Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/10

Landesrat Neuhauser, Bürgermeister W eiss und Vorstandsdirektor Lausmann übergeben den Grundstein an die Baumeister. Foto: Kranzmayr Grundstein zur 3000. WAG-Wohnung in Steyr Die Wohnungs-Aktiengesellschaft Linz hatte am 24. September 1979 die Bewoh- ner des Stadttei les Münichholz zur Grundsteinlegung ihrer 3000. Wohnung in Steyr im Rahmen des im Sommer an der Sebekstraße begonnenen Bauvor- habens geladen. Gleichzeitig sollte auch die Übergabe von zwei neuen Kinder- spielplätzen am Plenkelberg und an der Puschmannstraße erfolgen. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen, so daß die beiden Feiern buchstäblich ins Wasser fielen. Während die Feier der Grund- steinlegung symbolisch im Mehrzweck- saal Münichholz durchgeführt werden konnte, mußte die Spielplatzeröffnung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wer<len. Im dichtbesetzten Mehrzwecksaal konnte Vorstandsdirektor Lothar Laus- mann als besondere Ehrengäste den Wohnbaureferenten des Landes Ober- österreich, Landesrat Ernst Neuhauser, und Bürgermeister Franz Weiss an der Spitze des Gemeinderates sowie zahlrei- che Münichholzer aller Altersgruppen begrüßen. Er schilderte den Werdegang und die bewegte Geschichte des Stadt- teiles und hob im besonderen die laufen- den und geplanten Vorhaben der WAG in Münichholz hervor. Neben dem an der Sebekst raße begonnenen Bauvor- haben, welches im Endausbau 200 Woh- nungen umfassen wird, beabsichtigt die 12 steyr WAG die Parzellierung von Baugründen, um den Eigenheimbau in der Stadt Steyr zu fördern. überdies plant die WAG eine Verbesserung der Wohnqualität durch Errichtung eines zentralen Wärmeversor- gungssystems. Da noch rund drei Viertel des Hausbestandes die vom damaligen Luftgaukommando erzwungene Tarn- farbe aufweist, appellierte er an Stadt und Land um Mithilfe bei der geplanten En ttarn ungsaktion. Bürgermeister Weiss beglückwünschte die Wohnungs-AG zu ihrem nunmehr angelaufenen Wohnbauvorhaben und un- terstrich das gute Verhältnis der WAG zur Stadtgemeinde. Er zitierte auch das Ergebnis einer Umfrage, aus der hervor- geht, daß der Wohnwert des Stadtteiles von den Bewohnern sehr hoch einge- schätzt wird. Nur ein Prozent der Be- fragten möchte in einen anderen Stadt- teil abwandern. Aus dem bald 50 jährigen Bestand der Siedlung ergibt sich heute eine unausgeglichene Bevölkerungsstruk- tur, welche vornehmlich durch die Er- richtung von modernen Wohnbauten verändert werden kann. Landesrat Neuhauser ging in seiner Festansprache im besonderen auf Pro- bleme der Wohnbauförderung ein. Die Kenntnis des hohen quantitativen Woh- nungsfehlbestandes in der Stadt Steyr habe ihn bewogen, allein im Jahr 1978 136 Millionen Schilling an Wohnbauför- derungsmitteln für Steyr bereitzustellen. Das Land bemüht sich jedoch in ver- mehrtem Maße um die qualitative Ver- besserung des älteren Wohnungsbestan- des, wofür von Jahr zu Jahr mehr Mittel bereitgestellt werden. Zur Hebung der Wohnqualität erklärte Landesrat Neu- hauser unter Bezugnahme auf die neuen Spielplätze, es sei aber auch eine bin- dende Vorschreibung zur Errichtung von Kinderspielplätzen erforderlich. Dazu stellte er eine entsprechende Änderung der Durchführungsverordnungen in Aus- sicht. Abschließend gratulierte er der Wohnungs-AG Linz zu dem neuen Bau- vorhaben, das in vieler Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Vorstandsdirektor Lausmann verlas sodann die Widmungsurkunde und über- gab gemeinsam mit Landesrat Neuhau - ser und Bürgermeister Weiss den Grund- stein an die Baumeister zur Einmauerung an Ort und Stelle. Anschließend übergab Vorstandsd irektor Franz Mayrhofer sym- bolisch die beiden neuerrichteten Spiel- plätze am Plenkelberg und in der Pusch- mannstraße der Öffentlichkeit. Auf zwei Grundstücken in einem Gesamtausmaß von rund 5000 Quadratmetern entstan- den zwei nach modernsten Gesichtspunk- ten gestaltete Spielplätze. Am Spielplatz Plenkelberg wurde beim Wartehäuschen auch eine Seniorenecke eingerichtet, um die Kommunikation zwischen jung und alt zu fördern. Große Verdienste um das Zustandekommen dieser Einrichtungen erwarb sich das Spielplatzkomitee Mü- nichholz, in welchem die Kinderfreunde, die SPÖ-Sektionen Münichholz und die KAJ vertreten waren. Eine Arbeitsgruppe von 50 Personen leistete 800 freiwillige Arbeitsstunden. Die stimmungsvolle Feier wurde durch musikalische Darbietungen der Lehrlings- kapelle der Steyr-Daimler-Puch AG und einer Singgruppe der Hauptschule Mü- nichholz umrahmt. Anschließend hatte die WAG die Münichholzer zur Freibier und Grillwürsten eingeladen.

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