Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/10

Bau eines neuen Motorenwerkes in Steyr fördert die Stadtgemeinde mit achtzehn Millionen Schilling Einstimmig bewilligte der Steyrer Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. September achtzehn Millionen Schilling als Förderungsbeitrag der Stadt für die Errichtung eines Mo- torenwerkes in Steyr. Bürgermeister Weiss erinnerte an die Verpflich- tung des Steyr-Vorstandes, zur Be- seitigung der bestehenden Struktur- schwäche das neue Motorenwerk in Steyr zu gründen. Da 28 Prozent der in den Steyr-Werken arbeiten- den Pendler aus Niederösterreich kommen, will bei Neugründung des Motorenwerkes in Steyr auch das Land Niederösterreich einen För- derungsbeitrag leisten, berichtete Weiss dem Gemeinderat. Alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen stimmten dem Antrag von Bürgermeister Weiss zu, Bun- deskanzler Kreisky in Würdigung 5,8 Mill. S für Fassaden-Restaurierung Stadt subventionierte private Objekte mit 1,2 Millionen Schilling Große Summen haben in Steyr im vergangenen Jahr private Hausbesit- zer und die öffentliche Hand für die Sanierung historisch wertvoller Bau- substanz ausgegeben . 25 Objekte wurden mit einem Kostenaufwand von insgesamt 5 ,8 Millionen Schil- ling restauriert. Mehr als die Hälfte dieser Summe wurde von der öf- Hunde an der Leine führen In Sandkisten und auf Kinderspiel- plätzen haben Hunde nichts zu su- chen. Die GWG der Stadt Steyr weist auf Grund vielfältiger Klagen aus der Bevölkerung darauf hin, daß in unmittelbarer Nähe von Sand- kisten und Kinderspielplätzen die Tiere an der Leine zu führen sind. Kritisiert wird auch immer wieder die Verunreinigung von Anlagen, Hauswänden , Gehsteigen usw. durch Hunde. Die zum Teil berechtigte Kritik darf aber nicht zu einem allgemei- nen Kesseltreiben gegen Hundebe- sitzer ausarten, denn viele demon- strieren täglich, wie man mit Ver- antwortungsbewußtsein die Pro- bleme meistert. Jene Hundebesit- zer aber, die sich bisher nicht um das öffentliche Interesse nach sau- berer Umwelt bemüht haben, soll- ten endlich dem guten Beispiel an- derer folgen. Unbelehrbare müssen künftig mit kräftigen Strafen rechnen . 166 fentlichen Hand finanziert. Die Stadt Steyr gab 1,2 Millionen Schil- ling für private Objekte im Rahmen der Fassadenaktion und förderte die Restaurierung der Marienkirche mit 400.000 Schilling. Land und Bund steuerten insgesamt 750.000 Schilling bei. Allein für die Restaurierung der Marienkirche wurden im vergange- nen Jahr 2,2 Millionen Schilling investiert. Im Auftrag des Wissenschaftsmini- steriums wird für den Wehrgraben ein Stadtteil-Erneuerungsplan aus- gearbeitet , der 369.000 S kostet. Das Ministerium zahlt 245.000 S, die Stadt Steyr 125 .000 S. Fortsetzung von Seite 2 rungsgeschenk . Bürgermeister Weiss überreichte die Präsente im Rahmen des Festaktes an Altgemeinderat Johann Knogler und die Witwe des verstorbenen Gemeinderates Alfred Baumann. Das Stadtoberhaupt erinnerte noch einmal an die großen Ver- dienste von Alfred Baumann als sozialistischer Stadtrat und Ge- meinderat und übergab Frau Bau- mann ein Bild des Rathauses, in dem , ,Fredi ", wie er von seinen Freunden genannt wurde, 23 Jahre lang gewirkt hatte . Mit herzlichen Worten würdigte der Bürgermeister auch das Wirken 6 seiner Verdienste um die Entwick- lung der Stadt Steyr und die Si- cherung der Arbeitsplätze in dieser Stadt die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Bau eines vierten Großkaufhauses möglich Der Steyrer Gemeinderat beschloß eine Änderung des Flächenwid- mungsplanes, wonach anstelle von ursprünglich drei gewidmeten Ge- schäftsbaugebieten nur mehr eines für diesen Zweck ausgewiesen wird. Diese Lösung wurde zwischen der Stadt und dem Land Oberösterreich abgestimmt, so daß nun der Bau nes vierten Großkaufhauses auf dem Weindl-Areal möglich ist. Ge- gen die Änderung des Flächenwid- mungsplanes stimmten die Frei- heitlichen. Stadtrat Manfred Wall- ner, VP, enthielt sich der Stimme. Bürgermeister Weiss erklärte zur Änderung des Flächenwidmungs- planes, Erhebungen des Landes Oberösterreich hätten ergeben, daß bei Zurechnung des niederösterrei- chischen Einzugsgebietes der Bau eines vierten Großkaufhauses in Steyr vertretbar sei. 28 Prozent der nach Steyr einpendelnden Arbeit- nehmer kämen aus dem Raum Nie- derösterreich. von Johann Knogler, der als VP- Mandatar 22 Jahre lang im Steyrer Gemeinderat tätig war. Knogler ha- be immer die Zusammenarbeit ge- sucht und mit großem Geschick die berechtigten Interessen der Land- wirtschaft mit den Notwendigkei- ten der Stadterweiterung in Ein- klang gebracht. Die Entwicklungen im Norden der Stadt seien durch seine Entscheidungen in der Grund- verkehrskommission wesentlich mitbestimmt worden. Knogler sagte in seiner Dankan- sprache, er habe den Weg des Aus- gleichs immer gesucht, weil er aus schmerzlicher Erfahrung in der Vergangenheit wisse, welches Leid aus Konfrontationen erwachse. 10/1978

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2