Amtsblatt der Stadt Steyr 1979/1

Steyr-Werke planen AUSBllDUNGSUNTRUM fÜR 650 lEHRllNGE Der stelJ vertretende Generaldirek- tor der Steyr-Daimler-Puch AG, Dipl.-Ing. Johann Julius Feichtinger, hat Sozialminister Dr. Weißenberg das Projekt einer zentra len Ausbil - dungsstätte für Erwachsene und Lehrlinge vorgelegt, das auf dem Areal des Hauptwerkes in Steyr er- richtet werden so ll. Da die räumli che Situation und der Bauzustand der alten Lehrwerkstätte modernen An- forderungen nicht mehr entsprechen, möchte das Unternehmen einen zu- kunftsorientierten Neubau realisie- ren. Die Kosten werden auf 120 Mil- lionen Schilling geschätzt . Ohne Neubau einer Lehrwerk- stätte müßte der Lehrlingsstand stark reduziert werden. In den Steyr-Wer- ken werden derzeit 591 Lehrlinge ausgebi ldet. B_ei Realisierung des Neubaues würde das Unternehmen den Gesamtstand auf 650 Lehrlinge anheben. Außerdem ist die Fortbil- dung des Kunden- und Händlerper- sona ls in der in- und ausländischen Verkaufsorganisation sowie im Ser- vicedienst in der neuen Lehrwerk- stätte vorgesehen. Das Unternehmen schu lt in Fortbi ldungskursen jährlich mehr als sechshundert Mechaniker für die inländischen Vertragswerk- stätten. Darüber hinaus werden jähr- lich 350 ausländische Mechaniker in Steyr weitergebi ldet. Im geplanten Neubau so ll en die jetzt örtlich aus- einanderliegenden und räumli ch vö llig unzureichenden Fortbildungs- stätten für Lehrlings-, Mitarbeiter- und Partnerausbildung zusammen- gefaßt werden. Die Steyr-Daimler-Puch AG er- wartet vom Sozialminister ium einen angemessenen Baukostenzuschuß, da das geplante Projekt überregionale Bedeutung hat. Während dreißig Prozent der erwachsenen Mitarbeiter des Unternehmens ihren Wohnort außerhalb des Stadtgebietes Steyr haben, kommen 76 Prozent der Steyr-Werke-Lehrlinge von auswärts. Die Einzugsgebiete der Lehrlinge rei- chen tief in das Steyr- und Ennsta l bis in die obere Steiermark und das angrenzende Niederösterreich. Bei der Besprechung mit Sozial- minister Weißenberg deponierte Vizebürgermeister Heinrich Schwarz a ls Vertreter der Stadt Steyr das große Interesse der Gemeinde an einer neuen Lehrwerkstätte. Gerade die Verhandlungen um das neue Motorenwerk der Steyr-BMW-Ge- sellschaft hätten gezeigt, daß die Wahl des Standortes bei einer Be- triebsneugründung ganz entschei- dend vom Facharbeiterpotential einer Region beeinflußt werde. Zur Erha ltung dieses hervorragenden Facharbeiterstandes brauche Steyr auch künftig eine erstklassige Aus- bildungsstätte für den Nachwuchs, sagte Schwarz. Er ersuchte den Sozia lminister um kräftige finanzielle Unterstützung des Projektes und be- tonte, daß sich die Stadt für die Ver- wirklichung dieses wichtigen Vor- habens massiv einsetzen werde. Weißenberg versprach Unterstüt- zung durch sein Ministeri um, wollte sich jedoch auf einen konkreten Betrag nicht festlegen. Der Sozial- minister erklärte aber, daß sich das Land mit derselben Summe beteili- gen müsse wie der Bund. Wird die Finanzierung rasch ge- klärt, kann im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden. \ 1t'NN ,\ \' )\ ~\ \-\ \IN\ ' 1\ \ \\ l\ \\'\\.,' ,!\\ I' ~ ',\\ \ i\ 1\ \\, V Modellbild des neuen Ausbildungszentrums. Aus räumlichen und funktionsmäßigen Gründen soll das Gebäude im Südosten des Hauptwerkes Steyr außerhalb der Werkseingrenzung situiert werden. Der Gesamtkomplex besteht aus einem Schulungs- und aus einem Werkstättentrakt, der an die stufenartig ausgebildete Hangform angepaßt ist. Foto: Kranzmayr 16 Stf')T

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