Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/7

BORGERNAHE INFORMATIONEN 7Vme.. J-tnµ.RliJ1,fU!Jt wuL J-lP.Jµll- .1 Die am 7. Juni erfolgte offizielle Übernahme des neuen Schulgebä4- des für die Handelsakademie, Handelsschule und die Bildungsan- stalt für Kindergärtnerinnen in Anwesenheit des Herrn Bundesmi- nisters für Unterricht und Kunst Dr. Sinowatz und des Herrn Lan- deshauptmannes Dr. Ratzenböck sowie namhafter Persönlichkeiten aus Politik, Behörden und Schulwesen setzte einen neuen Akzent in der sechzigjährigen Tradition der Handelsschule und befreite gleich- zeitig die Stadt Steyr von den Pflichten der Schulerhaltung. In diesem Zusammenhang fand ein schon längere Zeit geplantes Ge- spräch zwischen Vertretern der Ministerien, der Schulbehörden und der Stadt Steyr statt, in dem Grundsätze für die Aufwertung der Frauenberufsschule zu einer solchen mit Maturaabschluß sowie damil verbundene notwendig werdende bauliche Erweiterungen be- spro hc-n wurden. In einem persönlichen Gespräch mit dem Vertre- lt'r dc•s Unl rri htsministeriums, Sektionschef Dr. März, erreichte ich auch die Zusli mmung, daß ab l. September d. J. sämtliche Per- sonalkosten vom Bund übernommen werden und dadurch die Stadt Steyr finanziell entlastet wird. Im llerbst wird es neuerlich Verhandlungen über einen Vertrag geben, der die Neugestaltung der Frauenberufsschule hinsichtlich der Organisati.onsform und der erforderlichen Baumaßnah- men beinhalten wird. In letzter Zeit haben sich neuerdings Gespräche über einen Hotelbau mit neu aufgetretenen Interessenten ent- wickelt. Auch örtliche Bewerber sind mit interessanten Projekten an die Stadt herangetreten, die nach ge- nauer Prüfung der weiteren Behandlung zugeführt werden. Im Straßenbau ergibt sich im Bereich des unteren Teiles der Hubergutstraße bis zum Ulricher Knoten eine Baustelle, die sowohl einen Kanalbau als auch eine Erneuerung mit gleichzeitiger Verbreiterung dieses engen Straßenstückes vorsieht. Dabei wird sicher wieder mit Verkehrserschwerniss n zu rechnen sein, die jedoch in Anbetracht der Dringlichkeit und Notwendigkeit dieser Maßnahme unvermeidbar und unaufschiebbar sind. Eine gänzliche Verkehrssperre in dem betroffenen Gebiet wird jedoch kaum eintreten. Zurückkommend auf meine letzte Erklärung, den Kanalbau in der Haratzmüllerstraße betreffend, erlaube ich mir den Hinweis, daß die Bauarbeiten termingemäß vorangehen. Allerdings wurde der Baubeginn dadurch ver- zögert ,daß der Reinhaltungsverband Steyr und Umgebung, der hauptsächlich von der Stadt getragen wird, nicht den ursprünglichen Bestbieter, nämlich eine fremde Firma, herangezogen hat, sondern im Interesse der Be- schäftigung ansässiger Firmen und deren Mitarbeiter den Auftra3 an eine Steyrer Firma vergab. Hier zeigt sich wieder einmal, daß der Gemeinderat eine freie Entscheidungsfähigkeit ohne s lrenges Korsett von einengenden Vergabeordnungen braucht, um heimische Arbeitsplätze, insbesondere in der Bauwirtschaft, zu sichern. Eine weitere vom Gemeinderat stets beachtete Vorzugsmaßnahme im Interesse Steyrer Firmen besteht darin, daß wir bei einem Anbotpreis von bis zu 5 % über fremde Angebote dennoch heimische Firmen bei Vergaben von Aufträ- gen vorziehen. Es wird also weitgehend an den Anbotstellern liegen, sich im Rahmen dieser Möglichkeiten zu halten, damit Schwierigkeiten, Terminverzögerungen und manchesmal auch Unkorrektheiten unterbleiben. Trotzdem zeigt sich bei verschiedenen Großaufträgen, daß auswärtige Firmen bedeutend in ihren Anboten un- ter jenen der heimischen Anbotleger liegen. Der Gemeinderat und auch ich als Bürgermeister sehen in der Ver- gabe öffentlicher Aufträge einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arbeitsplätze in unserer Stadt, auch dann, wenn sich bedauerlicherweise des öfteren Schwierigkeiten ergeben. In der Waldrandsiedlung kam es trotz vorher erstellter Gutachten zu einer Straßeneinsenkung,die durch soforti- ges Eingreifen ,durch strikte Anweisungen und unter Beiziehung von Fachleuten inzwischen längst behoben werden konnte. Natürlich beanspruchen die weitläufigen Kanal- und Straßenbauten auch die Geduld der Bewohner der Waldrandsiedlung, benso wie die der Parzellenbesitzer. Dessen ungeachtet besteht jedoch keinerlei Anlaß zur Beunruhigung, da alles geschieht, soweit es die technischen Voraussetzungen zulassen, die Bautätigkeit nicht nur unverzüglich fortzusetzen, sondern Zug um Zug die Fertigstellung anzustreben. Es wäre daher völlig ver- fehlt, einer bewußt negativen Darstellung das Ohr zu leihen, da hier das sachliche Wissen außer acht gelassen wird. Im Zuge der Neugestaltung des Museumsvorplatzes wird demnächst ein Brunnen errichtet werden, der symbolhaft die Abwehr der Steyrer Bürger gegen die früher dort einströmende Wassergewalt darstellen soll. Darüberhinaus i s l daran gedacht ,das Straßengeländer entweder in Form eines Kettengeländers oder eines Geländers mit Quer- stangen dem Gesamtensemble anzupassen. Die notwendigen Entscheidungen sind eingeleitet. Die Durchführung ist in nächster Zeit beabsichtigt. Hier darf ich mir noch den Appell an die Autoparker gestatten, den Vorplatz des alten Neutores freizuhalten und nicht durch Unachtsamkeit oder bewußte Beschädigung der Anlag.en zu ver- unzieren. Abschließend erlaube ich mir ,den Parteien, die mich aufsuchen wollen, mitzuteilen, daß ich nun meinen Urlaub antrete und erst ab Montag ,dem 17. Juli, meinen nächsten Sprechtag abhalten kann. Bis dahin wünsche ich mei- nerseits allen jenen, die die gleiche Absicht hegen, erholsame Tage und verbleibe Franz Weiss Bürgermeister

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