Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/2
Für die Errichtung des neuen Stadtsaales setzte der Gemeinderat als Baurate 1979 zehn Millionen Schilling in den Haushalts- voranschlag ein. Im Bild der aus Konstruktionsbeton gefertigte Baukörper. Foto: Hartl auer Heimische Beherbergungs- betriebe fördern Gemeinderat Herbert S c h w a r z (VP) regte an, angesichts der Schwierigkeiten bei der Realisierung eines Hotelneubaues soll man doch die heimischen Beherbergungsbe- triebe tatkräftig fördern. In Steyr würden sich dafür mindestens drei Betriebe anbieten, die ihre Lokalitä- ten modernisieren und erweitern möchten, daß sie als Hotelbetrieb mit Komfortzimmer gelten könnten. „Ein Gastronomiebetrieb ist nur als Familienbetrieb rentabel zu führen", sagte Schwarz, auf Grund hoher Steuerbelastung sei eine Kapitalbil- dung nicht möglich, ,,daher ist ein zinsenloses Darlehen der Gemeinde für jene Unternehmer notwendig, die bereit sind, Risiko zu tragen und Arbeit auf sich zu nehmen". Bei entsprechender Förderung durch die Stadtgemeinde sieht Schwarz die Möglichkeit der Verdoppelung des bestehenden Bettenangebotes in Steyr. Schwarz plädierte für einen forcierten Straßen- und Kanalbau. Da die Wirtschaft langfristig disponieren müsse, solle auch das 12 stt>yr Investitionsvolumen der Gemeinde für mehrere Jahre festgesetzt werden. Lobend erwähnte Schwarz jene Steyrer, die ihre Fassaden und Höfe restaurieren und damit zur Erhal- tung der Schönheit dieser Stadt beitragen. Verkehrsprobleme gemeinsam lösen Stadtrat Leopold W i p p e r s - b er g er (SP) würdigte als Verkehrsreferent die großen An- strengungen der Stadt im Straßen- .und Brückenbau. ,,Niemals zuvor ist in einer so kurzen Zeit so viel auf diesem Gebiet geschehen", sagte Wippersberger. Der Neubau der Brücken über die Enns und Steyr erlaube nun, neue Lösungen für den innerstädtischen Verkehr ins Auge zu fassen. Zu der im Frühjahr in Kraft tretenden Neuregelung des Verkehrs auf dem Stadtplatz sagte Wippersberger, der Verlust einiger Parkplätze werde durch die Schaffung neuer zusätzlicher Park- möglichkeiten auf der Promenade mehr als wettgemacht. Angesichts von 16.000 Fahrzeugen, die in Steyr gemeldet sind, und 2000 Pendler- fahrzeugen müßten alle Verkehrs- teilnehmer kompromißbereit sein, damit diese schwierigen Probleme gelöst werden können, appellierte Wippersberger an den Gemeinderat. Der Straßenreferent wies darauf hin, daß der Budgetansatz für die Asphaltierung der Verkehrswege mit sechs Millionen Schilling heuer um eine Million höher sei als im Vorjahr, das Budget für Straßen- beleuchtung sei von 300.000 auf 500.000 Schilling aufgestockt wor- den. Gesellschaft muß sich mehr um die Jugend kümmern Gemeinderat Dr. Helmut B u r - g er (SP) beklagte die schlechten Straßenverbindungen nach Steyr. Er sieht in diesem Manko die Haupt- ursache für die stagnierende Bevöl- kerungsentwicklung. Dr. Burger er- innerte, daß in den zwanziger Jahren Steyr die doppelte Bevölkerungszahl von Wels gehabt habe, nun sei Wels mit 50.000 Einwohnern Steyr bereits
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