Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/2

E instimmig beschloß der Steyrer Gemeinderat den Haushaltsvor- anschlag 1979, der mit 480,7 Millionen Schilling präliminiert wurde und einen Abgang von 25 ,8 Millionen Schilling aufweist. ,,Die Stadt Steyr sieht sich mit der größten finanziellen Herausforderung seit Ende des zwei ten Weltkrieg~s kon- frontiert", sagte Finanzreferent Rudolf F ü r s t in seiner Budgetrede vor dem Gemeinderat. Steyr müsse innerhalb weniger Jahre nicht nur gigantische Summen für Straßen- und Brückenbau, Abwasserbeseiti- gung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze investieren, sondern im Hinblick auf das tausendjährige Stadtjubiläum auch seiner Verpflich- tung zur Erhaltung der historisch wertvollen Bausubstanz nachkom- men, damit in Steyr die Vergangen- heit eine Zukunft habe. Der Aufbau einer zukunftsorientierten Infrastruk- tur müsse aus ökonomischen Erwägungen in wenigen Jahren realisiert werden, die finanziellen Lasten seien aber auf einen längeren Zeitraum aufzuteilen, sagte Stadtrat Fürst, der darauf hinwies, daß Steyr bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von 7000 Schilling mit Ende des Jahres 1979 der Grenze für Kreditaufnahmen zwar näher ge- rückt, die Basis einer gesunden Finanzgebarung aber immer noch gegeben sei. Die Gesamtausgaben des Jahres 1979 sind mit 481 Millionen Finanzreferent Stadtrat Rudolf Fürst: ,,Steyr hat noch immer eine solide Finanz- gebarung." Foto: Hartlauer 8 swyr Das Präsidium (v . l. n. r.): Bürgermeister Franz Weiss und die Bürgermeister-Stell- vertreter Karl Fritsch und Heinrich Schwarz. Foto: Hartlauer Schilling veranschlagt. Der ordent- liche Etat ist mit 354 Millionen Schilling ausgeglichen. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushaltes sind mit 127 Millionen Schilling präliminiert, denen aber nur 101 Schilling, gelten als Pflichtausgaben. Nur 10,3 Prozent der Ausgaben des ordentlichen Etats können vom Gemeinderat beeinflußt werden. Die Personalkosten für die Dienst- leistungen der Stadt werden heuer Steyrer Stadthaushalt 1979 wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen Millionen Schilling an Einnahmen gegenüberstehen, davon sind bereits 62,7 Millionen Schilling Darlehen. Wenn die noch fehlenden 26 Mil- lionen Schilling nicht durch Einsparungen oder Mehreinnahmen hereingebracht werden, muß auch dieser Betrag auf dem Kreditmarkt geliehen werden. Wie Stadtrat Fürst in seiner Budgetrede ausführte, rechnet Steyr heuer mit 264 Millionen Schilling Einnahmen aus eigenen Steuern, Abgaben und Abgabenertragsantei- len zur Finanzierung des ordent- lichen Haushaltes. Die Lohnsum- mensteuer ist mit 49 Millionen Schilling präliminiert, die Gewerbe- steuer mit 31 Millionen Schilling, die Getränkesteuer mit 13,5 Millionen Schilling und die Grundsteuer B mit 11,5 Millionen Schilling. Die Abgabenertragsanteile sind mit 127,5 Millionen Schilling veranschlagt. 89,7 Prozent des ordentlichen Haushaltes, das sind 317 Millionen 128 Millionen Schilling betragen. Mit 1. Jänner dieses Jahres beschäftigt die Stadt 722 Personen, das sind um drei Bedienstete weniger als am Beginn des vergangenen Jahres. Im ordentlichen Haushalt werden .für Unterricht, Erziehung und Sport 35 Millionen Schilling als Zuschüsse der Stadt ausgewiesen. Davon benötigt allein der Kindergarten- betrieb eine Subvention von 8,7 Mil- lionen Schilling. Bei Gesamtkosten von 14,3 Millionen Schilling für die Führung der Kindergärten zahlen die Eltern 2,2 Millionen Schilling an Beiträgen, das Land gibt drei Millionen Schilling. Stadtra t Fürst betonte in seiner Budgetrede, daß der Zuschuß der Stadt Steyr für die Kindergärten um 5,7 Millionen Schilling höher sei als der des Landes. So sehe in der Praxis die vom Land versprochene Förderung aus, wonach es für 75 Prozent der Kindergartenpersonalkosten auf-

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