Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/7

Die erste Jungbürgerf,eier im neuen Festsaal des Rathauses. Die barocke Halle bietet auch für die Jungbürgerfeiern einen besonders repräsentativen Rahmen. Bürgermei- ster W eiss stellte den Jungbürgern die Mitglieder des Stadtsenates vor und ging in seiner Ansprach,e auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Bürgern und Stadtver- waltung ein. W eiss überreichte jedem Jungbürger ein Ehrengeschenk der Stadt. Foto: Hartlauer Bücksichtnohme konn nicht verordnet werden Die großen Wohnhäuser der Stadt beherbergen Menschen aller Lebens- alter, die sehr verschiedene Interessen und Erwartungen haben. Lärmen die Kinder im Hof, findet der zur Nacht- schicht eingeteilte Arbeiter keinen Schlaf. Beschmutzen jugendliche beim Ballspiel auf dem Wäscheplatz die blütenweißen Hemden und Blusen, geraten Hausfrauen in Weißglut. Die gleichen Hausfrauen achten zwar, daß ihrer Wäsche nichts passiert, nehmen aber keinen Einfluß auf ihre Kinder, daß die Sprößlinge aucb auf das Ru- hebedürfnis des Schichtarbeiters oder alter Leute Rücksicht nehmen. Klein- liche Kritik Erwachsener an Kindern, die ihren Spieltrieb ausleben (müs- sen), vergiftet oft das Klima der Wohngemeinschaft eines Hauses. tiv verordnen. Sie sind vielmehr ;e nach Situation durch Abwägung der Interessen von einer Hausgemein- schaft selbst zu ziehen. Das ist aber nur möglich, wenn sich die Betroffe- nen zu einem wohlwollenden Ge- spräch finden und ieder bereit ist, seinen Anspruch im Interesse der Ge- meinschaft etwas zurückzustellen. Die BUNDESBILDUNGSAN- STALT für Kindergärtnerinnen in Steyr hat einen gut gestalteten Pro- spekt herausgegeben, in dem sich die Schule mit ihrem Unterrichtsangebot darstellt und auf die vielfältigen Wei- terbildungsmöglichkeiten ihrer Absol- ventinnen hinweist. Ausdem Stadtsenat Im Hinblick auf die 1000- Jahr-Feier der Stadt Steyr wird auch der Innenhof des Rat- hauses restauriert. Der Stadt- senat gab dafür einen Betrag von 582.000 Schilling frei. Die Planungsgruppe Reitter-Neu- deck wurde mit der Gestaltung der Außenanlagen beim Stadt- saal beauftragt. Die Kosten be- laufen sich auf 428.000 Schil- ling. Zur Aufschließung der Dorngründe wird im Stadtteil Pyrach ein Kanalteilstück ge- legt, das 331.000 Schilling kostet. Die Marktgemeinde Garsten errichtet in Pergern/Tinsting mit einem Kostenaufwand von zwei Millionen Schilling eine Wasserversorgungsanlage, · an der sich die Stadt Steyr mit 200.000 Schilling beteiligt. Ob- wohl es sich bei diesem Pro- jekt derzeit noch um eine ört- liche Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Garsten handelt, ist die Stadt an deren Ausbau stark interessiert, da sie derzeit gemäß eines Vertrages pro Se- kunde 15 Liter Wasser an Gar- sten zu liefern hat. Verfügt Garsten über einen eigenen Brunnen, wird die Versorgungs- anlage in Steyr entlastet. Als Gegenleistung für die 200.000 Schilling verpflichtet sich die Gemeinde Garsten, zehn Pro- zent der Förderung aus dem Brunnen in Pergern der Stadt Steyr zu überlassen. Anstatt im gütlichen Gespräch und mit Bereitschaft zur Rücksichtnahme einen Ausgleich der Interessen zwi- schen den Hausbewohnern zu finden, klagen die Leute immer bei der Lie- genschaftsverwaltung im Rathaus, sie bringen Beschuldigungen vor und er- warten rigoroses Vorgehen. Die Or- gane der Liegenschaftsverwaltung weisen auf die Vorschriften der Haus- ordnung hin, sie sind aber überfor- dert, wenn sie Streitigkeiten schlich- ten sollen, wo die Beteiligten keine Bereitschaft zur Rücksichtnahme zei- gen. Die Hausordnung formuliert zwar Gebote und Verbote, die Gren- zen aber, was zumutbar oder noch erträglich ist, sind fließend. Diese Grenzen kann man nicht administra- Steyrs viertes Großkoufhous wird im kommenden f rühiohr eröffnet Die Tabor-Warenhausgesellschaft errichtet auf einem 17.000 Quadrat- meter großen Grundstück an der Seifentruhe-Umfahrung in Steyr ein Warenhaus, das zu Beginn des Jahres 1980 eröffnet werden soll. Die Ver- kaufsfläche ist mit 4500 Quadratme- tern konzipiert. Das Sortiment des Warenhauses wird die Bereiche Le- bensmittel, Textilien, Hartwaren, eine Fleischabteilung und ein Sebstbedie- nungsrestaurant mit 180 Sitzplätzen umfassen. Im neuen Warenhaus wer- den 130 Personen einen Arbeitsplatz haben. Die Gesellschafter des Warenhau- ses Tabor erwarten einen Jahresum- satz von 160 bis 200 Mill. S jährlich. In einem Brief an Bürgermeister Weiss kündigen die Warenhausmana- ger an, daß dieses vierte Großkauf- haus der Stadt Steyr 2,6 Mill. S an Steuern und Abgaben bringen wird. steyr 13

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