Nahezu em Jahrhundert prägten diese Stahlkonstruktionen das Stadtbild in Zwischenbrücken. ausbildung selbst, mit der Mauerkonstruktion für ein Fallgitter; der Kragstock des zweiten Obergeschosses und der Stiegenabgang zur Schloßseite sind auf beiden Darstellungen erkennbar. Der große Turm in der Vordergrundmitte des Holzschnittes entspricht in seiner Darstellung dem Ennstor bei Lautensack, der die Brücken 1554 darstellt, die im Holzschnitt fehlen. Die Fahrbahnen der Holzbrücken lagen tiefer als die der heutigen Eisenbrücken. Auch die Lage hinsichtlich der Achse war .eine andere. Für die Steyrbriickc sind Nachweise dieser Annahme an Hand von Plänen, die Dr. Klunzinger kopiert hat, vorhanden. Das stadtseitigc Widerlager aus Konglomeratstcinen ist unmittelbar flußaufwärts des derzeitigen Granitwiderlagcrs sichtbar. Hier war die Höhenlage der alten Brücken etwa mit jener des gegenwärtigen Bauwerkes gleich. Das nördliche Widerlager hat tiefer gelegen, was auf Grund des Erdgeschoßniveaus der Brückenkopfhäuser geschlossen werden kann. Hier ist auf die Geschäftslokale im Vorsradtpfarrhof und im Möstlhaus und den Höhenunterschied zu den davorliegenden Gehsteigen hinzuweisen. Die Fahrbahn der Ennsbrücke-Zwischenbrücken lag früher ebenfalls wesentlich tiefer, was auf einer Fotoaufnahme von 1868 deutlich erkennbar ist. Diese Tatsache kann auch aus dem Erdgeschoßnivcau der Brückenkopfbauten geschlossen werden. Die älteste Neutorbriicke lag um etwa zwei Meter tiefer als das 1972 gesprengte Stahltragwerk. Diese Feststellung konnte beim Grünmarktumbau an Hand aufgefundener Mauerreste des Reichenschwall- und des Neutores getroffen werden. 12 stt•yr Diese geringen Brückenhöhen führten wiederholt zu völligen oder teilweisen Zerstörungen durch Hochwasser, so l567, 1572, 1598, 1605, 1670, 1705, 1736, 176l, 1787, 1821, 1829, 1830. Am 2 L Juni 1.824 ist die Ennsbri.icke-Zwischenbri.icken bei einem Stadtbrand, der in Ennsdorf ausbrach, zerstört worden. Bei der Wiedererrichtung der Brücke fiel - Christoph Reder berichtet - ein Zimmermann in den Fluß. Der zufällig des Weges kommende Pfarrer der Vorstadtpfarre erteilte dem noch einmal Auftauchenden die Absolution, bevor er endgültig im Wasser unterging und ertrank. Nach der Zcrstöru ng ·1572 wurden das R.eichenschwall- und das Neutor zu einem schweren Torbau vereinigt. Das Niveau der Brückenausfahrt wurde angehoben. Der Sockel des Bauwerkes wurde als Ufermauer bis zum Dominikanerkloster geführt. Geplant wurde diese Anlage von Baumeister Jakob Spätz Marconi. Sie wurde 1576 vollendet. Die damals notwendigen Reparaturen und Wiederherstellungen kosteten viel Geld. üie Stadt mul~te sparen. Angeschwemmte Bri.ickenteile wurden unterhalb der Stadt geborgen und wieder verwendet. Die Herrschaft stellte zum Neubau notwendiges Holz unentgeltlich zur Verfügung. Die Briicken wurden im Verlauf von Kriegshandlungen mehrmals durch die Bürgerschaft abgetragen, um den Feind aufzuhalten. Am 4. Mai 1809 verbrannten österreichische Truppen die Ennsbüicke. Die Bürger der Stadt mußten für die Franzosen als Ersatz eine Schiffsbrücke errichten, die in Tagesfrist fertiggestellt wurde, obwohl die Enns Hochwasser führte. Beim Brückenneubau nach den Zerstörungen durch den großen Eisgang 1830, bei dem o. a. fünf von sieben Jochen der unteren Ennsbri.icke vernichtet worden waren, reduzierte man die Zahl der Joche bei beiden Ennsbrückcn auf vier. Ihre Konstruktion wurde wesentlich verstärkt. Die Brücke über die Steyr in Zwischenbrücken wurde 1835 - 1837 mit nur zwei 1,93 Meter breiten und 10,45 Meter langen Steinpfeilern und einer Holztragkonstruktion neu errichtet. Die Stadtv:iter trugen sich ab Mitte des vorigen .Jahrhunderts mit dem Gedanken, die Briicken neu zu bauen. Für den Neubau der Steyrbriickc wurden 1856 neuerlich verschiedene Entwürfe ausgearbeitet. Unter diesen Entwürfen gab es einen Vorschlag für die Errichtung einer Bogenbriicke aus Stein iiber vier Felder; ein weiterer Plan sah eine gedeckte Holzgitterbrücke mit nur zwei Feldern vor. Für den Neubau der Neutorbrücke gibt es aus dem Jahre 1861 einen Holzbriickcnentwurf mit sieben Jochen, dessen Vorteil in der Tragkonstruktion iiber der Fahrbahn im Geländerbereich lag. Er kam, wie der Entwurf einer hölzernen Gittcrtragerbri.icke Zwischenbrücken mit vier Jochen aus dem Jahre J 863, nicht zur Ausführung. 1862 lagen für einen Brückenneubau der unteren Ennsbriicke von Ca rl Horn bostel, Wien, verfaßte Pläne für eine Stahlbrücke mit Steinpfeilern und nur einer drei Wiener Klafter breiten Fahrbahn ohne Gehsteige vor. Im Zuge der Erstellung des dann doch in Holzkonstruktion errichteten neuen Brückenbauwerks, dessen Joche verstärkt wurden, war die hölzerne Vorlandbriicke in Zwischenbrücken abgetragen und durch ein wie nun auch der Brückenkopf höher gelegenes Steingewölbe ersetzt worden. Zu diesem Bau der großen Flußbrücken kam es aber erst 1891192.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2