Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/5

wurden durch die Tüchtigkeit der Menschen in diesen Betrieben, vom Generaldirektor an bis zu jedem Arbeiter, ist sicher. Aber sie hätten ihre Tüchtigkeit niemals zum Einsatz bringen können, wenn ihnen ihre Produkte auf den Hallen stehen ge- blieben wären, die großen Lastkraft- wagen und vieles andere. Hier haben wir also eine mustergültige Zusam- menarbeit entwickelt und sie hat unter anderem in dem .Vertrag mit Polen zu Lösungen geführt, die natürlich immer wieder neue Probleme bringen, die aber immer- hin eine Auflockerung gebracht haben. Die vorläufige Krönung dieser Bemühungen erblicke ich in dem Zusammenwirken zweier Fir- men, die beide einen so großartigen Namen tragen, nämlich Steyr und BMW. In der Zwischenzeit gibt es wieder einen Puch, der seinen Siegeszug durch die Welt angetreten hat. Wir sind im Begriffe, wieder einen Motor der Marke Steyr zusammen mit BMW zu entwickeln und schließlich hoffe ich, daß es irgendwie auch einmal wieder einen Daimler in irgend einer Form wird geben können. Er muß ja nicht unbedingt Daimler heißen, er kann ja anders heißen. Das alles aber sind Stationen auf dem Weg eines erfolgreichen Unter- nehmens und sind Beweise für die Art des Zusammenwirkens zwischen der privaten Initiative, auf die wir nicht verzichten können, die wir nicht entbehren können und der öffentlichen Mitwirkung, die ihre Grenzen kennt. Die materiellen und auch die prizipiellen. Wir sind jeder- zeit bereit, neue große Projekte, auch kleinere Projekte zu fördern, weil wir für die wirtschaftliche Entwick- lung unserer Republik keine Grenzen ziehen wollen. Wir sind also auch in Zukunft bereit, hier alles zu tun, was möglich ist. So danke ich Ihnen für die hohe Ehre, die Sie mir erwiesen haben, daß diese Stadt, die mir neben meiner eigenen Geburtsstadt Wien die liebste ist, die mich mit meiner Jugend verbindet, deren Name eine so große Geschichte hat, daß Sie mir die Ehrenbürgerschaft dieser Stadt verliehen haben und erlauben Sie mir, daß ich Ihnen heute hier als Gegenleistung versprechen möchte, daß ich mich immer bemühen werde, der Ehre, Bürger dieser Stadt zu sein, würdig zu erweisen." Der Festakt, den der Chor der Bundesanstalt für Kindergärtne- rinnen musikalisch umrahmte, wurde mit der Bundeshymne abgeschlossen. BMW Will IN STEYR •• NOCH STARKER EINSTEIGEN Zur geplanten Tagesproduktion von sechshundert Dieselmotoren sollen noch dreihundert Benzinmotoren kommen - Zahl der neuen Arbeitsplätze in Steyr würde sich damit von 1000 auf 1500 erhöhen - Bundeskanzler Dr. Kreisky verspricht bei Ausweitung der Produktion zusätzliche Förderung durch den Bund Der Generaldirektor der BMW- Steyr-Gesellschaft, Volker Doppel- feld, legte im Steyrer Rathaus Bun- deskanzler Dr. Kreisky die Baupläne über die erste Ausbauphase des neuen Motorenwerkes in Steyr vor, das für eine Jahresproduktion von 100.000 bis 150.000 Motoren pro Jahr ausgelegt ist. Rund 80 Prozent des mit 3,5 Milliarden Schilling be- zifferten Umsatzes gehen in den Export. Die Investitionen für die erste Ausbaustufe werden mit drei Milliarden Schilling angegeben. Generaldirektor Doppelfeld be- richtete dem Bundeskanzler, daß Mitte des Jahres auf dem Gelände an der Haager Straße in Steyr mit dem Bau des Entwicklungszentrums 1m Rahmen der Neugründung des Motorenwerkes begonnen werde. ,,Das muß bereits Mitte 1980 stehen, weil wir zu diesem Zeitpunkt die Prüfstände haben müssen", sagte Doppelfeld. In den Werkstätten und- Büros des Entwicklungszentrums werden 90 bis 100 Mitarbeiter be- schäftigt. Im Anschluß an das Ent- wicklungszentrum werden zwei große Hallen gebaut, die die mechanische Fertigung und die Montage aufnehmen. ,,Wir sind sehr glücklich", sagte Doppelfeld, ,,daß es uns trotz der begrenzten Baufläche gelungen ist, eine eingeschossige Lösung zu finden, das ist für die Der Generaldirektor der Steyr-BMW-Gesellschaft, Volker Doppelfeld, erläutert Bun- deskanzler Dr. Kreisky an Hand von Plänen die Konzeption des neuen Motoren- werkes an der Haager Straße. Foto: Hartlauer

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