Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/1

PREISVERFALL Bei einer Versammlung des Arbeiterbetriebsrates in Steyr sagte der stellvertretende Gene- raldirektor der Steyr-Daimler- Puch AG, Johann Julius Feich- tinger, das Unternehmen schließe zwar das Jahr 1978 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis, das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß man derzeit nur wenig wisse, wann und wo im Jahr 1979 die Produkte abgesetzt werden können . Als Beispiel für die wachsenden Schwierigkeiten des Unternehmens durch Ko- stendruck nannte Feichtinger das Beispiel Nigerien, wo Steyr seit 1976 zu gleichbleibenden Preisen verkaufen müsse und angesichts des Währungsver- falls in diesem Land nun auch noch diese Preise senken solle, um auf dem Markt konkur- renzfähig zu bleiben. Zur Neugründung des BMW-Werkes in Steyr sagte Feichtinger, Steyr habe auf- grund der aktienrechtlichen Teilung auch nur fünfzig Pro- zent des Mitspracherechtes, was bedeute, daß die BMW in ihrem Verantwortungsbereich autonom über die Wahl der Partner beim Zukauf von Tei- len entscheiden können. Für die Auftragsvergabe sei nicht das vorhandene Facharbeiterpoten- tial entscheidend, sondern die tatsächlichen Fertigungskosten. NEUE YERKEHRSREGElUNG AUf DEM STEYRER SlADTPlAll Einstimmig sprach sich der Ge- meinderat für das von Bürgermeister Weiss beim Planungsreferat des Ma- gistrates in Auftrag gegebene Ver- kehrskonzept im Stadtplatzbereich aus, das im Frühjahr 1979 in Kraft treten wird. Die nebenstehende Zeichnung zeigt das Ergebnis der Beratungen im Gemeinderat über die Gestaltung des Stadtp latzes . Vom Grünmarkt kom- mend, wird die rathausseitige Lade- zone auf 5,5 Meter verbreitert, so daß Pkw schräg aufgestellt werden können. Neben der anschließenden Durchfahrtsspur wird eine Einpark- spur geschaffen, von der aus ohne Behinderung des Fließverkehrs frei- werdende Parkplätze angefahren werden können. Die bestehende Parkinsel (Kurzparkzone) wird auf die Breite einer Pkw-Aufstellreihe re- duziert, eine Ausfahrt aus dem Park- platz wird nur im Rückwärtsgang möglich sein. Die bestehende Um- kehrmöglichkeit vor dem Rathaus wird im wesentlichen beibehalten, doch dient sie nach der neuen Rege- lung nur mehr den Autobussen und Lkw sowie den Benützern der Lade- zone vor den Häusern Stadtplatz 34 bis 46. Der bisher ständig verparkte Bereich um den Leopoldibrunnen soll gänzlich von Fahrzeugen frei- hleiben und wird gegen die Fahr- bahn durch eine Grünzone mittels Pflanzschalen, Blumenbecken u. ä. abgegrenzt. Damit kann einerseits dem Brunnen der bedeutende bau- künstlerische Wert erha lten bleiben, andererseits wird ein geschlossener Marktplatz erreicht, der nun wesent- lich attraktiver gestal tet werden kann und ein Ruhepol werden soll. An den Behindertenparkplätzen, den Taxiständen und der Autobus- haltestelle treten keine Änderungen em. Der zwischen dem Kreisgerichtsge- bäude und der Enge Gasse gelegene Teil des Stadtplatzes wird mit einem Fahrverbot, ausgenommen Zustell- dienste, versehen, wodurch ebenfalls eine starke Verkehrsberuhigung ein- treten wird. Nach Einführung der Neuregelung werden auf dem Stadtplatz um 37 Kurzparkzonenplätze weniger, je- doch um 20 Zustellplätze mehr zur Verfügung stehen. Außerdem ist vor- gesehen, durch ein erweitertes Ein- bahnsystem auf der Promenadej in der S.-Stöger-Straße, der Schweizer- gasse und der Preuenhuebergasse ins- gesamt 154 Parkplätze zusätzlich ein- zurichten. Die Verkehrsführung im Zusam- menhang mit der Eröffnung der neuen Brücken steht noch in Bera- tung . 1979 investiert die Slodt Steyr 250 Millionen Schilling „Die Stadt Steyr wird im Jahre 1979 rund 250 Millionen Schilling in- vestieren und damit auch in diesem Haushaltsjahr einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Wirt- schaftslage und zur Erhaltung der Arbeitsplätze im heimischen Wirt- schaftsbereich leisten", kommentiert Bürgermeister Weiss den Budgetvor- anschlag der Stadt für 1979, der am 14. Dezember vom Gemeinderat be- schlossen wurde. Der ordentliche Haushalt ist mit 354 Millionen S ausgeglichen. Die Ausgaben des außerordentlichen Etats sind mit 127 Millionen S präliminiert, denen aber nur 101 Millionen S an Einnahmen gegenüberstehen. Die veranschlagten 127 Millionen S können nur dann voll realisiert werden, wenn sich im Laufe des Haushaltsjahres Mehrein- 4 Sh:')T nahmen ergeben. Die Investitionsschwerpunkte des Haushaltsjahres 1979 sind Straßen- und Kanalbau, Altstadterhaltung und die Großprojekte Volkskino- Umbau und Stadtsaal-Neubau. ,,Alle im Hinblick auf die 1000-.Jahr-Feier begonnenen Vorhaben sind im Bud- get ausreichend dotiert und werden termingemäß fertig, die Steyrer Alt- stadt wird sich im Jubiläumsjahr optimal präsentieren", versichert Bürgermeister Weiss. Für Altstadterhaltung gibt die Stadt heuer 12,5 Millionen S aus, da- von acht für das alte Stadttheater. Für die Restaurierung des neuen Theaters (Volkskino) werden 15 Millionen S investiert und zehn Mil- lionen für die Errichtung des Stadt- saales. Der Straßenbau ist mit 40 Millionen S dotiert. In den Kanalbau fließen 21 Millionen. Fünf Millionen Schilling werden für Schulen und Kindergärten investiert, vier Millio- nen für die öffentlichen Bäder. Zur Aufstockung der Grundreser- ven der Stadt sind sechs Millionen S vorgesehen. Der Wohnbau wird mit sechs Millionen S aus dem Gemein- debudget gefördert . Auf die Wirt- schaftssituation der Stadt geht ge- rade von der Wohnbautätigkeit der GWG der Stadt Steyr ein starker Im- puls aus: Der Finanzplan für 1979 sieht Wohnungsbauten im Wert von 81 Millionen S vor. Im Rahmen des Reinhaltungsverbandes Steyr und Umgebung werden für den Kanalbau 15 Millionen S investiert. Die Stadt- werke geben heuer neun Millionen S für Investitionen aus.

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