Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/7
QJ QJ A m 21. Juni 1979 erfolgte durch Bun- deskanzler Dr. Kreisky in feierlicher Form der erste Spatenstich für das neue BMW-Steyr Motorenwerk in Steyr, womit der Baubeginn für die- ses große Gemeinschaftsvorhaben der Bayerischen Motoren-Werke AG (BMW) und der Steyr-Daimler-Puch AG einge- leitet wurde. Bekanntlich haben die beiden Partner vor genau einem Jahr einen Grundlagen- vertrag über eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Dieselmotoren im Rahmen einer ge- meinsamen Gesellschaft mit Sitz in Österreich geschlossen. Diese Gesell- schaft, an welcher Steyr und BMW zu je 50 Prozent beteiligt sind, wurde ge- gründet und trägt den Namen BMW- Steyr Motoren Gesellschaft mbH. Sie hat ein vorläufiges Stammkapital von 50 Millionen Schilling, das je nach Be- darf bis zu dem vorgesehenen Betrag von 800 Millionen Schilling aufgestockt wird. Zu Geschäftsführern wurden Assessor Volker Doppelfeld (Vorsitz) und Doktor Eugen Egger (Entwicklung und Vertrieb) bestellt. Bei diesem Gemeinschaftsvorhaben verbinden sich die jahrzehntelange Er- fahrung der Steyr-Daimler-Puch AG auf dem Dieselmotorensektor mit dem Moto- renmarkt- und Großserien-Know-how von BMW. Die internationale Zusammen- arbeit zweier so bedeutender Firmen auf dem Gebiet der Entwicklung, Produk- tion und des Vertriebs von Motoren - insbesondere Dieselmotoren - bringt nicht nur Vorteile für beide Partner, son- dern setzt auch nachdrücklich Impulse für eine Umstrukturierung der österrei- chischen Wirtschaft. Das Land Oberösterreich fördert die Gründung des neuen Motorenwerkes mit einem Beitrag von 114 Millionen Schil- ling und übernimmt die Haftung für einen 300-Millionen-Kredit aus dem ERP-Fonds. Die Stadt Steyr gibt 21 Mil- lionen Schilling als Investitionsförderu ng, sie schließt das Baugelände auf und er- richtet Wohnungen für die Belegschaft des Motorenwerkes. Im Bild oben die Zeichnung der neuen Motorenwerk-Anlage. Das Ent- wicklungszentrum (rechts im Bild) wird in der ersten Bauetappe fertig- gestellt. Die zwei großflächigen Bau- körper sind die Fertigungshalle (Bild- mitte) und die Montagehalle (links im Bild). Zwischen den beiden großen Hallen ist das Sozialhaus situiert. „Steyr, diese schöne und traditionsreiche Stadt, für die wir uns mit dem Verstand, aber auch mit dem Herzen als Stand- ort für die BMW-Steyr- Motorengesellschaft entschieden haben ... " Der Geschäftsführer der BMW-Steyr- Motoren GmbH., Diplomvolkswirt Vol- ker DOPPELFELD, begrüßte mit herz- lichen Worten die Festgäste zur Spaten- stichfeier und sagte dann zu Bundes- kanzler Dr. Kreisky: ,,Besonders freuen wir uns über Ihre Anwesenheit, Herr Bundeskanzler, wir dürfen Ihr Hiersein als ein erneutes Zeichen Ihrer Verbun- denheit zu diesem neuen Industrieprojekt am Standort Steyr verstehen, in der Tat wird mit dem Motorenwerk ein indu- strielles Vorhaben realisiert, wie es bis- her in dieser Größenordnung nach dem letzten Krieg in Österreich nicht ver- wirklicht wurde." Volker Doppelfeld schilderte dann Details des Projektes und sagte: ,,Rund drei Milliarden Schilling betragen die Inves titionen, um ab 1982 auf diesem Gelände die Produktion von mehr als 100.000 Motoren im Jahr in einer völlig neuen und hochmodernen Fabrik zu ermöglichen. Mehr als 1000 Menschen werden dann hier ihre neuen und attraktiven Arbeitsplätze haben . Hin- zu kommen die ges icherten und neu er- forderlichen Arbeitsplätze bei den Liefe- Von Steyr begeistert: Der Geschäftsführer der BMW-Steyr-Gesellschaft, Dipl.-Vw. Volker DOPPELFELD. Fotos: Hartlauer ranten für dieses Werk. Auf diesem etwa 150.000 Quadratmeter großen Grundstück wird zunächst im nördlichen Bereich das Entwicklungszentrum ent- stehen. Es wird bereits in einem Jahr so weit fertiggestellt sein , daß die Prüf- stände für die Motoren in Betrieb ge- nommen werden. Im Herbst dieses .Jah- Fortsetzung auf Seite 6 sieyr 5
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