Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/9

mit dieser Sondernummer des Amts- blattes wird versucht, im Rückblick auf die zu Ende gehende Funktionsperiode des Gemeinderates der Stadt Steyr die Maßnahmen zur Stadtentwicklung in Bild und Schrift zu präsentieren. Die Darstellungen sollen zu einer umfassen- den Beurteilung der Leistungen der Stadtverwaltung und des Gemeinderates beitragen. Wie jedermann selbst sehen kann, er- lebte Steyr in den letzten sechs Jahren auf kulturellem, wirtschaftlichem, aber auch sozialem Gebiet einen enormen Aufschwung. Das von mir als Bürger- meister dieser Stadt vorgelegte Entwick- lungskonzept für die Region Steyr, das auch von der Bundesregierung beraten wurde, hat sich als brauchbarer Weg- weiser für zukunftsorientierte Entschei- dungen bewährt. Zielbewußt und mit großer Energie haben wir den Ausbau der innerstädti- schen Straßen und Brücken vorangetrie- ben, um die Anforderungen aus dem ständig wachsenden Individualverkehr zu bewältigen . Als Beispiel nenne ich nur den Bau von drei großen Brücken, die in dieser Funktionsperiode errichtet wurden : die Brücken über Enns und Steyr in Zwischenbrücken und die Schönauerbrücke. Verbesserung der Lebensqualität ist für uns kein Schlagwort, sondern stän- diger Auftrag bei allen unseren kommu- nalen Entscheidungen. Wir investieren Hunderte Millionen in regionale Kanal- bauwerke, die die Abwässer einer zen- tralen Kläranlage zuführen werden. Nur so schützen wir die Qualität unseres anerkannt guten Trinkwassers in den Quellgebieten. Wir erschließen aber auch bereits neue Brunnen zur Sicherung der Wasserversorgung für die gesamte Region über das Jahr 2000 hinaus. Zur Lebensqualität zählen aber auch der moderne Wohnbau, die Sanierung von Althäusern und das Angebot erhöhter Bildungsmöglichkeiten. Wir haben in den letzten sechs Jahren 325 Millionen Schilling für soziale Hilfen ausgegeben und damit für Steyr ein soziales Niveau erreicht, das beispielgebend ist. Soziale Sicherheit als Inbegriff des Wunschden- kens unserer Väter wird hier praktisch verwirklicht. Dazu gehören auch die Aktionen für die älteren und bedürfti - gen Bürger dieser Stadt, ob es sich nun um den Seniorenpaß, die Angebote in den Seniorenklubs oder andere Leistun- gen handelt. Großartig ist das Bekenntnis des Stey- rer Bürgers zu seiner Stadt, die 1980 tausend Jahre alt wird. Nie zuvor wurde in so kurzer Zeit das Stadtbild so posi - tiv verändert wie in den letzten Jahren. Die Erneuerung des privaten Hausbe- standes, die Schaffung neuer Kulturzen- tren und der Aus- und Umbau bestehen- der Kultureinrichtungen legen Zeugnis ab vom Traditionsbewußtsein und dem künstlerischen Interesse der Bürger. Als ich 1974 von meinem Amtsvor- gänger, Altbürgermeister Josef Fellinger, die Geschäfte übernahm, waren bereits manche Entwicklungen eingeleitet, die ich nun vollenden konnte. Durch den Weitblick des Gemeinderates und der Mitarbeit einer qualifizierten Beamten- schaft konnten neue Großprojekte ver- wirklicht werden. Diese Aktivitäten unterstreichen aber auch den Wert der Selbstverwaltung, die garantiert, daß die Stadt Steyr und die mit ihr zusammen- hängenden Regionen wirtschaftlich und verkehrsmäßig nicht isoliert werden. Wie wichtig es ist, daß die Stadt bei zukunftsträchtigen Projekten selbst all ihre Möglichkeiten nützt, hat sich bei den Bemühungen um das neue Motoren- werk bewiesen: Weil über meine Emp- fehlung der Gemeinderat sehr rasch und großzügig entschieden hat, konnten wir im Wettbewerb mit den anderen Bundes- ländern siegen und damit auf lange Sicht Tausende Arbeitsplätze sichern, womit die von mir immer wieder geforderte Strukturverbesserung der für Steyr le- benswichtigen Metallindustrie eingeleitet wurde. Die 1000-Jahr-Feier soll in Ver- bindung mit der Ausstellung über die Hallstattzeit zu einer repräsentativen Darstellung von Geschichte, Schönheit und wirtschaftlicher Bedeutung unserer Stadt werden. Vom Gemeinderat wurden viele Millionen für die Erneuerung und Revitalisierung der Altstadt freigegeben. Die große Unterstützung durch die öffentliche Hand ermutigte viele private Hausbesitzer zu ganz beträchtlichen In- vestitionen, die der Verschönerung unse- rer Stadt dienen. Dafür danke ich allen sehr herzlich. Nun geht eine Funktions- periode des Gemeinderates zu Ende. Diese umfangreiche Broschüre - auch ein Beispiel unserer verstärkten Bürger- information - ist zugleich ein Rechen- schaftsbericht der Leistungen des Ge- meinderates und der Stadtverwaltung. Als Bürgermeister möchte ich allen danken, die mich bei meiner Arbeit unterstützen und mich durch ihr Ver- trauen in meiner Verantwortung be- stärkt haben. Viele positive Entwicklungen waren erst auf der breiten Vertrauensbasis möglich, die mir von vielen Steyrerin- nen und Steyrern geboten wurde. Im Wissen, daß der Gemeinderat in der nächsten Funktionsperiode wieder eine Fülle von Problemen zu meistern haben wird, und dazu das Verständnis und das Vertrauen aller aufbauenden Kräfte erforderlich ist, empfehle ich mich als Ihr Franz Weiss Bürgermeister .... steyr 3

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