Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/1

• AllES 1 Der alte eiserne Vorhang des Stadtthea- ters ist nicht mehr brauchbar. Der neue wird aber genauso aussehen. D ieses traditionsreiche Bauwerk soll wieder mit Leben erfüllt ,, werden", wünscht sich Bür- germeister Weiss, der die Revitalisie- rung des alten Stadttheaters an der Berggasse zielstrebig vorantreibt, denn die Restaurierung muß noch vor Beginn des Jubiläumsj ahres ab- geschlossen sein. Das Innere des Hauses an der Berggasse wird nach überliefertem Vorbild wieder im Stil eines typischen altösterreichischen Provinztheaters ges taltet. Ebenso wird die herrliche, das Stadtbild prä- gende Architektur stilgerecht restau- riert. Den Aufwand von 16 Millionen Schilling rechtfertigt die Qualität dieses Hauses. Der Gebäudekomplex an der Berggasse wurde in der Zeit von 1676 bis 1681 als Cölestinerinnen- kloster erbaut und nach einem Brand 1727 wieder herges tellt. Der Umbau zum Stadttheater erfolgte nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1792. 1957 wurde der Theaterbetrieb eingestellt, weil die Bühne für die In- szenierungen des Linzer Landesthea- ters völlig ungeeignet war. Außer- dem entsprachen die Einrichtungen nicht mehr den Vorschriften der Theaterpqlizei. Nach der Restaurierung so ll das alte Stadttheater keine Konkurrenz zum neuen s,) n, sondern Funktionen übernehmen, die der intimen Atmo- sphäre und den räumlichen Möglich- keiten angepaßt sind. Man denkt hier neben Theaterinszenierungen auch an Kammerkonzerte, Chorvor- träge, Dichterlesungen, Laien- und Schülertheater usw. Mit den Umbauarbeiten am Ge- bäude des alten Stadttheaters wurde im April dieses Jahres begonnen. Langhaus und Bühnentrakt sind im Rohbau fertig. Im Haupttrakt wurde das Dach erneuert. Das Dach des Langhauses ist noch in Arbeit. Ein- STADl-lHEATER WIEDER IM RAMPENllCHl bauten und Install ationen sind be- reits weit gediehen. Nach der neuen Konzeption wird der Besucherein- gang vo n der Berggasse auf die Pro- menade verlegt. Man gewinnt damit Raum für Garderobeanlagen, Pau- sen- und Aufenthaltsräume und san i- täre An lagen. Von großem Vorteil ist bei dieser neuen Lösung der direkte Zugang von den bestehenden Park- plätzen auf der Promenade zum Theater. Das ehema lige Kulissen- magazm wird als Garderoben- und Kassenhalle gestaltet. Der vergrößer- te Innenhof wird überdacht und als Theaterfoyer ausgebaut. Die alte Treppenanlage wird durch eme Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Die Zahl der Plätze wurde mit 275 fest- gelegt: 120 Sitze im Parterre, 73 im 1.-Rang-Geschoß, 46 1m zweiten Rang und 36 Stehplätze. Natürlich wird im gesamten Haus auf die stil- gerechte Restaurierung der architek- tonischen Schmuckelemente beson- ders geachtet. Die Eröffnung des Hauses ist im Herbst 1979 vorge- sehen. Der Zuschauerraum des alten Stadttheaters vor der Renovierung.

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