Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/3
WIEDERGEBURT EINES PRACHIYOUEN ARKADENHOJES Die Zukunft eines der schönsten Patrizierhäuser am Steyrer Stadtplatz ist gesichert: Der Besitzer des Hauses, Franz Hartlauer, restauriert und revitalisiert den prachtvollen Renaissancebau, dessen Arkadenhof zu den großen architektonischen Kunstwerken in dieser Stadt zählt. Entscheidend für die Realisierung des Gesamtprojektes war die Zusage von Bürgermeister Franz Weiss, daß die Stadt für die Restaurierung der denkmalgeschützten Teile des Hau- ses eine Subvention von 800.000 Schilling aus Mitteln der Altstadt- erhaltung gewährt. Das in seiner Anlage gotische Die Neptunfigur in einer Nische des Hin- tertraktes ist ein Symbol für die Wieder- geburt des traditionsreichen Hauses. - Rechts im Bild das Detail eines hervor- ragend gearbeiteten Gitters im westlichen Hoftrakt. Otfried Kastner schreibt es jenem Meister zu, der das Emporegitter in der Michaelerkirche angefertigt hat. 4 siA'yr Der prunkvolle Renaissancebau am Steyrer Stadtplatz hat eine siebenachsige Fassade mit reichem Stuck und ist mit einer gewellten Attika ausgestattet. Anläßlich der im Jahre 1968 von der Stadtgemeinde Steyr und dem Bundesdenkmalamt subventionier- ten Restaurierung durch den akademischen Bildhauer Prof. Hollnbuchner wurde über dem Torbogen ein aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1493 bis 1519) stammender W appenschmuck entdeckt und erneuert. Fotos: Hartlauer Bauwerk - Portal und Mittelerker weisen noch heute darauf hin - wurde in der Spätrenaissance umgestaltet. Aus dieser Zeit stammt der prächtige Hof mit seinen über drei Seiten sich hinziehenden Arkaden auf toskanischen Säulen. In der Nische des Hintertraktes befindet sich ein Wandbrunnen, den eine Neptunfigur schmückt. Er erinnert an den bis an die Meere sich erstreckenden Fernhandel, der von den Eigentümern dieses Patrizier- hauses in früheren Jahrhunderten betrieben wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert besaßen das Haus die Handelsgeschlechter Edlinger (um 1543), Urkauf, Hoffmann und Gaymann. In der Folgezeit gehörte es dem Stadtrichter und Bürgermei- ster Adam Wilhelm, dem Verwalter Georg Joseph von Erb, den Handels-
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