Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/6
D er Vorstand der Steyr-Daimler-Puch AG legte am 18. Mai der Haupt- versammlung den Geschäftsbericht für das Jahr 1978 vor. Die Umsatz- expansion hielt im vergangenen Jahr weiter an: Mit 11,3 Milliarden Schilling konnte ein um 8 Prozent über dem Vor- jahresniveau liegender Gesamtumsatz er- zielt werden. Während der Inlandsumsatz im wesentlichen als Folge des durch Son- dereinflüsse stark rückläufigen Pkw- Handelsgeschäftes zurückging, erhöhte sich das Exportvolumen um 49 Prozent auf 7359 Millionen Schilling. Damit ver- teilte sich das Geschäftsvolumen im Jahr 1978 zu 35 Prozent auf das Inland und zu 65 Prozent auf das Ausland. Bezogen auf dep. Umsatz aus eigener Produktion, der mit 10,4 MiUiarden Schilling einen um 20 Prozent über dem Vorjahresniveau liegenden Wert erreichte, betrug die Exportquote des Unternehmens 71 Pro- zent. Im Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen lag der Umsatz mit 4669 Millionen Schilling um 8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im besonders exportorientierten Geschäftsbereich Zwei- rad- und Geländefahrzeuge wurde ein Umsatz von 2038 Millionen Schilling er- zielt. Der Bereich Wälzlager und andere Erzeugnisse wies eine nach Sparten stark differenzierte Geschäftsentwicklung auf. Zur starken Umsatzausweitung auf 3200 Millionen Schilling trug im wesentlichen 12 Neuer lechnikchef im Hauptwerk Steyr · Der bisherige Chef der Entwick- lung im Hauptwerk Steyr der Steyr-Daimler-Puch AG, Direktor Dipl.-Ing. Dr. Eugen Egger, wurde zum Geschäftsführer (Bereich Technik) der BMW-Steyr-Motoren GmbH bestellt. Sein Nachfolgev bei Steyr wurde Dipl.-Ing. Ingomar Summerauer, der Anfang April 1979 zum technischen Direktor für die Bereiche Dieselmotoren, Nutz- fahrzeuge, Traktoren und Land- maschinen ernannt wurde. Direktor Dipl.-Ing. Summerauer, Jahrgang 1933, stammt aus Wels. Er stu- dierte an der Wiener Technischen Hochschule Maschinenbau und trat 1957 in die Österreichischen Saurer-Werke als Konstrukteur ein. Zwei Jahre später wechselte er zu Simmering-Graz-Pauker über, wo er als Versuchsingenieur ebenso wie bei Saurer mit der Entwick- lung von Dieselmotoren befaßt war. 1961 ging er in die Schweiz zur Aktiengesellschaft Adolph Saurer, Arbon, wo er ebenfalls als Versuchsingenieur in den Be- reichen Dieselmotorenbau, Ketten- Steyr-Werke steigern den Export Umsatz der Steyr-Daimler-Puch AG stieg 1978 auf 11,3 Milliarden Schilling die gute Geschäftsentwicklung auf dem Waffensektor bei. Trotz der Lkw-Steuer konnte das Unternehmen im Inland seinen Markt- anteil in der Nutzklasse über 4 Tonnen durch eine äußerst flexible Vertriebs- politik um 1,5 Prozent auf 30 Prozent verbessern. Die Exporte von Steyr-Lkw konnten 1978 um 23 Prozent gesteigert werden. Die in Nigerien durch die wirt- schaftliche Rezession erlittenen Umsatz- einbußen konnten ·durch verstärkte Liefe- rungen nach Griechenland und Polen kompensiert werden. Ein Anschlußauf- fahrzeuge und Nutzfahrzeuge tat1g war. 1965 wurde er Leiter der Entwicklungsgruppen für Aku- stik und Schwingungen, Abgas und Verbrennungsentwicklung und be- faßte sich solcherart eingehend mit den Umweltproblemen der Nutzfahrzeuge. 1976 wurde er zum Vizedirektor ernannt und leitete bis zu seiner Berufung nach Steyr die Forschungs- und Ent- wicklungsabteilung für Diesel- motoren und Nutzfahrzeuge. trag aus Saudi-Arabien eröffnet günstige Perspektiven für eine weitere Intensivie- rung des Schwer-Lkw-Geschäftes mit diesem Wirtschaftsraum. Steyr-Traktoren hatten 1978 in Öster- reich einen Marktanteil von 41 Prozent. Auf der Exportseite konnte der Umsatz des Vorjahres leicht übertroffen werden. Die anhaltende Konjunkturschwäche und weltweite Überkapazitäten, durch die starker Druck auf die Preise ausge- übt wurde, prägten weiterhin die Ge- schäftsentwicklung der Sparte Wälzlager. Während der Inlandumsatz Vorjahres- niveau erreichte, war der Export um 10 Prozent rückläufig. Weiterhin stark entwickelte sich das Geschäftsvolumen der Sparte Jagd- und Militärwaffen. Der Anlauf der Serien- fertigung neu entwickelter Produkte be- wirkte eine Umsatzausweitung um 50 Prozent. Hauptexportmärkte für die qualitativ hochwertigen Steyr Jagd- und Sportwaffen waren die BRD, Polen und die USA. Die Steyr-Daimler-Puch AG be- schäftigte im vergangenen Jahr 16.531 Mitarbeiter, das s,ind um 362 weniger als 1977. Auf das Grundkapital von 1,2 Milliarden Schilling wird eine Dividende von 9 Prozent im Gegenwert von 108 Millionen Schilling bezahlt. Im Juni wird die Gesellschaft eine Erhöhung des Grundkapitals von 1,2 auf 1,4 Milliar- den Schilling durch die Ausgabe neuer Aktien zum Kurs von 170 Prozent vor- nehmen. Das Unternehmen will auch 1979 den erfolgreich beschrittenen Weg der inter- nationalen Kooperation fortsetzen. Ver- stärkte Know-how- und Lizenzvergaben in Verbindung mit der Errichtung von Montage- und Produktionsstätten werden dazu beitragen, errungene Marktposi- tionen abzusichern. Mitte 1979 wird die Steyr-Nigeria-Limited mit dem Ferti- gungsanlauf der . Lkw-~abrik in Ba1;1chi den ersten Abschnitt dieses Großpro;ek- tes abgeschlossen haben. Durch struktu- relle Umgliedenmgen wird Steyr-Hellas 1979 auf eine neue Grundlage gestellt werden. Die Marketing-Zielsetzungen der Sparte Nutzfahrzeuge liegen 1979 a~f einem Halten der starken Inlandsposi- tion und im Export auf der Forcierung des Absatzes in Europa.
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