Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/9

BIJRGERNAHE INFORMATIONEN 7{)erfp, J~ wuL JUljUß- ;, seit Steyr Fremdenverkehrsgemeinde ist, besteht das Bemü- hen, durch Hereinbringung von Urlauberturnussen bzw. Be- suchergruppen die Stadt auch von dieser Seite wirtschaftlich zu beleben. Zudem ist der Berufsverkehr heute mehr denn je internationalisiert und über weitere Strecken verspannt, wes- halb auch diesem Zweig bei der Beherbergung Beachtung ge- schenkt werden muß. Unzweifelhaft handelt es sich bei einem Hotelbetrieb um keine öffentliche Aufgabe , sondern um eine privatwirtschaftliche Unternehmung. Dessen ungeachtet haben sich Stadtverwaltung und Gemeinderat von Beginn an bereiter- klärt, einem Hotelbau alle möglichen Förderungen zu geben, soweit dies von der öffentlichen Verwaltung verantwortet wer- den kann. Aktualisiert durch das Herannahen des Jubiläumsjahres wird das Hotelproblem verschiedentlich aufgegriffen und so hinge- stellt, als wenn die Stadt Steyr hier allein verantwortlich und säumig wäre. Dem muß ich öffentlich insofern entgegentreten, als bereits ein Grundstück in der Größe von etwa4.000 m2 am rechten Ennsufer nebe n der Schönauerbrük- ke seit Jahren bereitgehalten wird und dieses kostenlos im Baurecht auf 80 Jahre für e in Hotel zur Verfü- gung steht. Beim Bau des rechten Brückenkopfes wurden alle Versorgungsstränge so ausgelegt, daß ein Hotel in günstigster Weise sowohl mit allen erforderlichen Zuleitungen als auch mit de r Abwasserbeseiti- gung auf kürzestem Weg angeschlossen werden kann. Darüberhinaus hat sich die Steyr-Daimler-Puch AG bereitgefunden, einem Hotelbau in Steyr einen nam- haften Zuschuß zu geben und eine größere Zahl von Betten für die Dauerbeanspruchung abzunehmen, so- fern entsprechende Konditionen gewährt werden. Der Wirtschaftsreferent des Landes Oberösterreich, Landesrat Trauner, sicherte auf Grund unserer Vorsprache ebenfalls eine Förderungsmaßnahme zu. Der Gemeinderat seinerseits wird sich für eventuell notwendig werdende weitere Förderungsle istungen sicher nicht verschließen. Aus dieser kurzen Darstellung mag schon hervorgehen, daß es unser ständi ges Bemühen ist, Kontakte zu Einrichtungen herbeizuführen, die den Hotelbau mitfinanzieren. Wir haben dieses Hotelproblem schon ver- schiedenen Interessenten unterbreitet und aüe Gespräche haben sich zunächst sehr hoffungsvoll angelas-,- sen. Als es jedoch um die konkrete Ausführung ging, zeigte sich bei allen Kontakten eine Reserviertheit bei der Finanzierung, unter Bezugnahme auf Aussagen der Fremdenverkehrswirtschaft, wonach Steyr kein günstiger Boden für einen Hotelneubau sei. Man sieht also, die Schwierigkeiten liegen nicht beim MA- GI STRAT STEYR, sondern bei den Betreiberinteressen, die natürlich in diesem Fall mit den gleichen pri- vatwirtschaftlichen Risken belegt sind wie in anderen Wirtschaftsbranchen auch. Dies trifft sowohl auf die Schlafwagengesellschaft als auch auf die sogenannte Holiday-Inn Hotelbaugesellschaft, auf das Öster- reichische Verkehrsbüro und andere Gesprächspartner zu. Gegenwärtig sind wir neuerdings in Verhandlungen wobei eine Gruppe sich nach wie vor für den dem Stadt- kern naheliegenden Hotelbauplatz beim sogenannten Schiffmeisterhaus bemüht und eine andere Gruppe einen Hotelbau beim Stadtsaal am Volkskinogelände bevorzugt. Für letzteres Projekt gab die Stadt Steyr eine viermonatige Option auf Baurecht, wozu bis 30. 11. 1978 ein baureifes Projekt mit restloser Klärung sämt- licher Finanzierungsfragen inclusive der erforderlichen technischen Voraussetzungen vorzulegen ist. Aus verkehrstechnischen Gründen hat ein Hotelprojekt bei der Schönauerbrücke zweifellos den Vorzug, an der innerstädtischen Hauptverkehrsader zu liegen und sich in der Nähe des Bahnhofes und Busbahnhofes einerseits sowie des Stadtkernes andererseits zu befinden .Eine zusätzliche Verkehrsbelastung im inneren Stadtbereich wird dadurch kaum eintreten. Als Bürgermeister unserer Stadt könnte ich mir nur wünschen, daß es zu einem baldigen Bau eines Hotels kommt, weil ich damit auch mancher Sorge als Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Steyr entledigt wäre und im Hinblick auf verstärkte Fremdenbesuche, insbesondere in Erwartung des Jubiläumsjahres 1980, eine Unterbringung von Gästen und Besuchern in der Stadt notwendig wird. Auf alle Fälle liegt es nicht nur in meinem Bemühen, sondern im Bestreben der gesamten Stadtverwaltung und des Gemeinderates ein Hotelprojekt zu forcieren, soweit dies, wie schon eingangs erwähnt, in den Verantwortungsbereich einer öffentlichen Verwaltung fällt. Abschließend mache ich darauf aufmerksam, daß durch den Bau der Straßenbrücke beim Märzenkeller ein Abbruch des Holzturmes für die Fußgeher erfolgt und für drei Tage keine Abstiegsmöglichkeit von der Ennsleite auf der Westseite möglich ist. Während dieser Zeit wird das Holzgerüst zu einer provisorischen Fußgeherbrücke vom Durchgang unter dem Eisenbahnkörper über die Eisenbundesstraße umgebaut. Dies- bezügliche Hinweise bitte ich im eigenen Interesse zu beachten. In der Annahme, daß auch die hier gemachten Mitteilungen Ihr Interesse finden, verbleibe ich wie immer

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