Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/11

Fortsetzung von Seite 2 davon ausgehen können, daß die Planzah- len als eher vorsichtig bezeichnet werden können. Wir werden einen Baugrund von etwa 150.000 Quadratmetern benötigen." Auf die Angebote aus den anderen Bundes- ländern eingehend, sagte Malzacher, daß Oberösterreich zwar nicht Meistbieter, ins- gesamt aber als Bestbieter zu bezeichnen sei, weil neben den Förderungsmaßnahmen des Landes und der Stadt auch konzernpo- litische Argumente zu berücksichtigen wa- ren. Malzacher wörtlich: ,,Wir sind der über- zeugung, mit Steyr jenen Standort gewählt zu haben, welcher sich als der beste heraus- gestellt hat. Mit der Förderung durch das Land und die Stadt sowie die Haftungs- übernahme für den ERP- Kredit sind wir in eine Größenordnung gekommen, die dem Angebot der Stadt Wien entspricht". BMW-Sprecher Asessor Volker DOPPEL- FELD dankte Landeshauptmann Dr. Ratzenböck und Bürgermeister Weiss, daß sie die Entscheidung so schnell mög- lich gemacht hätten und führte wörtlich aus: ,,Wir sind sehr froh, daß diese Entschei- dung für Steyr ausgefallen ist. Wir sehen Steyr als optimalen Standort im Rahmen dieser Kooperation an, weil hier in diesem Werk das ,know how' im Dieselmotorenbau und in der Fertigung von Dieselmotoren konzentriert ist, aber auch weil ein Fachar- beiterstamm da ist, der dieses ,know how' trägt und auf dessen Erfahrung wir zurück- BMW-Manager Doppelfeld: ,,Steyr ist schön". Foto: Wodicka greifen wollen. Eine weitere Rolle spielt sicher die Entfernung zwischen dem neuen Werk hier in Steyr und unseren Werken in Dingolfing und München. Wir warten sehr darauf, daß die neue Autobahn von Passau in die Region Linz-Steyr realisiert wird , denn sie wird uns den Transport von Ma- terial und nicht zuletzt der Mitarbeiter, die zwischen den beiden Werken hin- und her- fahren, sehr erleichtern. Aus eigener Erfah- rung kann ich aber auch sagen, daß wir gern nach Steyr gehen, weil es dort schön ist". Mit BMW hat Steyr starken Partner Die Bayrische Motorenwerke AG beschäftigt 38.000 Mitarbeiter Hoher Auftragsbestand Die „Ehe" Steyr-BMW aktualisiert auch die Frage, wie groß die wirt- schaftliche Kraft des neuen Steyr- Partners nun tatsächlich ist. Wir zitieren aus einer Rede des BMW- Generaldirektors Eberhard von Kuenheim vor der Hauptversamm- lung seines Unternehmens. „BMW hat 1977 mehr .Automobile und Motorfahrräder produziert und abgesetzt als jemals zuvor in der Geschichte des Un- ternehmens. Dabei blieb die Nachfrage während des ganzen Jahres sehr viel stär- ker als unsere Liefermöglichkeiten. So hätten wir leicht 30.000 oder sogar 50.000 Fahrzeuge mehr verkaufen kön- nen. Aber es war nie unser Ziel, die Ka- pazitäten unseres Unternehmens an einem Spitzenbedarf auszurichten. Nur ein 192 schrittweiser Ausbau schafft die soliden Grundlagen für die Zukunft. Am Jahresende 1977 arbeiteten rund 33.400 Mitarbeiter in den Werken, in der Hauptverwaltung und in den inländischen Niederlassungen der BMW AG, unter Ein- schluß der Tochtergesellschaften rund 38.000. Binnen Jahresfrist wurden 3500 Arbeitsplätze neu geschaffen. Das Investitionsprogramm von BMW sieht in den kommenden sechs Jahren drei Milliarden DM vor. Annähernd die Hälfte der künftigen Investitionsvolumina ist für die Weiterentwicklung der Produkte und damit für die stetige Verbesserung ihrer konstruktiven Qualität bestimmt. Wir werden die Diversifikation unserer Unternehmenstätigkeit fortsetzen .... Dazu gehört die in diesen Tagen vereinbarte Ko- 4 operation mit Steyr-Daimler-Puch AG in Österreich. Gegenstand dieser Kooperation sind die Entwicklung und Produktion von Dieselmotoren für stationären und mobilen Betrieb. Auch diese Aktivität wird ein beachtliches Investitionsvolumen von 300 Mill. DM erfordern. Im ersten Halbjahr 1978 wird BMW eine Produktion von mehr als 163.000 Automo- bilen und rund 15 .400 Motorrädern erzie- len. Das sind auf der Automobilseite 9 Pro- zent mehr und auf der Motorradseite etwas weniger als im Vorjahr. Der Umsatz der BMW AG wird im Vergleich zum Vorjahrs- zeitraum nach vorläufiger Berechnung um 18 Prozent auf knapp drei Milliarden DM angestiegen sein. Auch die ausländischen Vertriebstöchter waren im ersten Halbjahr wiederum erfolgreich. Der Umsatz der ßMW-Gruppe wird daher etwa 3,3 Milliar den DM betragen. Die Auftragsbestände st ehern BMW eine Beschäftigung bis in das nächste Frühjahr." Saisonbeginn auf der Kunsteisbahn Auf der Steyrer Kunsteisbahn be- gann am 23. Oktober wieder der Lauf- betrieb . Die Kunsteisbahn ist für die Eisläufer von Montag bis Freitag vor- mittags jeweils von 9 - 12 Uhr geöffnet und nachmittags, mit Ausnahme des Mittwoch, von 14 - 17 Uhr. Am Mitt- woch ist jeweils von 14 - 21 Uhr für den Laufbetrieb geöffnet. An Samsta- gen steht den Eisläufern die Kunsteis- bahn von 14 - 19 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14 - 20 Uhr zu Verfügung. Die Eishockeyspieler trainieren Mon- tag und Donnerstag von 17 .30 bis 21 Uhr. An Dienstagen ist von 17 .30 bis 21 Uhr die Kunsteisbahn für die Eisschützen reserviert. An Freitagen steht den Eisschützen von 17.30 bis 21 Uhr eine Bahnhälfte zur Verfügung. Auf der anderen Bahnhälfte trainieren ebenfalls von 17.30 bis 21 Uhr die Eiskunstläufer. Wenn kein Eisschüt- zenturnier angesetzt ist, können die Eiskunstläufer auch an Sonntagen von 9 bis 12 Uhr trainieren. Die Eis- schützenturniere finden an Samsta- gen von 6 bis 13.30 Uhr statt, fall- weise auch an Sonntagen. Die Sek- tion Eishockey des ATSV Steyr ver- anstaltet ihre Heimspiele jeweils an Samstagen ab 19.30 Uhr. 11/1978

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