Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/2

profitieren. Sehr wichtig sei auch das Angebot günstiger Gewerbegrund- stücke, der Vorteil der 5-Prozent- Klausel für die heimische Wirtschaft bei Auftragsvergaben und die gute Zusammenarbeit zwischen Bürger- meister Weiss und Landesrat Trauner, dem Wirtschaftsreferenten des Landes. Mayrhofer unterstrich aber auch, ,,daß es nicht der Ver- antwortung dieses Gemeinderates entsprechen würde, für utopische Vorhaben oder zur Hinauszögerung eines vielleicht unvermeidlichen Firmenzusammenbruches um em, zwei Monate öffentliche Mittel einzusetzen". Stadt investiert für Motorenwerk 50 Mill. Schilling Gemeinderat Johann Man et s - g r u b e r (SP) würdigte den großen finanziellen Einsatz der Stadt Steyr für die Gründung des neuen Moto- renwerkes. Manetsgruber erinnerte, daß die Stadt neben der Subvention von 21 Millionen Schilling für die Aufschließung des Baugeländes weitere 15 Millionen Schilling investiert und einen ebenso hohen Betrag für Wohnungen, die der Motorenwerkbelegschaft zur Ver- fügung gestellt werden. Manets- gruber sieht das Geld gut angelegt, da durch diese Neugründung die weitere industrielle Entwicklung der Stadt und der Umlandgemeinden gesichert erscheine. Großparkplätze und Pendelbusse Gemeinderat Josef R a d 1 e r (VP) äußerte seine Genugtuung über die rechtzeitige Durchführung der Stra- ßenmarkierung und Asphaltierung im vergangenen Jahr, würdigte die gelungene Gestaltung des Stefan- Fadinger-Ringes und die Schaffung von Parkplätzen für Behinderte. Radler sagte, man solle sich mit den 150 Parkplätzen, die im Frühjahr auf der Promenade entstehen werden, nicht zufrieden geben, sondern darüber hinaus bis zur 1000-Jahr- Feier 500 zusätzliche Parkplätze für Pkw und dreißig für Omnibusse schaffen, damit im Jubiläumsjahr der Andrang zur Landesausstellung .bewältigt werden könne. Man solle aber diese Parkplätze nicht über das ganze Stadtgebiet verstreuen, son- dern auf einige Bereiche konzentrie- ren. Von den Großparkplätzen solle man die Gäste mit Pendelbussen zur Landesausstellung bringen. Möglich- keiten für solche Großparkplätze 14 Stt'}'l' Die Stadt Plauen in der DDR und Steyr wollen ihre vor Jahren begonnene Städte- freundschaft weiter pflegen. Die 88 .000 Einwohner zählende Stadt im Vogtland plant anläßlich des Jubiläums der Stadt Steyr im Jahr 1980 eine große Ausstellung im Steyrer Rathaus. Plauens Oberbürgermeister Gerhard Sachs und Stadtrat Lutz Röhner waren kürzlich Gäste der Stadt Steyr. Sie überbrachten Bürgermeister W eiss eine Ein- ladung für eine Steyrer Delegation zur Teilnahme am Plauener Spitzenfest im Juni des kommenden Jahres. In Plauen fand bereits eine Ausstellung über Steyr statt. Zum Bild: Bürgermeister W eiss überreicht dem Plauener Oberbürgermeister einen Ring mit dem Stadtwappen als Ehrengeschenk. Foto: Hartlauer sieht Radler auf dem Areal neben der Handelskammer (Bauplatz für neues Kreisgericht), auf der Wiese neben der Gutenbergstraße und dem Grundstück zwischen Steyrtalbahn und Teufelsbach. Radler sieht auch im Bereich Kaserngasse - Industrie- straße einen Standort für einen Großparkplatz, von dem ein Pendelverkehr zum Zentrum emge- richtet werden könnte. Kultur ist die Summe oller Lebens- äußerungen Gemeinderat Karl Ho 1 u b (VP) definierte Kultur als die Summe aller Lebensäußerungen, die eine Bevöl- kerung von sich gebe. ,,Wie weit wir dazu beitragen können, daß die Be- völkerung aktiv Lebensäußerungen von sich gibt, das liegt an uns als Gemeindevertreter, als politische Parteien." Holub wünscht sich auch im Umgang zwischen den Parteien Kultur: ,,Wir müssen uns gemeinsam bemühen, im politisch Andersden- kenden nicht immer den Bösewicht zu sehen, auch das wäre Kul- tur ..." Holub plädierte für den Be- trieb eines Kellertheaters in Steyr, das die Stadt subventionieren solle. Es sei Aufgabe der Gemeindever- treter, meinte Holub, alle Aktivi - täten, die mehr Leben in die Innen- stadt bringen, zu fördern . In der Ein- richtung von Schanigärten sieht der VP-Mandatar einen aktiven Beitrag zum Bürgerbewußtsein. Der Bürger findet im Magistrat immer ein offenes Ohr Gemeinderat Vinzenz D r es 1 (SP) kommentierte den Wunsch der PP- Fraktion nach emem städtischen Ombudsmann. Dresl sieht keine Notwendigkeit für eine solche Einrichtung und wies darauf hin, daß bei der bestehenden Organisa- tion der Stadtverwaltung jeder Bürger vielfältige Möglichkeiten habe, Wünsche und Beschwerden vorzubringen. Dresl erinnerte an die im Herbst durchgeführten Stadtteil- gespräche, zu denen jeder Bürger eingeladen war und jedermann die Möglichkeit hatte, mit dem Bürger- meister und Vertretern der Stadt direkten Kontakt aufzunehmen. Bürgermeister und Stadträte stünden in periodischen Sprechstunden für alle Bürger zur Verfügung, es gäbe im Rathaus einen Beschwerdebrief- kasten, die Stadtverwaltung, die Bediensteten des Magistrates, seien permanent im Gespräch mit der Bevölkerung. Steyr brauche nicht extra einen Ombudsmann, weil hier schon jetzt bürgernahe Verwaltung in der Praxis realisiert werde.

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