Tennisklub beizutre- ten, hat etwas nachgelassen, das Inter- esse der Jugend ist aber nach wie vor vorhanden, und immer noch gibt es viele Erwachsene, die den weißen Sport zwar nicht mehr leistungsorientiert, dafür aber um so begeisterter als Freizeitsport be- treiben wollen. Es eignen sich ja nicht allzu viele Sportarten für beide Möglich- keiten - hier die Leistung mit der Chance, bei entsprechendem Können da- mit Geld zu verdienen, und dort das Hobby. Als solches kann Tennis auch im fortgeschrittenen Alter mit entspre- chenden Partnern ohne weiteres betrie- ben werden . In den letzten Jahren entstanden in Steyr viele neue Tennisplätze. Die Anlagen der Union Steyr in Gleink (zwölf Plätze, da- von ein Hartplatz) und des ATSV Steyr auf dem Rennbahnweg (zehn Plätze, davon vier Hartplätze) sind die größten. Sie sind täglich ab 16 Uhr ebenso aus- gebucht wie die des Allgemeinen TV Steyr, der Forelle Steyr und des ASV Be- wegung. Einige Vereine haben eine Auf- nahmesperre verhängt, weil die Zahl der Plätze mit dem Andrang nicht mehr Schritt halten kann und es zu ärger- lichen Wartezeiten kommen könnte. Ten- nis ist aber auch in Steyr längst nicht mehr auf das schöne Wetter angewiesen: Die Tennishallen in G leink und im Rot- tenbrunner Tennishof in Hausleiten sind im Winter voll ausgelastet. Sie werden wegen ihres Sandbelages der Halle des Allgemeinen Turnvereines vorgezogen. Von der !:freite zur ~pttze - so könnte man das Konzept der beiden Steyrer „Tennisgiganten" ATSV und Union charakterisieren . Beim ATSV Steyr gibt es rund 300 Mitglieder, aus denen sich die Spieler der vier in den Meisterschaf- ten eingesetzten Mannschaften rekrutie- ren. Die erste Mannschaft kann als das Steyrer „Top-Team" bezeichnet werden, sie spielt in der Staatsliga und ist derzeit die Nummer 10 in Osterreich. Die Her- ren Eigner, Mag. Gruber, Buchner, Froschauer und Ahrer dienen ebenso wie die .Jugendlichen Zeilinger und Poth als Vorbild für zahl reiche .Jugendliche. Als .... Ein Vorbild fiir die Jugend: Hans Eigner, der vielfache Steyrer Stadtmeister und oberösterreichische Landesmeister. staatlich geprüfte Tennislehrer stehen die Herren Ahrer und Prof. Spruzina zur Verfügung, bestens ergänzt durch die Lehrwarte Wisnecky und Bertignoll. Für den ATSV Steyr gibt es zwei Ziele für die Zukunft: Die Renovierung der An- lage und den Erhalt der Klassenzuge- hörigkeit zur Staatsliga. Die Union Steyr ist fast kometenhaft am Tennishimmel aufgestiegen. Von den fünf Herrenmannschaften (einschliels- lich der des Tochtervereins Union Gleink) spielte die stärkste in der 1. Landesliga, die Damenmannschaft in der 1. Klasse. Die Herrenteams waren in den letzten Jahren auf den Aufstieg in die nächst- höhere Klasse abonniert. Auch hier ist die Breite beachtlich: 400 Mitglieder lie- fern die nötige Grundlage. Als Zugpferd in Gleink kann Gerold Ludwig ange- sprochen werden, als Initiator des Auf- schwunges Peter Zimmermann, der als Staatsligaspieler seinerzeit zu einer An- fängertruppe stieß und alle mitriß. Von den Jugendlichen ist Neumann der hoff- nungsvollste. Die größe Zukunft prophe- zeit Sektionsleiter Wolkerstorfer aber einer Gruppe von Zehn- und Zwölfjähri- gen (Wolkerstorfer, Moshamer, Fertner), die unter Lehrwart Ganglmayer eisern trainieren und schon beachtliches Niveau erreicht haben. Außer Erich Ganglmayer steht noch Tennislehrer Munk für die fachkundige Betreuung zur Verfügung. Die Situation bei den beiden Großen ist symptomatisch auch für die Kleinen. überall herrscht reger Betrieb und großes Interesse. Der Tennissport ist „in" - nicht nur bei den Alten, sondern auch bei der .Jugend. Und das läßt die Mög- lichkeit offen, daß eines Tages wieder ein Steyrer wie Peter Feig! den Sprung zur österreichischen Spitze und zur inter- nationalen Klasse schafft. Allerdings: Die Konkurrenz im Tennissport ist riesen- groß und nur wenn außergewöhnliches Talent und unbändiger Ehrgeiz zusam- menkommen, ist ein Durchbruch mög- lich. Wo ist die Steyrer Tennishoffnung?

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