Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/6

50 Johre Erster Steyrer litherverein Das traditionelle Muttertags- konzert des Ersten Steyrer Zither- vereines am Samstag, 12. Mai 1979, war zugleich eine Festver- anstaltung aus Anlaß des 50jähri- gen Bestandes. Festschrift und Festansprachen hoben die Bedeu- tung dieser Musikervereinigung gebührend hervor. Für das Oö. Volksbildungswerk gratulierte Dr. Aßmann aus Linz, der Präsi- dent des VAMÖ LA Leopold Wiesinger aus Wien verlieh Ehrenzeichen an verdiente Mit- glieder des Jubilars, Vereinsvor- stand Stadtrat Leopold Wippers- berger würdigte die Leistungen des Vereines auf kulturellem Gebiet für Steyr und die weitere Umgebung. Josef Zweckmayr, seit 25 Jah- ren Leiter des 25 Mitglieder zäh- lenden Orchesters, führte zielstre- big, beschwingt und sicher. Hervorzuheben sind die reine Stimmung der Instrumente zuein- ander und das exakte Spiel des Klangkörpers. Die respektablen Leistungen des jubilierenden Vereines standen aber allzusehr im Schatten des engagierten Ga- stes aus München, dem weltweit bekannten Zithervirtuosen Rudi Knabl. Es war bestechend, was der Künstler aus seinem klang- schönen Instrument hervorzuzau- bern vermochte. Eine kaum über- bietbare Technik erlaubte ihm die Anwendung aller klanglichen, rhythmischen und dynamischen Effekte. Vom zartesten Piano zum orchestral wirkenden Forte (vor allem im zweiten Teil mit Ver- stärkereinsatz), vom Glissando zum sphärischen Flageolett war alles vollendet zu hören. Der überaus zugabefreudige Künstler - zu den fünf Programmnum- mern kamen noch zehn Zugaben bestätigte seine umfassende Stilkenntnis durch den Vortrag der einzelnen Stücke. Sie reichten vom bayrischen Volkslied und Tanz über die Klassik und Ro- mantik - Boccherini, Beethoven, Schubert, Chopin - bis zur Mo- deme (Cl. Debussy, 3.-Mann- Melodie). Der Festabend fand beim zahlreich erschienenen Publikum begeisterte Aufnahme. S amstag und Sonntag, 28. und 29. April, fanden in Steyr-Gleink die Bläsertage 1979 des Oö. Blasmusik- verbandes, Bezirk Steyr, unter Pa- tronanz des Kulturamtes statt. 20 Musikkapellen mit rund 670 Musikern, davon etwa ein Drittel unter 20 Jahre alt, sowie ein beträchtlicher Anteil ehemaliger Militärmusiker, stellten sich der Jury unter Führung von Direktor Malzer, dem Schöpfer des Tonband- archivs für den Verband OÖ. Dr. Karl Aigner, Notar in Amstetten und Mit- arbeiter im Landesstudio Oö., Abteilung Blasmusik, sprach verbindende Texte, in denen er die einzelnen Kapellen vor- stellte und zu den ausgewählten Musik- stücken interessante Mitteilungen über Komponisten und Bearbeiter zum bes- seren Verständnis für die zahlreichen Zuhörer machte. Das Wertungsspiel selbst bestätigte erneut die hohe Musikkultur der Be- zirksvereine und die unverkennbare Aufwärtsentwicklung ihrer Leistungen. Das bestätigte auch die Beurteilung durch die Jury in den einzelnen Lei- stungsgruppen. Zehn Kapellen wurden für ihre Darbietungen mit Auszeichnun- gen belohnt, neun erhielten einen ersten Rang zugesprochen und nur eine Kapelle mußte sich mit einem zweiten Rang zufrieden geben. Die Wertungen zwischen Pflichtstück und Selbstwahl- stück hielten sich ungefähr die Waage. Im Spiel der Stadtkapelle Steyr, die von MD Prof. Rudolf Nones souverän geführt wurde, konnte man wieder deren Vorzüge feststellen: saubere Into- nation, gute Gesamtstimmung, prächti- ges Zusammenwirken der einzelnen Blä- sergruppen sowie kontrastreiche Dyna- mik. Dies wurde besonders im Pflicht- stück erkennbar. Die „Ode für Blas- Blosmusik ouf hohem Niveou orchester" des Schweizer Komponisten Hugo Käch hat die „Ode an die Buch- staben" von Josef Weinheber zum Vor- wurf. Für die Komposition wurden die Buchstaben u - o - i - e - a - b - f - h - k - 1 - tt - w ausgewählt, deren sprachliche Wirkung in einer diffizilen, ungemein heiklen und eindrucksvollen Tonsprache ihren Ausdruck fanden . Das grandiose Werk erfuhr eine grandiose Wiedergabe. Im Selbstwahlstück „Tirol 1809" von Sepp Tanzer erlebte man einen klanglichen Kontrast von erlesener Güte. In den drei Sätzen der Suite: Aufstand - Kampf am Berg Isel - Sieg wurde das Musikgemälde hervorragend interpretiert. Bezirksobmann OSR Alois Forster dankte am Schlußtag des Wer- tungsspieles allen mitwirkenden Musi- kern für ihren mustergültigen Einsatz, den Kapellmeistern für ihre vorbildliche Erziehungsarbeit, dem Kulturamt der Stadt Steyr für die organisatorische Unterstützung, dem Caritasheim Gleink für die Bereitstellung des Saales sowie den Zuhörern für ihr zahlreiches Erscheinen. Möglichkeiten der Yorschulklosse nützen Der Bezirksschulrat Steyr-Stadt führt auch im kommenden Schuljahr Vor- schulklassen für rückgestellte schul- pflichtige Kinder und für Kinder, die zwischen dem 1. September und 31. De- zember 1979 das 6. Lebensjahr vollen- den. Sinn und Zweck der Vorschulklasse ist es, die Kinder durch geeignete Maß- nahmen zu fördern, damit sie die Schul- reife erlangen. In dieser Vorschulklasse soll ihr Kind vom spielerischen Tun allmählich zur bewußt planmäßigen Arbeit geführt werden und durch eine besondere För- derung der geistigen, seelischen und körperlichen Anlagen auf die Schule vorbereitet werden. Die Vorschulklassen sind im Schulgebäude Promenade 16 untergebracht. Der Unterricht beginnt täglich um 7.45 Uhr und endet um 11.30 Uhr. (An Samstagen ist kein Unterricht!) Nützen Sie die Möglichkeit einer ge- zielten vorschulischen Förderung und melden Sie Ihr Kind zum Besuch einer Vorschulklasse in der ieweils zuständi- gen Sprengelschule an. DIE GWG DER STADT STEYR gibt bekannt, daß im Objekt Koperni - kusstraße 2, Ennsleite, ein Lokal - Cafe-Konditorei - einschließlich den dazugehörigen Nebenräumlichkeiten im Ausmaß von insgesamt 192 m 2 zu vermieten ist. Interessenten werden gebeten, in der Liegenschaftsverwal- tung der Stadtgemeinde Steyr, Rat- haus, 1. Stock hinten, Zimmer 210, vorzusprechen. s,t-)'I' 19

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