Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/9

AMTSBLATT DER STADT STEYR Steyr wird als Standort für Motorenwerk bevorzugt Einstimmig bestätigte der Steyrer Gemeinde- rat eine Resolution an die Bundesregierung, sie möge die Wahl Steyrs als Standort für das Dieselmotorenwerk unterstützen, das die Steyr-Daimler-Puch AG in Kooperation mit BMW realisieren will. Bürgermeister Weiss konnte dem Gemein- derat berichten, der stellvertretende Ge- neraldirektor der Steyr- Daimler-Puch AG, Jo- hann Julius Feichtinger, habe ihm zugesichert, daß der Vorstand des Unternehmens Steyr als Standort für das geplante Motorenwerk bevorzuge, weil hier wesentliche Voraus- setzungen für die Neu- gründung bereits gege- ben seien. Bürgermeister Weiss hat auch erfahren, daß BMW-General Kuenheim in Steyr gün- stige Aspekte für die Realisierung des Projek- tes sieht. Da sich auch der Zentralbetriebsrat der Steyr-Daimler-Puch AG - somit auch die Vertreter der Werke Wien, Graz und St. Va- lentin - einstimmig für den Standort Steyr aus- gesprochen hat, sind die Aussichten für Steyr als insgesamt sehr gut zu beurteilen. Bürgermei- ster Weiss wies im Ge- meinderat darauf hin, daß bei einer Gründung des Motorenwerkes in Steyr neben den drin- gend benötigten tausend Arbeitsplätzen starke wirtschaftliche Impulse durch forcierten Wohn- bau erreicht würden und die Stadt wieder mit steigender Bevölke- rungszahl rechnen kön- ne. Dies muß der Stadt auch eine tatkräftige fi- nanzielle Förderung des Projektes wert sein. STADT STEYR INVESTIERT MILLIONEN FÜR VERBESSERUNG DER WOHNOUALITÄT Der Steyrer Gemeinderat hat unter dem Vorsitz von Bürger- mei ster Weiss in seiner Sitzung am 27 . Juli Grundverkäufe der Gemeinde an die Gemeinnüt- zige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr im Ausmaß von 12 ,1 Mill. Schilling einstim- mig gebilligt. Die GWG hat im zweiten Bauabschnitt des Resthofprojektes eine Umpla- nung zur Hebung der Wohn- qualität vorgenommen. Durch den Zukauf von 43.014 Qua- dratmetern Baugrund aus dem Besitz der Stadt Steyr ist ei- 134 ne ge ringere Bebauungsdichte und eine Reduzierung der Ge- schoßhöhe möglich. 430 Wohneinheiten konnten au s dem ursprünglichen Pro- jekt auf das zugekaufte Areal verlegt werden . Die Verbes- serung der Wohnqualität durch Lockerung der Bebauung und Reduzierung der Geschoßhö- hen kostet der GWG der Stadt Steyr 8,6 Mill. Schilling. Weil das ursprünglich mit 1750 Wohnungen begrenzte Rest- hofprojekt um 170 Wohnun- gen aufgestockt wird, kauft 1978 die GWG der Sta~t Steyr aus dem Besitz der Gemeinde au- ßerdem noch 17 .576 Qua- dratmeter Baugrund. I Die Stadt Steyr stellt der GWG Baugründe zu Prei- sen zur Verfügung, die weit unter dem Markt- wert liegen. Daraus er- geben sich niedrigere Miet- zinse und damit eine effi- ziente Förderung des so- zialen Wohnbaues. Die Mietzinse der GWG Steyr sind aufgrund der günsti- gen Baugrundpreise die niedrigsten in Oberöster- reich. Wenn trotz dieser Leistungen der Stadt die Zin5e immer mehr stei- gen, so ist dies auf die Ent- wicklung der Baukosten und den allgemeinen Preis- anstieg bei Dienstleistun- gen zurückzuführen. 1n diesem Zusammenhang wollen wir aber auch daran erinnern, daß Mietzinsbei- hilfen gewährt werden, wenn auf Grund der vom Gesetzgeber festgelegten Richtwerte die Höhe des Mietzin ses in der Relation zum Einkommen unzu- mutbar ist. In der Liegen- schaftsverwaltung des Ma- gistrates Steyr, im Rat- ! haus, Zimmer Nr. 205, I gibt es dafür eine eigene 1 Beratung, die jedermann kostenlos in Anspruch L nehmen kann. 1 KURZ NOTIERT J Zur Aufschließung der Ge- werbezone westlich der Ennser Straße baut die Ge- meinde Steyr einen Kanal. Der Gemeinderat gab dafür 1,8 Mill. Schilling frei. S 1,5 Mill. bewilligte der Ge- meinderat für die Asphal- tierung der Retzenwinkler- und Klosterstraße und des Bienenweges.

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