Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/4

I , .., Barocke Fensterumrandung. zehnten Jahrhunderts dürfte er von der Familie Lamberg für Wohn- zwecke benutzt worden sein. 1710 ließ Anna Maria von Lamberg durch den Zubau eines Scheinstockwerkes nach Plänen des Steyrer Baumeisters Georg Aigner den Quenghof vergrö- ßern. Die barocke Schauseite wurde in der jetzigen Form von Aloisia von :i::,amberg 1747 bis 1750 fertiggestellt. Im Quenghof tragen alle Gänge und Wohnräume Stuckschmuck an Decken und Wänden. Auf 1460 Quadratmeter großer Grundfläche gibt es nur einen kleinen Kellerraum. Da Rinderställe, Scheunen und Fut- terböden fehlen, kann mit Recht an- genommen werden, daß der Queng- hof nie ein Wirtschaftsgebäude war. Mit der Revitalisierung des Quenghofes setzen die Lions eine vorbildliche Initiative. Hier wird nicht nur ein denkmalgeschütztes Gebäude vor dem Verfall gerettet, sondern auch eine beispielgebende Tat durch einen Serviceklub gesetzt. Zum Bild rechts: Die Lions haben sich im Quenghof einen herrlichen Klubraum geschaffen. Vier Säulen in der Mitte des Raumes tragen die Gewölbe. Fotos: Hartlauer Zum Bild oben: Die Schauseite des Queng- hofes mit barockem Tor und zwei Eck- giebeln, die nach außen Valuten tragen. Die Fassade trägt reichen Stuck. Hollstonkultur in der Sowietunion N eben höchst interessanten Leih- gaben aus Frankreich, der Bun- desrepublik Deutschland, Jugo - slawien, der Schweiz und der Tsche- choslowakei wird nun für die vom Land Oberösterreich veranstaltete in- ternationale Ausstellung „Die Hall- stattkultur - Frühform europäischer , Einheit",dievon Mai bis Oktober1980 im Schloß Lamberg in Steyr zu sehen sein wird, überaus wertvolles Fund- material aus der Sowjetunion erwar- tet. Im einzelnen geht es dabei um den Goldschatz von Michalkow, von dem ein Teil im naturhistorischen Museum in Wien, der Rest jedoch in russischem Besitz ist, ferner um den Schatz von Novocerkassk, um eine Auswahl des Fundes aus Butenki, Bezirk Kobeljask (Gebiet Poltawa), um Hauptfunde aus der Brandhöhle bei Simferopol und Vysokaja mogilcr sowie um eine Auswahl des Fundes von Nosacevsk. Diese Exponate werden dazu dienen, die Einflüsse der östlichen Steppenvölker auf die Hallstattkultur darzustellen. Wenn die zuständigen Sowjetstellen die Ausfuhr der Leihgaben genehmigen - was als nahezu gesichert erscheint - , wird die Ausstellung in Steyr um eine für Publikum und Wissenschaft bedeutsame Attraktion reicher.

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