Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/8

- IJJM uraudjt fJott (Jit'ql 1~f,1(l. ':Dt·nu 11111 fonn iö 1ti.ib rü{Jr·u, Wrif 3ma11 ,,' gta11j1·11h 9J, ,-nict;'11 t ba' I.JMJM logirn. Die Brückenbauwerke der Stadt Steyr aus vergangener Zeit hat uns Franz Hölzlhuber mit künstlerischer Meisterschaft in detailtreuen Handzeichnungen überliefert. W enn über die Flußbrücken in Steyr gesprochen werden soll, so wird dies in erster Linie die Bauwerke über die Enns und in Zwischenbriicken auch über die Steyr betreffen. Die Brücken in der Steyr-Niederung sind auf Grund ihrer geringen Spannweiten von wenig Bedeutung. Lediglich die 1958 abgebrochene und durch einen Neubau ersetzte Melan-Brücke - eine Stahlbetonbogenbrücke - über das Mirterwasser bei der Schwimmschule ist auf Grund ihrer Konstruktion erwähnenswert. Wann die beiden Flußübergänge in Zwischellbrücken über Enns und Steyr errichtet wurden, ist nicht überliefert. Die Erbauung der Neutor- oder Neubri.icke wird bei F. X. Pritz im Jahre 1522 erwähnt. Die Brückenkonstruktionen bestanden ursprünglich aus Holz. Ihre Widerlager stadtseitig wurden durch die Stadttore gebildet. Das Brückenfeld vor diesen Toren konnte als Zugbrücke aufgezogen werden. Wie lange diese Zugbrücken existierten, ist nicht überliefert. Beim Umbau des Neutores 1975 wurden dort die Rollen der Zugvorrichtung aufgefunden. Diese ßri.ickenkopftore waren Teile der Befestigung des inneren Stadtbereiches. Doch zurLick zu den ersten Brückenbauwerken. Im großen Privilegium Albrechts 1. vom 21.. August 1287 sind ein Bri.ickcnmeister und Brückenabgaben erwiihnt. Also gab es damals schon Brükken. Auf der ältesten bekannten Stadtansicht, die Steyr vom Tabor zeigt - ein Holzschnitt in der Schedel'schen ,,Weltchroni k" 1493 in Nürnberg gedruckt - sind keine Brücken vorhanden. Es wird darum verschiedentlich bezweifelt, daß hier Steyr dargestellt ist. Der Holzschnitt setzte eine an Ort und Stelle verfertigte Skizze voraus, die in der Werkstätte auf Holz übertragen wurde, womöglich nicht durch den Skizzenverfasscr selbst. Diese Vorgangsweise führte später beim Lautensack'schen Kupferstich 1554 zur seitenverkehrten Darstellung und Schefred schreibt, daß im Mittelalter vor allem interessant war, eine städtebaulich bedeutende Ansicht darzustellen und daß dabei die Zusammenstellung wichtiger einzelner für das Stacltrenomee wesentlicher Objekte die Komposition einer Stadtansicht bestimmen sollte. Das Tor 111 der red1ten Bildecke des Holzschnittes aus der Sehedelsehen Chronik ähnelt dem Steyrtor bei Lautensack in frappierender Weise; die TorFortsetzung nächste Seite sfeyr 11

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