Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/7

den Herrn Landeshauptmann, daß es letzten Endes zu dieser Entscheidung kam, wobei alle diese Entscheidungen nutzlos geblieben wären, wenn wir nicht die große Unterstützung der Bundes- regierung durch Herrn Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky erhalten hätten. Ich drücke meine Hoffnung aus, daß diese hier zu gründende Fabrik ein wert- voller neuer Impulsgeber für die heimi- sche Wirtschaft schlechthin ist, daß wir in kooperativem Vorgehen eine Beschleu- nigung des Ausbaues des Verkehrsnetzes über die S 37 nach Steyr erreichen. Ich bin heute schon sicher, daß der Bau die- ser Fabrik es auch erfordern wird, im Bereich von Münichholz eine neue Enns- brücke zu bauen. Das alles zusammen wird der Stadt Steyr und dem Umland einen festen Platz im Zentralraum von Oberösterreich sichern. Zukunftsorien- tierte Techniken dieses Betriebes wer- den auch dafür sorgen, daß die interna- tionale Marktbehauptung möglich ist. Ich wünsche Ihnen, meine sehr geehr- ten Herren der Unternehmensleitung, daß Sie später eine volle Betriebsaus- lastung erreichen, zufriedene Mitarbeiter haben, und das zusammen möge auch einen guten Betriebserfolg geben. Unser Vertrauen in Sie ist sehr groß, zumal wir um die Leistung der heimischen Ar- beitnehmer wissen. Abschließend danke ich Ihnen allen sehr herzlich für IhreEnt- scheidung. Wir bemühen uns, wie ich schon sagte, Ihnen die Hilfen zu geben, zu denen wir in der Lage sind. Die Stadt Steyr hat sich sehr weit - wie man im Volksmund sagt - ,aus dem Fenster ge- hängt' , um den Betrieb hierher zu be- kommen. Sollten weitere Förderungen kleinerer Art notwendig sein, wird es si- cher im Gespräch dort und da noch Ge- legenheit geben; wir sind aber zweifels- ohne weit über die Grenzen unserer bis- herigen Möglichkeiten schon hinaus ge- gangen. Der heutige Spatenstich gibt uns viel Hoffnung für die Zukunft, die wir alle gerne im rosigen Licht sehen." Arbeitsplotzsicherung beginnt mit dem ersten Spotenstich Landeshauptmann Dr. Josef RATZEN- BÖCK entbot den Festgästen den Will - kommensgruß des Landes . Oberöster- reich und sagte unter anderem: ,,Die Jahrgänge, die jetzt in die Arbeit ein- rücken, sind die geburtenstarken Jahr- gänge. Da genügt es nicht, das zu halten, was wir jetzt haben, wir brauchen mehr Arbeitsplätze, wir brauchen bessere Ar- beitsplätze, denn wenn wir unsere jun- gen Leute anschauen, dann sind die alle besser ausgebildet als die Jahrgänge frü- Bundeskanzler Dr. Kreisky führte den ersten Spatenstich - Landeshauptmann und Generaldirektoren applaudieren. Foto: Hartlauer her und für die brauchen wir qualitativ höherwertige Arbeitsplätze. Wir bemü- hen uns aber auch, besser gelegene Ar- beitsplätze zu bekommen, sie dorthin zu bringen, wo sich die Leute befinden, die arbeiten können. Ich freue mich, heute hier dabei sein zu können, an einem Ge- meinschaftswerk, an dem viele mitge- wirkt haben, und diesen vielen gebührt auch ein Dank. Ich beginne mit der Bun- desregierung, ich bedanke mich, sehr ge- ehrter Herr Bundeskanzler, bei Ihnen als dem Vertreter des Bundes und der Bundesregierung, ich bedanke mich beim Herrn Bürgermeister Weiss als Vertreter dieser Stadt. Wir haben manchesmal Landeshauptmann Doktor Ratzenböck: „Wir sehen dem Bau dieses Werkes mit Freude entgegen." viel und hart verhandelt, aber es ist et- was herausgekommen. Ich bedanke mich bei den beiden großen Firmen Steyr- Daimler-Puch und BMW, ich bedanke mich bei den neuen Direktoren Doppel - feld und Egger und kann feststellen, daß Sie auf dem Gebiet der Arbeitsplatzsiche- rung hier einen gewaltigen S~hritt vor- wärts getan haben, gute Arbeitsplätze in guter Lage. Ich denke, daß diese Arbeits- platzsicherung und die Erhaltung der Vollbeschäftigung, wenn alle Gruppen zusammenarbeiten, ohne weiteres auch in Zukunft sichergestellt werden kann, wenn wir beitragen durch den Fleiß un- serer Leute, die Risikobereitschaft und den Ideenreichtum der Wirtschaft und gute Entscheidungen der Politiker, die für die entsprechende Atmosphäre sorgen müs- sen. Wir sehen dem Bau dieses Werkes mit Freude entgegen, denn die Arbeits- platzsicherung beginnt mit dem ersten Spatenstich, nicht erst, wenn die Produk- tion beginnt, denn Hunderte von Leu- ten - das hat der Herr Direktor Dop- pelfeld schon gesagt, werden hier einen Arbeitsplatz für Jahre finden, einen gu- ten Arbeitsplatz. Da hätte ich halt noch eine Bitte, wenn die Aufträge vergeben werden, daß man sich der einheimischen Wirtschaft erinnert. Ich will keine un- gerechte Bevorzugung, das würde nicht in unser System passen, aber bei gleich- wertigen Angeboten sollte der Einhei- mische den Vorrang haben. Ich muß diese Forderung erheben und ich glaube auch im Sinne der Stadt Steyr sprechen zu können, weil ja auch das Land Ober- österreich und die Stadt Steyr mit Mit- teln, die dieses Land aufbringt, hier be- teiligt sind. Ich bitte also, bei den Auf- tragsvergaben auch an unsere Wirtschaft zur Sicherung unserer Arbeitsplätze den- ken zu wollen." su-yr 9

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