Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/3

Borockiuwel wird restouriert Stadt, Land und Bund finanzieren gemeinsam den Großteil der Kosten für die Restaurierung des .Hauses Enge Gasse 1 (Löwen-Apotheke). Das baukünstlerisch und historisch wertvolle Gebäude bildet die archi- tektonische Dominante in Zwischen- brücken. Die mit reichem Stuck be- setzte Barockfassade des Hauses und sein reizvoll geformtes Dach (mit Biberschwanzziegeln) kann man im Hinblick auf die Nachbarschaft zum großzügig restaurierten Schloß Lam- berg und die neuen Brücken nicht im derzeitigen Zustand lassen. Weil der Besitzer des Hauses aber nur einen Bruchteil der für die Restaurierung des Hauses notwendigen 1,5 Millio- nen Schilling aufbringen kann, hat Bürgermeister Weiss eine Sonder- aktion zur Realisierung dieses Pro- jektes vorgeschlagen, die dankens- werterweise auch .von Land und Bund voll unterstützt wird: Stadt und Land zahlen je 500.000 S, das Denkmalamt 298.000 S, der Verein „1000 Jahre Steyr" 70.000 S; für den Besitzer bleiben nur noch 121.000 S. Das alte Handelshaus am Anfang der Enge wird 1541 das erste Mal genannt. 1784 wird es Apotheke „Zum Goldenen Löwen" und bleibt es bis in unsere Zeit. Eine Gedenktafel kündet: ,,Am 25. Dezember 1800 wurde in diesem Haus zwischen Österreich und (dem napoleonischen) Frankreich der W affenstillstand unterzeichnet, dem am 9. Februar 1801 der Frieden von Luneville folgte." Foto: Hartlauer Die Stadt ·gewährt ihre Förderung unter der Voraussetzung, daß der derzeitige Hauseigentümer oder seine erblichen Rechtsnachfolger das Haus in den nächsten fünfzehn Jahren nicht verkaufen. Wird das Gebäude innerhalb dieser Frist veräußert, müssen an die Stadt . 33.000 S zu- rückgezahlt werden. Der Hausbesit- zer hat dieser Regelung zugestimmt. Die Restaurierung des denkmalge- schützten Gebäudes soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Neue Kleider für Zwerge Im Garten des ehemaligen Stiftes Gleink befinden sich die um 1720 entstandenen und kulturhistorisch bemerkenswerten Figuren eines ,,Zwergengartens", deren Qualität mit den Darstellungen im Salzbur- ger Mirabellgarten vergleichbar ist. Im Einvernehmen mit der Diözese Linz als Besitzerin der Figuren will die Stadt Steyr dieses Kulturgut durch stilgerechte Restaurierung retten und zur 1000-Jahr-Feier im Hof des Schlosses Lamberg präsentieren. Der akademische Bildhauer Leo- pold Hollnbuchner wurde mit der Restaurierung der Figuren und Sta- tuen beauftragt. Die Kosten belaufen sich auf 170.000 Schilling. Ein Porkplotz kostet S40.000.- Mit einem Kostenaufwand von 1,4 Millionen Schilling errichtet die Stadt auf einer tausend Quadratmeter gro- ßen Fläche an der Blumauergasse 34 Parkplätze. Für die Realisierung die- ses Projektes ist der Abbruch des ehemaligen Werkstättengebäudes des Schlosses Lamberg notwendig. Zur Sicherung der Abstellplätze müssen Winkelstützmauern errichtet werden. Mit Ausnahme von drei kranken Bäumen bleibt der Baumbestand un- versehrt. Mit dem Baubeginn ist im März zu rechnen. Im Mai dürften die neuen Parkplätze zur Verfügung ste- hen. Bei der Landesausstellung werden dringend Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Schlosses Lamberg benö- tigt. Die Stadt hält deshalb auch die relativ hohe Investition von 40.000 Schilling pro Abstellplatz für vertret- bar.

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