Der erste nigerianische Steyr-Lkw rollt aus der Produktionshalle. Am Steuer sitzt der Stabschef der nigerianischen Armee, Yar Adua, der für Staatschef Obasanjo die Eröffnung der Lkw-Traktorenfabrik Steyr-Nigeria vornahm. Die festliche Eröffnung des ersten Werkes der Steyr-Daimler-Puch in Afrika w11rde zu einem Volksfest. Tausende Nigerianer wollten die neue Fahrzeugfabrik sehen. Die am Tor des Werkes postierte berittene l'olizei war machtlos, als sich die Menschenmassen in die großen Werkshallen ergossen. Fotos: Kranzmayr Steyr eröffnete lkw-Werk in Nigeria Im afrikanischen Nigeria wurde am 18. Juli 1979 das neue Lkw- und Traktorenwerk der Steyr-Nigeria Ltd. eröffnet. Die Fabrik wurde in Bauchi, tausend Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Lagos, auf einem 400.000 Quadratmeter großen Areal errichtet. Sie soll nach dem Endausbau pro Jahr 8000 Lkw mit einer Nutzlast von fünf bis 25 Tonnen und 2000 Traktoren erzeugen. An der Steyr-Nigeria Ltd. hält Steyr-DaimlerPuch einen Anteil von 40 Prozent, sechzig Prozent des Grundkapitals sind in nigerianischem Besitz. Der Neubau umfaßt eine Produktionshalle mit drei Fertigungsstraßen, ein Mehrzweckgebäude mit Ausbildungszentrum und ein Testgebäude. Nächstes Jahr sollen drei weitere Produktionsstraßen in Betrieb genommen werden. Nach Erreichen der Endausbaustufe wird das Werk insgesamt 2500 Mitarbeiter beschäftigen. Hartlauer erreichte Spitzenposition Die Steyrer Firma Hartlauer, bisher größtes Bundesländer-Unternehmen in der Branche für Foto, Kino, Hi-Fi, Stereo, Uhren und Rechner, hat die Wiener Fotokette „Foto-Blitz" gekauft und verfügt nun über zwölf Filialen in Wien. Damit ist Hartlauer Österreichs größtes Unternehmen in dieser Branche mit einem Jahres-Bruttoumsatz von 370 Millionen Schilling. Hartlauer beschäftigt in dreißig Filialen 180 Mitarbeiter. 32 steyr Neben den wirtschaftlichen Zielsetzungen des Projektes - es stellt durch langfristige Zulieferverträge mit der Muttergesellschaft auch einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in Steyr dar - wird ein unternehmenseigenes Schulungszentrum geschaffen, in dem Lehrlinge zu Metallfacharbeitern geschult werden. Darüber hinaus wird Steyr-Nigeria die Errichtung eines technischen Colleges in Bauchi fördern. Auf einer landwirtschaftlichen Musterfarm werden die Landwirte nicht nur in der Handhabung und Wartung von SteyrTraktoren und Landmaschinen, ,sondern auch in modernen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden unterwiesen werden. Für Steyr-Daimler-Puch war die InDer Emir von Bauchi am Steuer eines SteyrTraktors. Rechts im Bild Generaldirektor Michael Malzacher. ·- vestition von 300 Millionen Schilling für die Fabrik in Nigeria der Kaufpreis, daß Steyr auch künftig in diesem Land präsent sein kann. Natürlich schafft sich Steyr damit eine Konkurrenz im Ausland, denn nach den vertraglichen Vereinbarungen wollen die Nigerianer bis Mitte der achtziger Jahre die lokale Wertschöpfung von derzeit 15 auf 90 Prozent steigern. Das heißt, daß die Lieferungen aus Steyr immer weniger werden. Die Steyrer-Daimler-Puch AG muß sich dann wieder andere Absatzmärkte suchen. In den nächsten Jahren kann aber ein großer Teil der in Steyr erzeugten Produkte nach Nigeria geliefert werden. Ohne Beteiligung am Projekt in Bauchi wäre auch das nicht möglich gewesen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2